Landeshauptmann Hans Niessl und Regionalmanagement Burgenland präsentieren Studie zur
Energiesituation im Burgenland
Pamhagen/Eisenstadt (blms) - Die von der Regionalmanagement Burgenland GmbH (RMB) beauftragte Studie zur
Energiesituation im Burgenland belegt die Führungsposition des Burgenlands in Sachen „Innovative Energie“.
Die Ergebnisse konstatieren eine ausgezeichnete Performance in den Bereichen Windkraft und Wärmepumpen. Handlungsbedarf
besteht bei Photovoltaik und Solarthermie.
Überdurchschnittliche Performance bei Windkraft und Wärmepumpen
„Bei Strom aus Windkraft liegt das Burgenland im EU-Vergleich an der Spitze“, zeigt sich Landeshauptmann Hans
Niessl von den Ergebnissen der Studie beeindruckt. Demnach befinde sich 46% der in Österreich installierten
Windkraftleistung im Burgenland und decke damit den gesamten Strombedarf aller privaten Haushalte ab. Besonders
freue sich der aus Zurndorf stammende Niessl über die Tatsache, dass diese herausragende Marktposition u.a.
einem dort ansässigen burgenländischen Unternehmen zu verdanken sei.
Die Studie zeige weiters eine im österreichischen Vergleich überdurchschnittliche Nutzung von Wärmepumpen,
die mit Strom aus Windkraft betrieben werden. „Dieser positive Trend sollte unbedingt beibehalten werden“, so Niessl.
Im privaten Bereich sei die Nachfrage aufgrund attraktiver Fördermöglichkeiten doppelt so hoch wie im
bundesweiten Durchschnitt, dennoch solle der Ausbau auch künftig stark forciert werden.
Nachholbedarf bei Photovoltaik und Solarthermie
Studienautor Andreas Kreutzer, geschäftsführender Gesellschafter der Kreutzer Fischer & Partner
Consulting GmbH rät zu einer Solaroffensive: „Das sonnenreichste Bundesland ist geradezu prädestiniert
für den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen“, weshalb dieses bisher unausgeschöpfte Potenzial sowohl im privaten
(Ein- und Zweifamilienhäuser) als auch im Bereich der Objektgebäude angehoben werden sollte.
Auch bei der Wärmeerzeugung aus Solarthermie seien die Möglichkeiten laut Kreutzer bei weitem noch
nicht ausgeschöpft. Dies treffe vor allem auf Gebäude mit konstant hohem Warmwasserverbrauch wie etwa
Heime, Geschoßwohnbauten und Tourismusbetriebe zu. „Bei Ein- und Zweifamilienhäusern sollten zur Verfügung
stehende Flächen jedoch eher zugunsten der Photovoltaik genutzt werden“, so Kreutzer.
Was ist „Innovative Energie“?
Unter dem Begriff „Innovative Energie“ werden Technologien subsumiert, die – im Gegensatz zu tradierten Energiegewinnungsformen
wie Wasserkraft oder Biomasse – erst in den letzten Jahrzehnten Marktreife erlangten. Trotz des bereits hohen Niveaus
„Innovativer Energien“ im Burgenland ist ein genereller Ausbau aller Formen von Strom- und Wärmegewinnung
essentiell. Österreich verzeichnet im EU-Vergleich einen höheren Energieverbrauch und im Burgenland ist
der Bedarf aufgrund großer Wohnflächen und der hohen Pendlerquote sogar noch etwas höher.
EU-Förderungen in der Höhe von 107 Millionen Euro
Mag. (FH) Harald Horvath, Geschäftsführer der RMB berichtet, dass seit 1995 insgesamt 336 Millionen
Euro in den Ausbau innovativer Energiegewinnung investiert wurden. „107 Millionen Euro davon stammen aus EU-Förderprogrammen,
die durch das Regionalmanagement Burgenland koordiniert werden.“ Das wichtigste Programm ist die Phasing Out-Förderung.
Die finanziellen Mittel dafür kommen zum überwiegenden Teil aus Mitteln des Europäischen Fonds für
regionale Entwicklung (EFRE) bzw. des Europäischen Sozialfonds (ESF). Ziel der Phasing Out-Förderung
ist eine Stärkung des Standortes Burgenland, wie beispielsweise durch die Erhöhung der technologieorienterten
Wirtschaftsleistung, die Verringerung des Entwicklungsrückstandes, die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit
und eine bessere Qualifizierung von Arbeitskräften. Auch die vorliegende Studie zur Energiesituation wurde
aus diesen Mitteln finanziert.
Ein Gewinn für Wirtschaft und Umwelt
Die Studie zeige beeindruckende wirtschaftliche und umweltrelevante Auswirkungen durch den Einsatz „Innovativer
Energien“, rechnet Horvath vor: „1,1 Mrd. Tonnen CO2, also 42% des gesamten CO2 Ausstoßes des Burgenlandes
konnten so bereits eingespart werden.“
Niessl: „Politik und Wirtschaft haben – neben den klimatischen und topographischen Vorzügen des Burgenlands
– gemeinsam zu diesen erfreulichen Ergebnissen beigetragen.“ Nun gehe es darum, die Machbarkeit der Handlungsempfehlungen
genau zu evaluieren, um diese Erfolgsgeschichte weiterzuschreiben, so Niessl abschließend.
Über die RMB: Die Regionalmanagement Burgenland GmbH (RMB) wurde im April 1995 gegründet und ist im Auftrag
des Landes Burgenland Ansprechpartner für die EU-Förderpolitik im Burgenland. Als Beratungsstelle für
EU-Fragen und EU-Förderprogramme ist die RMB in Eisenstadt und Pinkafeld vertreten.
Zu den Aufgaben der RMB zählen die Koordination der EU-Regionalförderung, der Aufbau regionaler Kooperationen,
die Erstellung von Studien und Planungsunterlagen, Impuls- und Pilotprojekte, Monitoring und Evaluierung von EU-Projekten
sowie Öffentlichkeitsarbeit und Europainformation.
Die Zielgruppen der RMB GmbH sind potentielle ProjektträgerInnen (Klein- und Mittelbetriebe, GründerInnen,
Vereine), MeinungsbildnerInnen, RegionalpolitikerInnen, Gemeinden, Schulen/Fachhochschulen, EU-Interessierte sowie
die gesamte burgenländische Bevölkerung.
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