LH Kaiser: Steirische Lösung wird 1:1 auf Kärnten heruntergebrochen - Zeigen Handlungsfähigkeit
und Wertschätzung - Auch LR Benger und LR Holub für Modell
Klagenfurt (lpd) - In der Diskussion um eine Erhöhung der Gehälter der KABEG-Ärzte infolge
der von der EU mit einer Übergangsfrist bis 2021 verordneten Arbeitszeitverkürzung auf 48 Wochenstunden
hat Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser jetzt eine Entscheidung getroffen. Demnach werden Kärntens
KABEG-Ärzte bald die Wahl haben zwischen dem alten sogenannten K-Schema und einem neuen, attraktiveren Gehaltsschema,
das auf der Lösung der Steiermark basiert. Grundlage ist das dem steirischen Modell entsprechende Gesamtvolumen
von 13,5 Mio. Euro. Weitere zwei Mio. Euro soll es 2018 durch Systemoptimierungen geben. Wie Landeshauptmann Peter
Kaiser am 13.01. im Pressefoyer nach der Regierungssitzung bekanntgab, hat er die Verfassungsabteilung des Landes
damit beauftragt, einen entsprechenden Gesetzesentwurf vorzubereiten, der das steirische Schema 1:1 und so rasch
wie möglich auf Kärnten umlegt. Wirksam werden soll das entsprechende Gesetz rückwirkend mit 1.1.2015.
Kaiser betonte, dass es dabei um die Sicherheit der Gesundheitsversorgung in allen Bereichen gehe, auch wolle man
die Wertschätzung gegenüber der Ärzteschaft unterstreichen, Handlungsfähigkeit zeigen und Konkurrenzfähigkeit
gewährleisten. Der Landeshauptmann ist davon überzeugt, dass alle 870 KABEG-Ärzte für das neue
Modell optieren werden, weil sie dadurch alle mehr verdienen würden. Er strich hervor, dass es hier rein um
das Gehaltsschema gehe, eine Auswirkung auf die nunmehr gesetzlich vorgeschriebenen 48 Maximalwochenstunden habe
dieses Modell nicht.
Der Landeshauptmann erinnerte daran, dass die Hand des Landes in den bisherigen Verhandlungen mit den Ärztevertretern
immer sehr weit ausgestreckt war. Das nun in Ausarbeitung befindliche Modell sei für ihn zukunftsfit und eine
klare Besserstellung. Es solle den Einstieg für Jungärzte attraktivieren, aber vor allem auch für
Ärzte, die nicht frisch von der Uni nach Kärnten wechseln Anreize bieten. Das Auslangen müsse man
dabei jedenfalls mit den mehrfach kommunizierten 13,5 Mio. Euro finden. Mehr sei für das Land absolut nicht
leistbar. "Das ist auch genau das auf Kärnten heruntergebrochene Gesamtvolumen des steirischen Modells.
Und das wurde von einer renommierten Wirtschaftsprüfungskanzlei bestätigt", so Kaiser.
Zu den 48 Wochenstunden erklärte Kaiser, dass über deren Ausweitung jede einzelne Abteilung unter Einbeziehung
von KABEG, Abteilungsvorstand, Mittelbau und Betriebsrat selbst entscheiden könne ("Opt-out"). Jede
Überstunde werde zudem durch das höhere Grundgehalt besser dotiert. "Ich denke, dass der Gordische
Knoten jetzt durchschlagen wird", rechnet Kaiser mit der Zustimmung der Ärzte.
Dass es attraktiv sein müsse, in Kärnten Arzt zu sein, betonte auch Landesrat Christian Benger. "Ich
bin überzeugt davon, dass wir ein gutes Modell bekommen, weil wir es auch brauchen", meinte er. Er verwies
darauf, dass sich Kärnten in der Gesundheitsversorgung im Wettbewerb mit anderen Bundesländern befinde
und daher die besten Ärzte brauche. Landesrat Rolf Holub sagte: "Es ist eine einseitige Lösung,
weil sie nicht am Verhandlungstisch zustande gekommen ist. Aber wir sind nicht untätig und es kommt zu keinem
Stillstand in der Gesundheitsversorgung."
|