Ski-WM in den USA bietet Österreichs Wintersportindustrie PR-Effekt für Schisport
und ihre Marken-Produkte
Los Angeles/Wien (pwk - "Die US-Wintersaison 2013/14 war ein Rekordjahr und ist schwer zu toppen. Wintersportprodukte
im Wert von 3,6 Mrd. USD gingen über den Ladentisch, um 7% mehr als in der Saison zuvor", sagt Rudolf
Thaler, österreichischer Wirtschaftsdelegierter in Los Angeles. Für 2,7 Mrd. USD setzte der Einzelhandel
Bekleidung und Zubehör um, darunter 4 Mio. Mützen, 5 Mio. Paar Handschuhe und 3,5 Mio. Oberteile als
Verkaufsschlager. Action Cameras waren mit 121.000 Stück und 41 Mio. USD beliebtestes Zubehör, und wurden
um ein Fünftel mehr als in der Saison zuvor nachgefragt. Tourenausrüstungen stiegen um 8%, obwohl im
wichtigsten Markt Kalifornien Schneemangel herrschte. Alpine Hybridschuhe, die sowohl zum Gehen als auch Schifahren
verwendet werden können, stiegen um 21% und Schischuhe um 16%.
Thaler: "Die österreichische Wintersportindustrie verzeichnete ein gutes US-Vorordergeschäft, wenngleich
die Saison 2014/15 mit einem Umsatz von 698,7 Mio. USD im Zeitraum August bis Oktober (-1% unter dem Vorjahreswert)
einen langsamen Start hatte." Allerdings legten Spezial- und Kettengeschäfte um 4% bzw. 8% zu, in denen
vorwiegend Premium-Produkte "Made in Austria" verkauft werden. Rückläufig war das Onlinegeschäft.
"Die erste Verkaufs-Zwischenzeit ist erfahrungsgemäß aber wenig aussagekräftig, entscheidend
sind die Verkäufe bis Jahresende und vor allem genug Schnee in den Schigebieten", so Thaler. Das Weihnachtsgeschäft
lief generell in den USA durch eine starke Wirtschaft und steigendes Konsumentenvertrauen so gut, wie schon seit
Jahren nicht mehr. Weiters stimmen sinkende Temperaturen und Schneefälle in weiten Teilen der USA optimistisch,
dass die Skisaison 2014/15 "weltmeisterlich" wird.
Werbeeffekt Ski-WM
Über die Verkaufsauswirkungen der Ski-WM scheiden sich indes die Geister. US-Schiläufer sind fun-orientiert
und nicht rennbegeistert wie z.B. Schiläufer in den Alpenländern, wo sich Rennerfolge in Verkaufszahlen
niederschlagen. Wenn beispielsweise Lindsey Vonn, Mikhaela Shiffrin oder Bode Miller mit ihren österreichischen
Schimarken am Siegerpodest stehen, so wurde dies bisher fast ausschließlich von europäischen Medien
erfasst. Bei der kommenden Ski-WM in den USA werden US-Medien eine Rekordzahl von 25 Stunden von den Rennen und
den 48 Medaillenzeremonien berichten. 70 Nationen, darunter das ÖSV Team, gehen mit 700 Athleten an den Start.
Erwartet werden 1.800 Medienvertreter. Die Dichte an TV-Übertragungen und die zu erwartende Berichterstattung
in den Printmedien wird das Scheinwerferlicht für zwei Wochen auf die Randsportart Schifahren richten.
Thaler: "Die Ski-WM in Vail-Beaver Creek wird jedoch kein geeignetes Mittel sein, um neue Schifahrer "abzuholen",
sie bietet aber die Chance, mit flankierenden Maßnahmen und einer Neuorientierung der Marketingstrategie
diesen Aufmerksamkeitsgrad zu nützen. Wenn es dem US-Team gelingt, mit glänzenden Leistungen bei der
Heim-WM einen ähnliche Medienhype wie bei der Fußball-WM in Brasilien auszulösen, wird dies einen
nachhaltigen medialen Einfluss auf den Schisport haben und der Wintersportindustrie zu Gute kommen."
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