Hauptverband erweitert sein Info-Angebot zum Erstattungskodex mit einer kostenlosen Medikamentenvergleichs-App
Wien (sv) - Der Erstattungskodex (EKO), das zentrale Instrument der Sozialversicherung zur Sicherstellung
einer ausgezeichneten Versorgung der ÖsterreicherInnen mit Medikamenten feiert Geburtstag. Vor 10 Jahren,
am 1. Jänner 2005, erschien er zum ersten Mal und löste damit das bis zu diesem Zeitpunkt geltende Heilmittelverzeichnis
ab. Seit diesem Zeitpunkt steht den ÄrztInnen im Rahmen ihrer Verschreibungstätigkeit ein laufend aktuelles
Verzeichnis aller in Österreich zugelassenen, erstattungsfähigen und gesichert lieferbaren, aber gleichzeitig
wirtschaftlich geprüften Medikamente zur Verfügung. Derzeit sind dies etwa 4.800 Medikamente in knapp
7.000 Packungsvarianten, aus denen die Verschreiber auswählen können. Die über das Internet immer
abrufbare aktuelle Version des EKO ist nun um eine weitere kundenfreundliche Variante reicher: das APP EKO2go für
Smartphones und Tablets. Jederzeit und überall können somit ÄrztInnen oder interessierte PatientInnen
für sie relevante Informationen aus der EKO-Datenbank abrufen.
EKO - beste, bewährte und moderne sowie gleichzeitig ökonomisch geprüfte Medikamente für
PatientInnen
"Im Medikamentenbereich sind wir als Sozialversicherung stets mit einer großen Herausforderung konfrontiert.
Wir wollen Patientinnen und Patienten relevante medizinische Fortschritte zugänglich machen und damit kranken
Menschen alle für ihre Heilung oder den Erhalt ihrer Lebensqualität notwendigen Medikamente zur Verfügung
stellen. Gleichzeitig müssen wir mit den Beitragsgeldern der Versichertengemeinschaft sorgsam umgehen. Der
Erstattungskodex ermöglicht uns, diese Herausforderung zu meistern", betont Mag. Peter McDonald, Vorstandsvorsitzender
des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger.
"Wir stellen damit den ÄrztInnen ein unverzichtbares Arbeitsinstrument bei der Verordnung von Arzneimitteln
zur Verfügung", so McDonald weiter. Diese Verschreibungstätigkeit hat bekanntlich auf Basis der
Richtlinien des Hauptverbandes über die ökonomische Verschreibweise von Heilmitteln und Heilbehelfen
zu erfolgen. Bei der Beurteilung der Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit habe der Verschreiber/die
Verschreiberin insbesondere darauf Bedacht zu nehmen, dass von mehreren therapeutisch geeigneten Arzneimitteln
das ökonomisch günstigste gewählt wird.
Beitrag zur hohen Zufriedenheit der Medikamentenversorgung der PatientInnen
Mit dem Einsatz des Erstattungskodex ist es der Sozialversicherung in den vergangenen Jahren gelungen, so McDonald,
"der heimischen Bevölkerung einerseits eine qualitätsgesicherte und wirksame Medikamentenversorgung
sicherzustellen und andererseits einen sorgsamen Umgang mit den Beitragsgeldern der Versichertengemeinschaft zu
gewährleisten".
McDonald verweist in diesem Zusammenhang auf die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Hauptverbandes
zum Thema Medikamentenversorgung: Acht von 10 Befragten sind mit der Versorgung sehr bzw. eher zufrieden. Die Bevölkerung
ist mit ebenso massiver Mehrheit davon überzeugt, dass sie von den Kassen mit qualitativ hochwertigen und
auf dem neuesten Stand befindlichen Medikamenten versorgt wird. Letztlich sind rund 77 Prozent der Befragten der
Überzeugung, dass die Medikamentenversorgung in Österreich besser als im Ausland ist.
