Beim Axamer Wampelerreiten gilt es, eine "weiße Weste" zu bewahren – Großer
Fasnachtsumzug am 15. Februar 2015
Innsbruck (innsbruck.info) - Rau, bunt, facettenreich - das Axamer Wampelerreiten gehört zu den Tiroler
Fasnachtsbräuchen, und ist in seiner Art doch besonders. Am Sonntag, 15. Februar, ist es im Rahmen des Fasnachtsumzugs
wieder so weit: im nahe bei Innsbruck gelegenen Axams sind die Wampeler, ihre Reiter, Tuxer, Flitscheler und zahlreiche
andere urtümliche Gestalten los. Nur alle vier Jahre findet der große Umzug statt, bei dem die namengebenden
Wampeler im Mittelpunkt des Geschehens stehen.
Als Wampe bezeichnet man im Dialekt einen fetten Bauch, und entsprechend unförmig präsentieren sich die
Männer mit ihren weißen, prall mit Heu ausgestopften Hemden. Eine Holzmaske und eine schwarze Haube
gehören ebenso zur Ausstattung wie ein Stock, mit dem sich die gebückt voran tänzelnden Wampeler
im Gleichgewicht halten, aber auch vor Angriffen wehren. Hier kommt das "Reiten" als kampfähnliche
Handlung ins Spiel, gilt es doch, die Wampeler aus dem Gleichgewicht zu bringen und auf den Rücken zu werfen.
Das ist ausgewählten Burschen aus dem Dorf vorbehalten, die im Rahmen der zwei Umzüge durch Axams Geschick
und Kraft beweisen müssen. Diejenigen Wampeler, die "weiß ums Dorf" kommen, also nicht umgeworfen
werden, sind natürlich die Champions.
Die Wampeler symbolisieren einerseits den Winter, der besiegt wird. Eine andere These besagt, dass die ausgestopften
Hemden sowie der Stock Relikte einer früher bei der Jagd auf wilde Tiere, Bären etwa, getragenen Schutzkleidung
sind. Weniger kämpferisch geben sich die frühlingshaft schönen Tuxer, die Flitscheler mit ihren
Maiskolben-Kostümen (Flitschen heißen die Blätter der Maiskolben) oder die Bujazzln, die Spaßmacher.
Zum Fasnachtsumzug gehören auch eine Altweibermühle, die Kögele-Hexen und zahlreiche Wägen,
außerdem Verpflegungsstationen entlang der Strecke sowie ein großes Festzelt, in dem das närrisch-symbolhafte
Treiben ausklingt.
|