Seine Wohnbauten prägen mit insgesamt 16.000 Wohnungen das Bild der Stadt Wien
Wien (rk) - Architekt Harry Glück, der Doyen des sozialen Wohnbaus in Wien, begeht am 20. Februar
seinen 90. Geburtstag. Stadtplaner Reinhard Seiß hat aus diesem Anlass das Buch "Harry Glück. Wohnbauten"
herausgegeben. Gestern, Mittwoch, fand die Präsentation des Buchs im Wien Museum statt. Wiens Wohnbaustadtrat
Michael Ludwig würdigte dabei Harry Glück als Wegbereiter der sozialen Nachhaltigkeit im geförderten
Wohnbau der Stadt.
"Architekt Harry Glück nahm bereits heutige Zielsetzungen des sozialen Wohnbaus vorweg. Charakteristisch
für seine Bauten sind durchdachte Grundrisse, vielfältige Gemeinschaftseinrichtungen, die das Miteinander
fördern, sowie Freiraumbezug mit großzügigen Balkonen und Terrassen. Im geförderten Wohnbau
realisieren wir nicht nur Wohnungen sondern Gemeinschaften und Lebensumfelder von Menschen. Harry Glück ist
ein hervorragender Planer, der den Menschen und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt. Mit seinem wohl
bekanntesten Projekt, dem Wohnpark Alt-Erlaa, stellt er unter Beweis, dass menschengerechter Wohnbau mit höchster
Lebensqualität und Wohnzufriedenheit auch im großen Maßstab möglich ist", hielt Ludwig
fest.
Alt-Erlaa - Wohntürme mit höchster Wohnzufriedenheit
Glück setzte Wohnbauten mit rd. 18.000 Wohnungen um, davon ca. 16.000 in Wien. Der Wohnpark Alt-Erlaa
bietet allein etwa 3.100 Wohnungen. Die Typologie entspricht dem Terrassenhochhaus verbunden mit dem Konzept des
"gestapelten Einfamilienhauses und großzügigen privaten Freibereichen (Balkone und Loggien). Typisch
für Glück'sche Planungen sind Schwimmbäder am Dach. Diese sollen die "bandbildende Funktion"
einnehmen, wie es früher der Kirchenplatz oder das Wirtshaus getan haben. Vielfältige Gemeinschaftsräume
und ein mitgeplanter Kaufpark runden das Angebot für die BewohnerInnen ab. Die Terrassenhochhäuser werden
von ihren BewohnerInnen in Hinblick auf Lebensqualität, Sicherheit und Nutzungsvielfalt nach wie vor mit Höchstnoten
bewertet.
Weitere Bauten von Harry Glück in Wien
- 1980 Gemeindebau Heinz Nittel-Hof (Marco Polo-Siedlung) mit rd. 1.400 Whg. in
Floridsdorf
- innerstädtische Terrassenhäuser (z.B. Wilhelmsdorf, Inzersdorfer Straße)
- Verdichteter Flachbau: Reihenhäuser in der Großfeldsiedlung, Verdi-Siedlung
in Liesing
- 2007: Geförderte Wohnhausanlage 21., Rudolf-Virchow-Straße
- 2011: Geförderte Wohnhausanlage "Wohnen am Mühlwasser" in
22., Industriestraße
- 2014: gefördertes Wohnprojekt zum Thema "Wohnen mit kultureller Vielfalt"
auf den ehemaligen Mautner-Markhof-Gründen
Glück studierte Architektur an der Technischen Universität Wien und machte das Doktorat an den Universität
Innsbruck. Er war zwölf Jahre als Bühnenbildner tätig.
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