Auftaktveranstaltung: "AusBildung bis 18"

 

erstellt am
30. 01. 15
11.00 MEZ

Alle gemeinsam für die Zukunft unserer Jugend – Gemeinsamer Reformprozess von Ressorts, Bundesländern und Sozialpartnern gestartet - Auftakt mit Hundstorfer, Mitterlehner, Heinisch-Hosek und Karmasin
Wien (bmask) - Die österreichische Bundesregierung will jungen Menschen bessere berufliche Chancen eröffnen und setzt daher auf die Initiative "AusBildung bis 18". Einerseits wird dadurch die Jugendarbeitslosigkeit bekämpft, andererseits dem Wunsch der Unternehmen nach gut ausgebildeten jungen Menschen entsprochen. "Wer gut ausgebildet ist, hat einfach bessere Chancen; diese Chancen wollen wir allen jungen Menschen in Österreich ermöglichen. Eine Ausbildungspflicht für 15- bis 18-Jährige ist daher ein ganz entscheidender Punkt auch für die Zukunft unseres Landes", sagte Sozialminister Rudolf Hundstorfer bei der Auftaktveranstaltung "AusBildung bis 18". "Mit der Ausbildungspflicht für 15- bis 19-Jährige sichern wir Wachstum und Beschäftigung. Denn der Wirtschaftsstandort Österreich ist von gut ausgebildeten Fachkräften abhängig. Eine Lehre, mit der man zum Meister, oder über das Programm Lehre mit Matura zum Akademiker wird, schafft die Basis für eine gute Karriere ", sagt Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner. Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek setzt vor allem auf Information: "Wir haben ein vielseitiges Bildungs- und Ausbildungsangebot, das für alle etwas zu bieten hat. Die große Herausforderung ist aber Jugendlichen bei der Entscheidung über ihre weiterführende Bildungs- oder Berufslaufbahn bestmöglich zu unterstützen und zu informieren. Mein Ziel ist, dass alle, entsprechend ihrer individuellen Interessen und Stärken, den für sie besten Weg finden." Jugendministerin Karmasin strich die wichtige Rolle der Jugendarbeit bei diesem Reformprozess heraus: "In der Phase des Erwachsenwerdens spielt die Jugendarbeit eine zentrale Rolle. Sie kann insbesondere in den Bereichen der Persönlichkeitsentwicklung und der Aneignung von sozialen Kompetenzen qualitätsvolle Unterstützung leisten. Das Empowerment der jugendlichen Interessen wird durch nicht-formales und informelles Lernen in den familiären und jugendlichen Lebenswelten ermöglicht". ****

Beginnend mit dem Schuljahr 2016/2017 muss jede/r Jugendliche nach der Pflichtschule eine weiterführende Bildung oder Ausbildung absolvieren. Dies kann der Besuch einer mittleren oder höheren Schule oder eine Lehrausbildung sein. Benachteiligten Jugendlichen stehen die bewährten Programme wie Produktionsschulen und überbetriebliche Lehrausbildung zur Verfügung. Mit der Ausbildungspflicht geht es der Bundesregierung darum, vielfältige Angebote, notwendige Unterstützungen und die richtigen Anreize zu schaffen und die Verbindlichkeit der Wahrnehmung von Bildungs- und Ausbildungsangeboten zu erhöhen. Mit einer Schulpflicht von lediglich neun Jahren befindet sich Österreich derzeit international am unteren Ende der Skala; eine Verlängerung der Mindestausbildungsdauer junger Menschen ist vor dem Hintergrund steigender beruflicher und gesellschaftlicher Anforderungen erforderlich.

Während die meisten Jugendlichen nach dem Ende der neunjährigen Schulpflicht ohnehin den Schulbesuch fortsetzen oder eine Lehre absolvieren, trifft dies für eine kleine Gruppe nicht zu. Sie brechen die Schule oder die Ausbildung ab, nehmen Hilfstätigkeiten an oder ziehen sich phasenweise ganz aus den Systemen Bildung, Ausbildung und Arbeitsmarkt zurück. Ein solch schlechter Start in das Berufsleben zieht lebenslange schwerwiegende Folgen für den Betroffenen nach sich. Rund 7.000 der 15 bis 17-Jährigen finden derzeit auch nach mehreren Monaten nicht wieder den Anschluss. Insbesondere diese Jugendlichen, die bisher nicht den nachhaltigen Zugang zu weiterführender Bildung gefunden haben, sollen im Rahmen der "AusBildung bis 18" durch bedarfsgerechte Angebote darin unterstützt werden. Dies wird dadurch gewährleistet werden, dass einerseits die bereits vielfältige Angebotslandschaft besser koordiniert und effizienter genutzt wird und andererseits Angebotslücken geschlossen werden. Die dazu erforderlichen (Weiter-)Entwicklungen betreffen die Unterstützung bei der Ausbildungswahl, die Vermeidung von Bildungs- und Ausbildungsabbrüchen, die Vorbereitung auf weiterführende Ausbildungen für benachteiligte Jugendliche sowie die betriebliche und überbetriebliche Lehrausbildung.

Um das Vorhaben "Ausbildung bis 18" erfolgreich umzusetzen, gibt es daher einen Schulterschluss mehrerer Ressorts und Institutionen, die diese weitreichenden Reformen anstreben. Damit arbeitet die österreichische Bundesregierung schon jetzt an einer ressortübergreifenden Gesamtstrategie für eine zukunftsorientiere Ausbildung und Verbesserung der beruflichen Chancen unserer Jugend. Die heutige Auftaktveranstaltung ist für die federführenden Ressorts daher eher ein Etappenziel als ein Startschuss, da die Bundesministerien für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz, für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, für Bildung und Frauen, sowie jenes für Familien und Jugend bereits seit dem Frühjahr 2014 an den Vorbereitungen dieser umfassenden Reform arbeiten. Durch die enge Zusammenarbeit der verantwortlichen Ressorts und Institutionen an der "AusBildung bis 18" werden insbesondere bildungs- und arbeitsmarktpolitische Initiativen so weiterentwickelt, dass sie sinnvoll ineinandergreifen. Die gemeinsamen Anstrengungen zielen auf ein System, in dem jeder Jugendliche das seinen Interessen und Bedürfnissen passende Bildungs- oder Ausbildungsangebot findet und die entsprechende Unterstützung, um dieses erfolgreich zu absolvieren. Die Bundesregierung ist überzeugt, mit dem Vorhaben der "AusBildung bis 18" einen Meilenstein in der Verbesserung des Ausbildungsniveaus und der Arbeitsmarktchancen junger Menschen ebenso wie für die Deckung des zukünftigen FacharbeiterInnenbedarfs der österreichischen Unternehmen zu setzen.

 

 

 

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