Neue Herausforderungen für den EKO: starke Zunahme hochpreisiger Medikamente
Für Stabilität bei der Entwicklung der Medikamentenausgaben will die Sozialversicherung auch in den
kommenden Jahren sorgen. Auf den EKO kommen damit neue Herausforderungen zu, um den medizinischen Fortschritt denjenigen
Patienten und Patientinnen rasch zugänglich zu machen, die diese neuen und innovativen Medikamente für
ihren Heilungserfolg benötigen. McDonald verweist auf die aktuell starke Dynamik bei der Zunahme hochpreisiger
Arzneimittel. Kostentreiber sind etwa die Ausgaben für Heilmittel mit einem Kassenverkaufspreis von über
Euro 700,- pro Packung. Mit einem Anteil von nur 0,35% der Verordnungen verursachten diese sehr teuren Medikamente
im Jahr 2013 bereits über 22%der Medikamentenkosten - mit seit Jahren steigender Tendenz. Und immer öfter
wird von Unternehmen gar kein Antrag auf Aufnahme von Medikamenten in den EKO gestellt. Angesichts fehlender Alternativen
entfielen 2013 bereits rund 12Prozent der Heilmittelaufwendungen der Krankenversicherungsträger auf nicht
im Erstattungskodex befindliche Arzneispezialitäten.
Erstattungskodex - kurz und knapp
Der EKO ist das laufend aktuelle Verzeichnis aller in Österreich zugelassenen, erstattungsfähigen
und gesichert lieferbaren aber gleichzeitig wirtschaftlich geprüften Medikamente. Aufgenommen in den EKO werden
Medikamente, die nach den Erfahrungen im In- und Ausland und nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft eine therapeutische
Wirkung haben und einen Nutzen bei der Behandlung von Patientinnen und Patienten erbringen. Festgestellt wird dieser
von der Heilmittel-Evaluierungs-Kommission, der unabhängige ExpertInnen angehören. Sie prüft die
Anträge der Pharmawirtschaft und gibt eine Empfehlung für oder gegen die Aufnahme eines Präparates
in den EKO ab. Bei positiver Empfehlung wird das Medikament in den EKO aufgenommen. Es ist dann entweder frei verschreibbar
aus der Grünen Box oder bewilligungspflichtig durch den Chefarzt/die Chefärtzin aus der Gelben Box sowie
der Roten Box. Die Kosten für Medikamente, die nicht im EKO enthalten sind, werden nur in Ausnahmefällen
übernommen, wenn es keine Alternative für eine Behandlung gibt.
Erstattungskodex mobil - die APP "EKO2go"
EKO2go ist die neue Datenbank-App mit rund 4.800 Medikamenten für Smartphones und Tablets. Wenn man auch
noch verschiedene Packungsgrößen, z.B. Anbehandlungs- und Monatspackungen zu einem Medikament berücksichtigt,
kommt man auf 6.923 Packungen, die im EKO enthalten sind. Der Hauptverband erweitert nun sein Info-Angebot zum
EKO mit einer kostenlosen Medikamentenvergleichs-App.
Damit die verordnenden ÄrztInnen auch mobil unter mehreren therapeutisch gleich geeigneten Arzneispezialitäten
das ökonomisch günstigste auswählen können, stellt der Hauptverband dieses neue Tool zur Verfügung.
Durch EKO2go stehen PatientInnen und ÄrztInnen transparente, klare, monatsaktuelle und jederzeit on- und offline
abrufbare Bedingungen und Regeln für die Kostenübernahme von Arzneispezialitäten durch die soziale
Krankenversicherung zur Verfügung. Nähere Informationen und kostenloser Download unter: http://www.eko2go.at
Die Sozialversicherung garantiert unabhängig von Alter, Einkommen, sozialer Herkunft und Bildung hochwertige
Gesundheitsversorgung und eine sichere Pensionsvorsorge. Aktuell sind rund 8,4 Millionen Menschen anspruchsberechtigt
(Versicherte und mitversicherte Angehörige). Der Behandlungsanspruch aus der Krankenversicherung wird beim
Mediziner/bei der Medizinerin durch das e-card-System angezeigt:
Die e-card als Schlüsselkarte enthält keine medizinischen Daten, ermöglicht dem/der Arzt/ Ärztin
aber die Überprüfung des Versicherungsstatus eines Patienten/einer Patientin und die Nutzung weiterer
Services. Der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger ist das organisatorische Dach
über der solidarischen Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung Österreichs.
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