AMA: Exportplus trotzt schwierigem Umfeld

 

erstellt am
16. 01. 15
11.00 MEZ

Österreichs Ausfuhren seit 1995 verfünffacht
Berlin/Wien (ama) - Das vergangene Jahr brachte für die gesamte europäische Lebensmittelwirtschaft eine besondere Situation. Trotz des marktpolitisch schwierigen Umfeldes konnten sich die österreichischen Lebensmittelproduzenten bewähren. "Ein Plus von 2% bei den Agrarexporten zeigt die Exportkraft der heimischen Lebensmittelwirtschaft", zieht Michael Blass, Geschäftsführer der AMA-Marketing, anlässlich der "Grünen Woche" in Berlin erste Bilanz über das abgelaufene Jahr.

20 Jahre Exportgeschichte
Diese Exportkraft wirkt seit 20 Jahren. 1995 trat Österreich der EU bei, und entgegen zahlreichen Unkenrufen ist es seither gelungen, eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte zu schreiben. Der gesamte Agrar-Außenhandel hat sich in diesen zwei Jahrzehnten von rund 1,8 auf 9,7 Mrd. Euro mehr als verfünffacht. "Österreich hat sich als Agrar-Exportnation fest etabliert. Die österreichische Lebensmittelwirtschaft steht weltweit für Natürlichkeit und Genuss mit langer Tradition. Zusätzlich ist das heimische Angebot durch hervorragende Qualität und strenge Kontrolle hinterlegt. Das schafft Vertrauen bei den Konsumenten und bei den Marktpartnern", so Blass.

Österreichs Agrarexporte 2014 : Leichtes Plus trotz schwierigem Umfeld
Erste Schätzungen gehen von einem Exportwert von 9,7 Mrd. Euro für das Jahr 2014 aus. Dem standen Importe im Wert von 10,7 Mrd. Euro gegenüber. Der Wert der Agrar- und Lebensmittelexporte stieg im abgelaufenen Jahr um zirka 2%, die Menge um 3,8%. Damit konnten die Ausfuhren von Agrarwaren annähernd doppelt so stark zulegen wie die Gesamtexporte Österreichs.

Wichtigste Handelspartner: Deutschland und Italien
Rund ein Drittel der weltweiten agrarischen Exporte Österreichs gehen zu unseren deutschen Nachbarn. Damit ist und bleibt die Bundesrepublik mit einem Wert von 3,4 Mrd. Euro wichtigster Handelspartner für heimische Lebensmittelproduzenten. Italien steht mit knapp 1,3 Mrd. Euro weiter an zweiter Stelle der Export-Länder.
USA beflügelt, Russland-Embargo trifft alle Märkte

Die Warenströme in die USA haben sich im vergangenen Jahr mit einer Wertsteigerung von 4,5% hervorragend entwickelt, vor allem bei nicht-alkoholischen Getränken. Auch österreichischer Käse findet zunehmend Liebhaber.

Ein Rückgang von rund 15% ist im Export mit Russland zu erwarten. Weitreichender als die direkten Folgen des Embargos waren die Auswirkungen auf die gesamte europäische Lebensmittelwirtschaft. "Die Bugwelle des Embargos stellte alle exportorientierten Unternehmen vor große Herausforderungen. Die Maßnahmen Russlands haben viele Sektoren betroffen, besonders die Milchwirtschaft, sowie die Exporte von Schweine- und Rindfleisch mit Einbrüchen zwischen 50 bis zu 90%", so Blass.

Neue Märkte
Den insgesamt verhaltenen Zuwachs bei den Lebensmittelexporten sieht Blass als Treiber, um neue Marktchancen zu nutzen. Die AMA beteiligt sich daher intensiv an bestehenden und künftigen Exportinitiativen, die den EU-Binnenmarkt langfristig entlasten. Blass sieht den Westbalkan und die asiatischen Märkte als Hoffnungsgebiete. "Der Wohlstand der Bevölkerung und damit das Interesse an hochqualitativen Lebensmitteln werden dort weiter zulegen. Die bisherigen Steigerungsraten sind durchaus attraktiv", erklärt der AMA-Chef. Auch die skandinavischen Länder, das Vereinigte Königreich und die Benelux-Länder gewinnen vor allem für den Käseexport an Attraktivität.

Gute Umsätze mit den Nachbarn
Die benachbarten Länder sind für die heimische Lebensmittelwirtschaft besonders bedeutend, wenngleich Ungarn, Slowenien und Tschechien aufgrund des wirtschaftlichen Umfeldes im vergangenen Jahr schwierige Exportdestinationen waren. Dynamisch entwickelt haben sich die Handelsbeziehungen zur Slowakei, zu Polen und zu Kroatien.

Ein Drittel der gesamten Exporte geht nach Deutschland
Deutschland ist und bleibt der mit Abstand wichtigste Handelspartner. Die Agrarausfuhren konnten im vergangenen Jahr weiter ausgebaut werden (plus 3,3%) und trugen maßgeblich zur insgesamt positiven Exportentwicklung bei. 2014 gingen Waren im Wert von 3,4 Mrd. Euro ins große Nachbarland. Die exportierte Menge stieg marginal auf 2,8 Mio. t. Wichtigste agrarische Umsatzbringer sind seit vielen Jahren Milch und Milchprodukte sowie Fleischzubereitungen wie Wurst, Schinken und Speck. Die Ausfuhr von Rindfleisch entwickelt sich weiter sehr erfreulich. Auf frisches sowie veredeltes Obst und Gemüse entfallen rund ein Viertel der Deutschland-Exporte.

Exportschlager Käse und Fleischzubereitungen
Im Außenhandel mit Deutschland ist Käse der Exportschlager. 2014 wurden 57.561 t im Wert von 289 Mio. Euro exportiert. Damit haben die österreichischen Käsereien ein Plus von 14% zustande gebracht. Fleischzubereitungen wie Wurst, Schinken und Speck stehen auf Platz zwei der Ausfuhren. 60.354 t mit einem Wert von 270 Mio. Euro wurden ausgeführt. Auch der Export von Rindfleisch in Richtung Deutschland entwickelt sich seit Jahren äußerst positiv, 2014 wurden in die Bundesrepublik 38.066 t Rindfleisch exportiert. Die Exporte von frischem und zubereiteten Obst und Gemüse legten im vergangenen Jahr um weitere 5% auf knapp 107 Mio. Euro zu.

Fokus Käse: Plus 14% in Deutschland
Die deutschen Nachbarn haben sich zu wahren Käsetigern entwickelt und liegen im europäischen Ranking des Verbrauches mit 24 kg pro Kopf und Jahr an zweiter Stelle. Dass Österreichs Käsereien auf diesen wichtigen Markt setzen, erscheint auch aufgrund der Preisentwicklung sinnvoll. Mit 4,80 Euro pro kg exportiertem Käse liegt Deutschland in einem attraktiven Preissegment. Und obwohl Österreich in Sachen Käseproduktion EU-weit gesehen zu den kleinen Playern gehört, nehmen rot-weiß-rote Käse 5,5% im deutschen Lebensmittelhandel ein.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
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