Präsentation des Kunstwerks neben Egger-Lienz-Bildern
Innsbruck (tlm) - Das Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum ist um ein Kunstwerk reicher. Der Verein Tiroler
Landesmuseum Ferdinandeum hat eine Skulptur von Lois Anvidalfarei erworben. Es handelt sich dabei um eine liegende
Bronzefigur, die der Künstler 2014 in einer Auflage von drei Abgüssen fertigen ließ. Die starke
physische Präsenz und die materielle Schwere des Objekts sind charakteristisch für den Südtiroler
Bildhauer. Die von ihm gerne behandelten Themen wie Schmerz, Leiden und Zerrissenheit, die den Menschen nicht zur
Ruhe kommen lassen, hat Anvidalfarei in dieser Arbeit allerdings nicht weiterverfolgt. Die lebensgroße Skulptur
strahlt große Ruhe aus. Die Figur scheint in sich versunken zu sein oder zu schlafen. So bezeichnet der Künstler
diesen Guss Nr. 1 auch mit dem für sich sprechenden Titel „In sich“. Die dunkel gehaltene Patina bringt sowohl
die Oberflächenstruktur des Bronzegusses als auch das In-sich-Ruhende der Figur besonders anschaulich zum
Ausdruck.
„Wir haben die neue Skulptur von Anvidalfarei in der Modernen Galerie neben den großformatigen Bildern von
Albin Egger-Lienz positioniert. Die Arbeiten korrespondieren durch ihre Körperlichkeit und Farbgebung eindrucksvoll
miteinander“, zeigt sich PD Dr. Wolfgang Meighörner, Direktor der Tiroler Landesmuseen, von der Präsentation
beeindruckt.
„Das skulpturale Menschenbild von Anvidalfarei ist eine wichtige Ergänzung für die zeitgenössischen
Sammlungen des Ferdinandeum. Wir freuen uns, dass es einen so prominenten Platz im Museum gefunden hat“, hält
Dr. Barbara Psenner vom Vorstand des Vereins Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum fest.
Zum Künstler
Lois Anvidalfarei nimmt mit seinem skulpturalen Schaffen eine wesentliche Position unter den gegenwärtigen
Bildhauern ein. Seine zumeist lebensgroßen Figuren zeigen eine Auseinandersetzung mit der menschlichen Körperlichkeit
und des unendlichen Seins. 1962 in Abtei (Südtirol) geboren, besuchte Anvidalfarei die Staatliche Kunstschule
in St. Ulrich im Grödnertal. Ab 1983 studierte er an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Dort
erhielt er seine entscheidende Prägung durch die Begegnung mit Prof. Joannis Avramidis. Nach Abschluss des
Studiums kehrte Anvidalfarei 1989 in seine Heimat zurück. In Abtei bewirtschaftet er den von den Eltern ererbten
Bauernhof und arbeitet als freischaffender Bildhauer.
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