Traditioneller Landes-Medienempfang im Festspielhaus in Bregenz – Landeshauptmann begrüßte
rund 250 Medienvertreterinnen und -vertreter
Bregenz (vlk) - Als "ein hohes Gut", das es unter allen Umständen zu schützen und zu
verteidigen gelte, hat Landeshauptmann Markus Wallner am Abend des 19.01. die Pressefreiheit bezeichnet. Zum traditionellen
Medienempfang des Landes konnte er rund 250 Medienvertreterinnen und -vertreter aus Vorarlberg und dem benachbarten
Bodenseeraum im Seefoyer des Festspielhauses in Bregenz begrüßen. Gastredner Professor Michael Stürmer
referierte zum Thema "EU-Beitritt 20: zu viel oder zu wenig?".
"Die Pressefreiheit zählt zu den zentralen Grundwerten unserer Demokratie", strich Wallner die Bedeutung
einer freien Presse für die individuelle Meinungsbildung hervor. Zuvor erinnerte der Landeshauptmann an den
grausamen Angriff auf die französische Redaktion in Paris, der neben einem feigen Mord an Menschen auch ein
Anschlag auf die Meinungs- und insbesondere auf die Pressefreiheit gewesen sei. Wallner: "Auf jene Errungenschaften
also, die für Europas Demokratien grundsätzliche Werte darstellen". Selbst durch Attentate könnte
dieses Fundament nicht nachhaltig erschüttert werden, stellte der Landeshauptmann klar.
Vorarlberg soll aktive Region in der EU bleiben
Ebenso thematisiert wurde von Wallner die 20-jährige Mitgliedschaft Österreichs in der Europäischen
Union. Gerade Vorarlberg habe stark profitiert, machte der Landeshauptmann anhand von verschiedenen Kennzahlen
deutlich. So konnte das Land beim jährlichen Exportvolumen eine 200-prozentige Steigerung seit 1995 verbuchen,
es gab ein deutliches Plus im Tourismus und auch bei der Beschäftigung sind Rekordwerte eingefahren worden.
"Dazu haben die offenen Grenzen mit Personenfreizügigkeit und Handelserleichterungen sowie die gemeinsame
Währung maßgeblich beigetragen", sagte Wallner. Was die weitere Entwicklung angeht, plädierte
er für eine noch stärkere Rolle der Regionen, weil sie wesentlich effizienter als Nationalstaaten und
EU in der Lage wären, die grenzüberschreitende, europäische Zusammenarbeit voranzutreiben: "Von
den Regionen im Bodensee- und Alpenraum wird Zusammenarbeit erfolgreich vorgemacht". In dem Zusammenhang erinnerte
der Landeshauptmann daran, dass Vorarlberg heuer in der zweiten Jahreshälfte den Vorsitz in der ARGE Alp,
der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer, übernehmen wird. Vorarlberg werde auch 2015 eine aktive Region in
Europa bleiben, die sich engagiert einbringt und mitgestaltet, versicherte Wallner: "Wir wollen uns im Herzen
Europas gut vernetzt mit unseren Nachbarn weiter erfolgreich entwickeln".
Mit Professor Michael Stürmer konnte für den diesjährigen Landes-Medienempfang ein anerkannter Historiker
und Journalist als Gastredner gewonnen werden. Stürmer war in den 80er Jahren politischer Berater des deutschen
Bundeskanzlers Helmut Kohl. Er ist heute Chefkorrespondent für "Die Welt" und "Welt am Sonntag"
und ist regelmäßig als Kolumnist auch für andere internationalen Blätter tätig. Darüber
hinaus ist Stürmer Autor mehrerer bedeutender Standardwerke zur deutschen Geschichte.
Für die musikalische Umrahmung des diesjährigen Landes-Medienempfangs sorgte das Saxophonquartett Multiphonix.
Mit "ReviEU" brachten die vier Saxophonisten Fabio Devigili, Rafael Frei, Tom Hirleman und Lukas Simma,
die alle am Landeskonservatorium in Feldkirch studieren, einen Kompositionsauftrag des Landes zur Uraufführung.
Das aus Anlass der 20-jährigen EU-Mitgliedschaft Österreichs in Auftrag gegebene Werk stammt vom Andelsbucher
Musiker, Multiinstrumentalisten und Komponisten Johannes Bär.
Kulinarisch verwöhnt wurden die Medienschaffenden von Schülerinnen und Schülern der HLW Rankweil
und der HLT Bezau unter der fachmännischen Leitung von Direktorin Mathilde Kostal bzw. Direktor Andreas Kappaurer.
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