Häupl/Brauner zu Forschungsstandort Wien – Wien bei Forschungsausgaben im europäischen
Spitzenfeld; Anzahl der forschenden Unternehmen zuletzt verdreifacht
Wien (rk) - Wiens Strategie für Forschung, Technologie und Innovation (FTI) wirkt - das haben Bürgermeister
Michael Häupl und Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner am 15.01. in einem Pressegespräch erklärt.
Dass sich die Zahl der forschenden Betriebe in den vergangenen 15 Jahren verdreifacht habe, zeige die "eminente
Bedeutung" der ansässigen Wissenschaft für den Arbeitsmarkt, sagte Häupl. So sei die Zahl der
in Forschung und Entwicklung (F&E) Beschäftigten zuletzt auf über 40.000 gestiegen; auch Klein- und
Mittelunternehmen profitierten von Folgeaufträgen, was wiederum Jobs schaffe. Häupl: "Innovation
ist Kern einer Wirtschaft, Wien hat diesen Beweis angetreten." 3,4 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP)
gebe die Stadt für Forschung aus, was Wien zum Spitzenreiter unter den Bundesländern mache. Verglichen
mit Europa rangiere Wien demnach auf Platz zwei hinter Finnland.
Vizebürgermeisterin Renate Brauner ergänzte: Wissenschaft, Forschung und Innovation seien "entscheidende
Faktoren" bei der künftigen Entwicklung des Standortes Wien; immerhin werde das Wirtschaftswachstum einer
ganzen Region zu 80 Prozent von FTI getrieben. Die "konsequente Ausrichtung" auf F&E sei ein "wichtiges
Instrument im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit", sagte sie. Die Stadt strebe deshalb danach, ihrer Bevölkerung
größtmögliche Ausbildungschancen zu gewähren: Brauner nannte den Qualifikationsplan sowie
Angebote des Wiener ArbeitnehmerInnen-Förderungsfonds (waff) als Beispiele, unterstrich aber auch die Unterstützung
der Wirtschaftsagentur für rund 500 F&E-Projekte. Diese Förderungen in einer Gesamthöhe von
rund 50 Millionen Euro gingen einher mit über 3.000 Arbeitsplätzen und Folgeinvestitionen von über
185 Millionen. Auch die "gute Zusammenarbeit" mit Privatunternehmen sowie Universitäten sei laut
Brauner ein "wichtiges Asset" für den Standort Wien.
Philipp von Lattorff, bei Boehringer Ingelheim Generaldirektor des "Regional Center Vienna", unterstrich
die Vorzüge des Standortes für sein Unternehmen. Seit 1948 sei Boehringer Ingelheim in Wien ansässig,
mittlerweile investiere der Konzern 200 Millionen Euro pro Jahr in die Wiener Forschung. Warum Boehringer trotz
internationaler Konkurrenz weiter an Wien festhalte, liege unter anderem am "unglaublichen Know-How, dem Fach-
und technischen Wissen" der Wienerinnen und Wiener. Auch wenn von Lattorf es einen "soft fact" nannte:
Die hohe Lebensqualität Wiens habe ihm oftmals dabei geholfen, internationale Fachkräfte nach Wien zu
locken.
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