Familienministerin Karmasin zeichnete mit LH Kaiser „Haus des Kindes„ aus – Mehr Geld für
Elementarpädagogik
Klagenfurt (lpd) - Der Ausbau der Kinderbetreuung ist eine der wichtigsten Maßnahmen, um Österreich
zum familienfreundlichsten Land Europas zu machen. Für die Ausbauoffensive stellt der Bund bis zum Jahr 2017
insgesamt 305 Millionen Euro zur Verfügung. Für Kärnten sind dabei Bundesmittel in der Höhe
von 18,1 Millionen Euro für den Ausbau elementarer Bildungseinrichtungen und zur Schaffung neuer Kinderbetreuungsplätze
vorgesehen. Im Rahmen ihres Kärnten- Besuches informierte Bildungsreferent Landeshauptmann Peter Kaiser gemeinsam
mit Familienministerin Sophie Karmasin am 28.01. über den Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen.
Der Landeshauptmann thematisierte den hohen Stellenwert der frühkindlichen Erziehung, hob die abgeschlossene15a
-Vereinbarung des Bundes mit den Bundesländern zum Ausbau der institutionellen Kinderbetreuung hervor und
verwies auf das Barcelona-Ziel der Europäischen Union. „Im Interesse der Vereinbarkeit von Familie und Beruf
sollen langfristig für unter dreijährige Kinder genügend Bildungs- und Betreuungseinrichtungen geschaffen
werden, wobei das Ziel bei 33,3 Prozent liegt. Kärnten hat vom Jahr 2012 (16,5 Prozent) bis zum Jahr 2014
(20 Prozent) hier aufgeholt. Die Bundesmittel führen zu einer flächendeckenden Verbesserung in allen
Teilen des Landes und unser Ziel ist es, das Netz noch dichter zu machen“, teilte er mit.
Die Betreuungsdichte bei den Kleinstkindern (Null- bis Dreijährige)liegt in Kärnten derzeit bei 70 Prozent.
Bei den Drei- bis Fünfjährigen Kindergartenkindern liegt sie bei 86 Prozent und im verpflichtenden Kindergartenjahr
bei 99 Prozent. Kaiser verwies zudem darauf, dass der Elementarpädagogische Bereich ein beschäftigungsintensiver
sei.
In Kärnten gibt es derzeit 487 elementare und außerschulische Bildungsstätten, in denen 19.500
Kinder gebildet und gefördert werden. Kärnten schüttete 2014 über das Landesbudget 39,2 Millionen
Euro für diese Bildungseinrichtungen aus. 9,8 Millionen Euro kamen zusätzlich vom Bund. Insgesamt wurden
2014 in Kärnten elf neue Gruppen in Kindertagesstätten, acht Gruppen in Kindergärten und fünf
Gruppen in alterserweiterten Kinderbetreuungseinrichtungen errichtet. In den 24 neuen Gruppen wurden somit 465
Kinderbetreuungsplätze geschaffen.
Karmasin möchte, so ihre Vision, Österreich in den nächsten zehn Jahren zum familienfreundlichsten
Land Europas machen. „Wir sind dabei auf einen guten Anfangs-Beschleunigungskurs. Familie und Beruf müssen
vereinbar sein, die Wahlfreiheit und Alternativen sind wichtig“, betonte sie. Als Pläne für die nächsten
sechs Monate hob sie die Einführung eines Kinderbetreuungs-Geldkontos hervor und die Auszahlung der Familienbeihilfe
ohne Antrag ab Mai dieses Jahres. „Beim Kinderbetreuungsgeld sollen die derzeitigen vier Pauschalvarianten vereinfacht
und transparenter werden“, so Karmasin. Zudem will die Familienministerin gemeinsam mit den Sozialpartnern, Unternehmen
und den Medien familienfreundliche Gemeinde ebenfalls vor den Vorhang holen.
Die Familienministerin zeichnete heute auch das „Haus des Kindes“ in Klagenfurt mit einer Urkunde aus. „Wir wollen
damit Betreuungseinrichtungen vor den Vorhang holen, die besonders innovativ sind, gewisse Kriterien erfüllen
und somit als Vorzeige-Projekte für ganz Österreich gelten“ betonte die Ministerin bei der Preisübergabe
an Kindergartenleiterin Ulrike Wehr. Kriterien sind ein guter Betreuungsschlüssel (1:4 bei den 0 bis Dreijährigen;
1:10 bei den Drei bis Sechsjährigen) lange Jahresöffnungszeiten (47 Wochen), die Anzahl männlicher
Betreuer und Generationen- bzw. Gemeindeübergreifend. „Das Haus des Kindes hat die Öffnungszeiten hervorragend
erfüllt“, betonte Karmasin.
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