Bozen (lpa) - Südtirol zählt zu den digitalsten Regionen Italiens. Was die
Internetanschlüsse der Familien angeht, so ist das Land mit 73,4 Prozent sogar italienweit Spitzenreiter.
Das geht aus der jüngsten ISTAT-Erhebung über die Nutzung moderner Kommunikationstechnologien hervor.
"Damit hat die Internet-Nutzung gegenüber dem Vorjahr erneut um einige Prozentpunkte zugenommen",
erklärt LRin Waltraud Deeg.
Während in Südtirol mehr als sieben von zehn Familien (73,4 %) online sind, sind es im gesamtitalienischen
Durchschnitt über sechs (64 %). In der Umkehrung bedeutet das, dass in Südtirol rund jeder vierte Haushalt
offline ist, italienweit ist es jeder dritte. Der Höchstwert an Internet-Abstinenz wurde mit über 46
Prozent in der Region Basilicata erhoben.
Aufschlussreich sind die Antworten der Südtiroler und Südtirolerinnen auf die Frage, warum sie das Internet
nicht nutzen. Hier zeigt sich eine gewisse Skepsis: Sie gaben nämlich - ähnlich wie Trentiner und Aostaner
- an, nicht daran interessiert zu sein oder keinen Mehrwert zu erkennen. In anderen Regionen wurden vor allem mangelnde
Fachkenntnisse (55 %) als Gründe dafür angeführt.
Die jüngste Erhebung geht aber noch weiter ins Detail: Sie zeigt auf, dass das Internet vornehmlich als Informationsquelle
und Kommunikationsmittel genutzt wird, zunehmend aber auch für Online-Einkäufe und für die Kommunikation
mit den Behörden. Die digitale Verwaltung, eGovernment genannt, nimmt dabei eine zunehmend wichtige Rolle
ein.
"Sie soll den Bürgern und Unternehmen den Alltag erleichtern und vereinfachen", so Landesrätin
Deeg. Sie verweist darauf, dass in Südtirol schon heute über 90 Prozent der Unternehmen die Online-Dienste
der öffentlichen Verwaltung nutzen. Auch aus bei der derzeitigen Erarbeitung des siebenjährigen digitalen
Entwicklungsplans "Südtirol Digital 2020" lasse sich der Wunsch nach einem nutzergerechten Ausbau
der digitalen Verwaltung erkennen. "Wir arbeiten derzeit die Inputs aus dem Beteiligungsprozess zu 'Südtirol
Digital 2020' auf und stecken die nächsten Schritte ab. Eines steht aber fest: Die Online-Dienste wollen und
werden wir weiter ausbauen und nutzerfreundlicher gestalten", betont die Landesrätin. Die ausgewerteten
Ergebnisse des ersten Online-Beteiligungsprozesses im Rahmen von "Südtirol Digital 2020" will sie
Ende Jänner vorstellen.
Im gesamtstaatlichen Vergleich gibt es nach wie vor ein Nord-Süd-Gefälle, die technische Ausstattung
verbessert sich weiter, ebenso die Breitbandanschlüsse, der Internetzugang erfolgt zunehmend auch mobil, die
Datenablage in so genannten Wolken, den "Clouds", nimmt zu. Weiterhin gibt es eine Kluft zwischen Jung
und Alt, wobei Familien mit Kindern in der Regel über mehr kommunikationstechnische Kompetenzen und eine bessere
Ausstattung verfügen. "Daraus kann die erhöhte Wertstellung der digitalen Bildung herausgelesen
werden", ist IT-Landesrätin Deeg überzeugt.
"Die Gespräche mit Experten und Nutzenden zeigen: Mit der Informations- und Kommunikationstechnologie
können wir die Dienstleistungen für die Südtirolerinnen und Südtiroler verbessern. Der Zugang
und die kompetente Nutzung von Kommunikationstechnik eröffnet zudem Chancen im Alltag: Sie machen Wissen und
Informationen aller Art verfügbar und ist somit nicht nur beim Studium, der Arbeitssuche, der Nutzung von
Dienstleistungen oder den sozialen Kontakten ein wichtiges Hilfsmittel", so Landesrätin Deeg.
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