Österreicher bewerten EU-Mitgliedschaft positiv und wollen mehr Zusammenarbeit
Wien (ec) - Die ÖsterreicherInnen stehen der EU 20 Jahre nach dem Beitritt mehrheitlich positiv gegenüber.
Mehr als die Hälfte geben an, positive Gefühle gegenüber der EU zu haben, wobei das insbesondere
bei jungen und älteren Menschen besonders ausgeprägt ist (15-24 Jährige: 71%, über 55 Jährige
61%). 87% fühlen sich als Europäer. Zentrale Errungenschaften der EU wie Mobilität, die Stärkung
der Rolle des Landes oder der Ausbau der Infrastruktur werden als konkrete positive Auswirkungen der EU-Mitgliedschaft
gesehen. 49% aller Befragten sprechen sich für eine stärkere Zusammenarbeit, wohingegen 18% für
weniger Zusammenarbeit plädieren. Insgesamt sehen 54% der ÖsterreicherInnen eine positive Zukunft für
die EU. Dies sind die zentralen Erkenntnisse eines Spezial-Eurobarometers zu 20 Jahren EU-Mitgliedschaft Österreichs,
Finnlands und Schwedens (Flash Eurobarometer 407), das am 15.01. im Haus der EU in Wien vorgestellt wurde.
"Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Österreicherinnen und Österreicher die EU deutlich positiver
wahrnehmen, als dies oftmals dargestellt wird. Wir nehmen die Erkenntnisse aus dieser Umfrage zum Ansporn, um die
Österreicherinnen und Österreicher noch intensiver zur Diskussion über die Errungenschaften der
letzten 20 Jahre, aber auch die Herausforderungen und Chancen der nächsten 20 Jahre aufzufordern. Insgesamt
zeigt die positive Grundstimmung, dass die EU für Österreich nach 20 Jahren einen Mehrwert gebracht hat,
der auch mit ganz konkreten Errungenschaften im Gedächtnis der Menschen verankert ist," sagte der Dr.
Johann Sollgruber, Vertreter der EU-Kommission in Österreich, bei der Präsentation der Ergebnisse, bei
der auch Vertreter der finnischen und schwedischen Botschaft sowie des BMEIA für Fragen zur Verfügung
standen.
Spürbare Errungenschaften: Mobilität, Warenangebot und Infrastruktur
Im Detail wird deutlich, dass die Österreicherinnen und Österreicher vor allem konkret spürbare
Errungenschaften der EU wie die Mobilität von StudentInnen und ArbeitnehmerInnen (insgesamt positiv 69%),
die Auswahl von Konsumgütern (72%), die Infrastruktur (67%), aber auch die Stärkung der Rolle Österreichs
in der Welt (65%) als positive Errungenschaften der EU-Mitgliedschaft nennen.
Gefragt nach zwei Assoziationen zu "Europa" nennen die Befragten vor allem "EU" und den "Euro",
gefolgt von "offene Grenzen" und "Frieden". Deutlich seltener wird "Europa" mit negativen
Assoziationen wie "Korruption", "Regulierung", "Bürokratie" oder "teuer"
verbunden. Die Sanktionen gegen Österreich im Jahr 2000 sind nur 29% der Befragten in Erinnerung, wohingegen
sich 91% sich im Zusammenhang mit 20 Jahren EU-Mitgliedschaft an die "Euro-Einführung" erinnern.
Österreicher im Vergleich mit Finnland und Schweden integrationsfreundlicher
Im Vergleich zu den Befragten in Finnland und Schweden befürworten mehr Österreicherinnen eine engere
Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsstaaten der EU (49%; Finnland: 36%, Schweden 27%). Dabei soll die neue EU-Kommission
vor allem einen Schwerpunkt auf die Themen Beschäftigung (51% wichtig), Stabilität des Euro (39%), Umwelt
(33%) und Sicherheit und Schutz der BürgerInnen (33%) legen.
Hintergrund
Für das Flash-Eurobarometer wurden vom 24. November bis 3. Dezember 2014 jeweils 1.000 Teilnehmer in Österreich,
Finnland und Schweden online befragt. Die Befragung wurde auf Initiative der Vertretung der EU-Kommission in Österreich
in Zusammenarbeit mit den Vertretungen in Finnland und Schweden exklusiv im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt.
Neben den zwei Mal jährlich erscheinenden Standard-Eurobarometer Umfragen zur EU-Stimmung haben die Flash-Eurobarometer
einen spezifischen thematischen Fokus.
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