Amstetten (nöwpd) - Obwohl viele Wünsche im Wirtschaftsjahr 2014 offen geblieben sind, sehen die Unternehmen
im Bezirk Amstetten dem Jahr 2015 mit Zuversicht entgegen. „Die Kaufkraft ist nach wie vor stark genug, die private
Investitionsbereitschaft zu qualitativ höheren Gütern ist ungebrochen und die Einkommen im Bezirk Amstetten
befinden sich im Spitzenfeld. Damit passen die Voraussetzungen für eine positive Einschätzung der wirtschaftlichen
Weiterentwicklung“, stellte Andreas Geierlehner, Leiter der Wirtschaftskammer-Bezirksstelle Amstetten, gegenüber
dem NÖ Wirtschaftspressedienst fest. Und dennoch fühle sich die heimische Wirtschaft immer stärker
unter Druck gesetzt. Vor allem die Rufe nach Flexibilisierung der Arbeitszeit und einer wirksamen Entbürokratisierung
würden immer lauter.
Unvermindert groß bleibt die Nachfrage nach Fachkräften. Trotz rückläufiger Lehrlingszahlen
entwickle sich der Arbeitsmarkt besser als im Landesdurchschnitt, berichtet der Bezirksstellenleiter. „Die spürbar
wachsenden Marktanteile des Onlinehandels zeigen den Handlungsbedarf zur Stärkung der traditionellen Handelsstrukturen
in den Stadt- und Ortszentren“, so Geierlehner. Die Gründungsintensität in diesen Bereichen stagniere
zurzeit oder sei mitunter sogar rückläufig.
Betriebe, in denen ein Generationswechsel fällig wäre, haben oft keinen Nachfolger. Dasselbe gelte für
die Gastronomie, wo die Stimmung unter den jüngsten bürokratischen Rahmenbedingungen leide, wie dem Tabakgesetz
und der Allergenverordnung. Die Bauwirtschaft hat sich im Vorjahr auf die Investitionsbereitschaft im privaten
Sektor stützen können und wird dies wohl auch 2015 tun müssen. „Eine sich ausweitende Investitionsbereitschaft
dcr öffentlichen Hand ist nach wie vor nicht erkennbar und bremst damit die Bauwirtschaft“, stellt Andreas
Geierlehner fest.
Der Bezirk Amstetten hatte Ende 2014 7.040 aktive Betriebsstandorte, um 2,5 Prozent mehr als im Jahr davor. Diese
Betriebe beschäftigten an die 34.000 Mitarbeiter. Ende Dezember 2014 haben 570 Lehrbetriebe 1.943 Lehrlinge
ausgebildet.
Von den knapp 1.660 gewerberechtlichen Vorgängen, die von den Gewerbebehörden Amstetten und Waidhofen/Ybbs
gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Bezirksstelle Amstetten exekutiert wurden, entfällt mit 1.149 der Großteil
auf Beratungen im Sinne des Neugründungsförderungsgesetzes und dabei auf Anmeldungen im Dienstleistungsgewerbe.
Von den Unternehmen in der Region sind knapp 60 Prozent Ein-Personen-Unternehmen (EPU). Im Vorjahr gab es 20 Konkursverfahren,
zehn Sanierungsverfahren sowie sechs Schuldenregulierungsverfahren. Damit liegt die Insolvenzstatistik in der Bandbreite
der Vorjahre.
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