Wien (bmi) - Nach zwei Jahren endete das Twinning-Kosovo-Projekt "Strengthening Readmission and Sustainable
Reintegration in Kosovo". Ziel des Projekts war es, die Behörden des Kosovos beim Aufbau einer nachhaltigen
Verwaltungsstruktur für die Reintegration von Rückkehrern zu unterstützen.
Das Twinning-Kosovo-Projekt wurde von der "Agentur für Europäische Integration und Wirtschaftliche
Zusammenarbeit" (AEI) initiiert und zwischen Februar 2013 und Februar 2015 durchgeführt. Neben dem österreichischen
Innenministerium beteiligten sich daran das ungarische Innenministerium sowie das "National Institute of Health
and Welfare" (THL) in Finnland. Das Projekt wurde von der Europäischen Union mit 1,2 Millionen Euro finanziert.
Ziel des Projekts war es, die Behörden des Kosovos beim Aufbau einer nachhaltigen Verwaltungsstruktur für
die Reintegration von Rückkehrern zu unterstützen. Die Arbeit der Experten aus Österreich, Ungarn
und Finnland erfolgte nicht nur auf staatlicher Ebene, sondern auch in den kosovarischen Gemeinden. Dabei konnten
sie in den vergangenen zwei Jahren eine Reihe von Erfolgen erzielen.
So wurde unter anderem im Jahr 2013 eine Verordnung über die Reintegration von Rückkehrern sowie die
Verwaltung des Reintegrationsfonds verabschiedet, die Abteilung für Reintegration von Rückkehrern (DRRP)
im kosovarischen Innenministerium (MIA) eingerichtet sowie die Nationale Strategie für die Reintegration von
Rückkehrern samt Aktionsplan angenommen. Dazu erfolgten insgesamt drei "Study Visits" in Österreich
sowie Finnland. Darüber hinaus wurde ein Trainerpool im DRRP und im MIA mittels eigens abgestimmter Trainingseinheiten
aufgebaut.
Zusätzlich wurde im Kosovo im August 2013 das Asylgesetz beschlossen. Mit Unterstützung Österreichs
konnten beim Aufbau und der Entwicklung eines Anhaltezentrums für illegal aufhältige Personen im Kosovo
Fortschritte erzielt werden.
Anlässlich der Abschlusskonferenz am 21. Jänner 2015 in Gjakova wurde das "Handbook on Sustainable
Reintegration of Repatriated Persons into Kosovo´s Society" präsentiert. Gjakova ist eine rund
80 km von Pristina entfernt gelegene Gemeinde, die von einer hohen Anzahl von Rückkehrern betroffen ist.
Die Leiterin des Projekts, Mag. Maria Markovics, stellvertretende Abteilungsleiterin im Innenministerium, bedankte
sich dabei bei allen Mitwirkenden und betonte, dass diese Erfolge nur durch ein gemeinsames Wirken aller Beteiligten
zustande kommen konnten.
Für den Leiter der Gruppe II/B (Fremdenpolizei, Zivil- und Katastrophenschutz) im Innenministerium, Mag. Johann
Bezdeka, sind stabile Strukturen in den Herkunftsländern für eine nachhaltige Reintegration von Rückkehrern
von großer Bedeutung. "Kosovo ist derzeit eine der antragsstärksten Länder bei Asylwerbern.
Nur wenn sichergestellt ist, dass in Staaten wie dem Kosovo eine entsprechende Infrastruktur existiert und geeignete
Maßnahmen gesetzt werden, bestehen Chancen und Möglichkeiten für die Zukunft von Rückkehrern
in den Kosovo", sagt Bezdeka.
|