Ölpipeline von Bratislava nach Schwechat
 nimmt 2015 neuen Anlauf

 

erstellt am
19. 01. 15
11.00 MEZ

Bratislava/Wien (nöwpd) - Das in der Slowakei wegen Unstimmigkeiten über den Trassenverlauf seit Jahren stockende Projekt einer Ölpipeline zwischen Bratislava und der Raffinerie Schwechat könnte heuer entscheidend in Schwung kommen. Wie aus internen Unterlagen der Betreibergesellschaft Bratislava-Schwechat Pipeline GmbH (BSP) hervorgeht, soll die Röhre auf slowakischem Gebiet quer durch den Hauptstadtbezirk Petrzalka bis direkt an die österreichische Staatsgrenze verlegt werden.

„Das ist die plausibelste Trassenvariante“, sagt Robert Nemcsics, BSP-Prokurist und ehemaliger slowakischer Wirtschaftsminister. Eine andere ursprünglich erwogene Route, die die Pipeline über das Naturschutzgebiet Zitny Ostrov (Große Schüttinsel) geführt hätte, scheint aufgrund schwerwiegender ökologischer Bedenken vom Tisch zu sein. Denn unter der Großen Schüttinsel lagern die Trinkwasserreserven von Bratislava.

Auf österreichischer Seite sind die Vorbereitungen zum Bau der BSP in den Bezirken Bruck/Leitha und Wien-Umgebung so gut wie abgeschlossen. Die rund 60 Kilometer lange Röhre wird die Raffinerie Schwechat über die Slowakei direkt an das russische Pipeline-Netz "Druschba", das eine Länge von rund 3.000 Kilometer hat, anbinden. Die neue Leitung, durch die pro Jahr bis zu fünf Millionen Tonnen Rohöl strömen werden, soll nicht zuletzt die Abhängigkeit von anderen Transportwegen, wie z.B. der Adria-Wien-Pipeline aus Triest, verringern.

Zur Errichtung der BSP haben der slowakische Erdölleitungsnetz-Betreiber Transpetrol und die OMV die Bratislava-Schwechat-Pipeline GmbH gegründet. An ihr sind Transpetrol zu 74 Prozent und die OMV zu 26 Prozent beteiligt. Die Kosten zur Umsetzung des Projektes wurden ursprünglich mit 28 Millionen Euro beziffert, dürften heute allerdings weit höher liegen.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.bspipeline.eu

 

 

 

 

 

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