LH Kaiser schickt Gesetzesentwurf in Begutachtung – Ziel ist Integration, vorbehaltlich Übermittlung
ausstehender Prüfungsergebnisse – Pilotprojekt zu slowenischsprachigen Onlineformularen vorgestellt
Klagenfurt (lpd) - Landeshauptmann Peter Kaiser treibt die von der Vorgängerregierung eingeleitete
Lösung betreffend die Zukunft der Slowenischen Musikschule Glasbena šola weiter voran. Am 28.01. präsentierte
er in der Sitzung des Dialogforums – dieses wurde im Rahmen der Ortstafellösung 2011 in einem Memorandum eingerichtet
und soll Konsens- und Zusammenarbeit zwischen den Volksgruppen vertiefen – einen entsprechenden Gesetzesentwurf,
der die Integration der Slowenischen Musikschule als 28. Kärntner Musikschule zum Inhalt hat. Der Gesetzesentwurf
geht in den nächsten Tagen in Begutachtung. Die Frist dafür beträgt vier Wochen. Der Inhalt basiert
auf dem im letzten Dialogforum von allen teilnehmenden Vertretern einstimmig beschlossenen Vorschlag zur weiteren
Vorgehensweise. Laut diesem gibt es auch vorbehaltlich Kriterien für einen endgültigen Beschluss. So
ist festgehalten, dass es keine offenen Forderungen gegenüber der Glasbena šola von Dritten geben darf und
die bis dato noch ausstehenden Prüfungsergebnisse, wie beispielsweise ein Rückstandsausweis der Gebietskrankenkasse,
beigebracht werden.
„Mit dem Gesetzesentwurf lösen wir nicht nur ein im Rahmen der Ortstafellösung von meinem Vorgänger
abgegebenes Versprechen, nämlich den Fortbestand der Slowenischen Musikschule dauerhaft zu sichern. Wir setzen
damit auch einen weiteren wichtigen Schritt in punkto Solidarität und Respekt zwischen den beiden Volksgruppen.
Über 600 Schülerinnen und Schüler, die die Glasbena šola besuchen, und auch alle zukünftigen
sind die Gewinner dieser Entscheidung. Außerdem profitieren auch die 14.000 Schülerinnen und Schüler
im Kärntner Musikschulwerk. Auch sie haben dann die Möglichkeit, eine zweisprachige Ausbildung zu erhalten.
Kärnten unterstreicht mit diesem Schritt seinen neuen Ruf als offenes Land, das seine Stärken im Ausbau
der Möglichkeiten durch seine Lage im Herzen Europas und als Treffpunkt verschiedener Kulturen ausbaut“, so
Kaiser.
Der Gesetzesentwurf zur Änderung des Kärntner Musikschulgesetzes 2012 sieht eine pädagogisch-didaktische
und organisatorische Integration der bestehenden slowenischen Musikschule im Musikschulwesen des Landes Kärnten
unter gleichzeitiger Wahrung der Identität der slowenischen Volksgruppe und ihrer Musikschule vor. Die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter der Glasbena šola sollen zukünftig in den Landesdienst übernommen werden. Der Stammsitz
der Glasbena šola als 28. Musikschule des Landes wäre weiterhin Klagenfurt. Dazu kämen weitere dislozierte
Standorte sowie auch die Möglichkeit, in den anderen Kärntner Musik- und Regelschulen zweisprachigen
Musikunterricht anzubieten, wodurch die Integration der slowenischen Volksgruppe sowie die Mehrsprachigkeit weiter
gefördert werden sollen. Der Sachaufwand, der bei den allgemeinen Musikschulen von interessierten Gemeinden
getragen wird, würde im Rahmen von Kooperationen mit lokalen slowenischen Kulturvereinen bestritten. Die Kosten
für das Land Kärnten würden sich auf rund 600.000 Euro pro Jahr belaufen.
Im Rahmen des Dialogforums, bei dem seitens der Landesregierung auch LHStv.in Beate Prettner anwesend war, wurde
außerdem ein Pilotprojekt zu slowenischsprachigen Onlineformularen vorgestellt. Es läuft seit 1. Jänner
2015 in der Gemeinde Ludmannsdorf, auf deren Homepage bereits 75 Formulare auf Deutsch und Slowenisch verfügbar
sind. Wie Melanie Markatsch von der GIZ-K GmbH, dem Gemeinde-Informatikzentrum Kärnten, erklärte, wurden
die Formulare modular aufgebaut und übersetzt. Für die Übersetzung hat es eine Förderung des
Landes Kärnten gegeben, am Projekt beteiligt ist auch das Volksgruppenbüro des Landes. Bürgermeister
Manfred Maierhofer aus der Pilotgemeinde sprach von einer Erleichterung in der Verwaltung und einem verstärkten
Bürgerservice.
Volksgruppenbüro-Leiter Peter Karpf kündigte an, dass im heurigen Mai die Kulturwoche der Kärntner
Slowenen in Arnoldstein stattfinden werde. Sie werde auch im Zeichen des Gedenkens an das Ende des Zweiten Weltkrieges
im Mai 1945 stehen.
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