St. Pölten (nöwpd) - Trotz der wirtschaftlich angespannten Lage haben die 775 Immobilien- und Vermögenstreuhänder
in Niederösterreich 2014 gute Geschäfte gemacht. Mit ihren 1.650 Beschäftigen – davon sind 15 Lehrlinge
– haben sie Immobilien um rund drei Milliarden Euro verkauft. Wie Fachgruppenobmann Georg Edlauer dem NÖ Wirtschaftspressedienst
berichtet, werden die genauen Zahlen zwar erst im März erwartet, dennoch könne man schon jetzt von 22.000
Verkäufen ausgehen.
„Besonders gefragt sind derzeit gut ausgestattete Wohnungen in guter bis sehr guter Lage“, so Edlauer. Konkret
nennt er Klosterneuburg, Korneuburg, Maria Enzersdorf, Hinterbrühl und Schwechat, aber auch St. Pölten,
Neulengbach sowie Tulln. Die Nachfrage nach Luxuswohnungen hingegen gehe zurück. Der Durchschnittspreis für
eine 75 m2 Eigentumswohnung liegt bei 111.000 Euro. Der Wunsch Nummer 1 ist nach wie vor das Einfamilienhaus. Nicht
zuletzt aufgrund des niedrigen Zinsniveaus hat der Kauf Vorrang. „Grundbuch statt Sparbuch“ und „Lieber Darlehen
als Miete zahlen“ herrschen als Motiv vor.
Laut Experten Edlauer werden die Mieten für Wohnungen im neuen Jahr konstant bleiben bzw. nur leicht steigen.
„Erhöhen werden sich jedenfalls die Betriebskosten, wie Wasser, Kanal und Energie“, meint er. Stärkere
Zuwächse bei den Preisen seien derzeit in der Landeshauptstadt St. Pölten feststellbar, die nicht zuletzt
aufgrund der guten Verkehrsanbindung an die Bundeshauptstadt zunehmend in den Fokus von Interessenten auch aus
Wien rückt. „In St. Pölten kauft man ein Einfamilienhaus um den Preis einer gut ausgestatteten Eigentumswohnung
in Wien“, sagt Edlauer.
Generell merkt er an, dass auch 2015 das Angebot an Immobilien wachsen wird, während die Nachfrage leicht
zurückgeht. „Das wird sich in relativ konstanten Preisen niederschlagen. Die extremen Preissprünge sind
zumindest vorübergehend vorbei“, prognostiziert Georg Edlauer. Dies gelte auch für Zinshäuser, für
die in einzelnen Segmenten sogar Preisrückgänge zu erwarten seien. Die Nachfrage nach Gewerbeimmobilien
bleibe weiterhin gering.
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