Über 12,5 Millionen Brenner-Querungen: Schiene wird Vorrang bekommen
Innsrbuck (lk) - Angesichts der am 07.01. veröffentlichten Transit-Zahlen für das Jahr 2014 will
LHStvin Ingrid Felipe bei der Umsetzung des sektoralen Fahrverbots aufs Tempo drücken. Mit 1,85 Mio. LKW-Fahrten
und insgesamt 12,5 Mio. Brenner-Querungen ist der Höchststand seit 2007 erreicht. „Ich bin angesichts dieser
Zahlen froh, dass wir mit der Einführung des sektoralen Transitfahrverbots noch dieses Jahr einen wichtigen
Entlastungsschritt machen. Das wird ab 2016 für sinkende Transitzahlen sorgen“, betont LHStvin Felipe. Ziel
der Tiroler Landesregierung sei die größte Entlastung Tirols vom Transitverkehr seit dem Beitritt der
Republik Österreich zur Europäischen Union.
Dazu braucht es neben der Eintrittskarte durch den fixen Luft-100er auf weiten Teilen der Tiroler Autobahnen auch
einen Stufenplan für den Ersatz alter LKW durch neue, schadstoffärmere Modelle. Das Land Tirol arbeite
hier einerseits mit Anreizen durch ein Förderungsmodell für die Umrüstung und andererseits mit einem
stufenweisen Auslaufen der Genehmigungen für alte LKW. „Ich bin zuversichtlich, dass wir hier möglichst
wenig Spielraum für Klagen gegen das sektorale Transitfahrverbot aufmachen“, sagt Felipe.
Die Rollende Landstraße (RoLa) zwischen Wörgl und Brenner bzw. Trento hat in diesem Jahr 9 Prozent Zuwachs
zu verzeichnen, 144.136 LKW-Fahrten sind 2014 auf der Schiene statt auf der Straße abgewickelt worden. Das
entspricht dank der RoLa 395 LKW weniger pro Tag auf der Straße (2013: 131.044, 359 Fahrten pro Tag). Im
Rekordjahr 2010 wurden 245.000 LKW auf der RoLa transportiert, damals allerdings mit sektoralem Transitfahrverbot.
Weitere Maßnahmen zur Luftreinhaltung
Seit 1. Jänner läuft das mit 800.000 Euro dotierte Heizkesseltauschprogramm. Das Land verwendet Strafgelder
von IG-Luft-Übertretungen direkt für umweltfreundliche Sanierung. Beim Tausch einer über 10 Jahre
alten Heizung gegen eine umweltfreundlichere neue Heizung mit festen Brennstoffen beträgt die Förderung
bis zu 1.500 Euro Förderung pro Haushalt.
Für weniger Schadstoffe durch Hausbrand sorgt die Kampagne „Richtig Heizen mit Holz“ der Energie Tirol, bei
der ExpertInnen durch Tirol touren und die wichtigsten Tipps für schadstoffarmes Anheizen geben.
Der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel ist angesichts der über 10 Mio. PKW-Querungen am Brenner ein
wichtiger Baustein für gute Luft in Tirol. Dazu trägt die Attraktivierung öffentlicher Verkehrsmittel
durch eine schrittweise Tarifreform und durch dichtere Takte und mehr Haltestellen bei. Mit über 87.000 Semester-
und Jahresticket-BesitzerInnen haben die TirolerInnen 2014 einen neuen Öffi-Rekord aufgestellt. Die S-Bahn
zwischen Jenbach bzw. Telfs-Pfaffenhofen und Innsbruck ist mit zuletzt 40 Prozent Fahrgastzuwachs binnen eines
Jahres am besten Weg zur Hauptschlagader des Verkehrs im Tiroler Zentralraum.
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