Eine Ausstellung in Kooperation mit der Initiative Minderheiten, dem Landesmuseum Burgenland
und dem Romano Centro im Wien Museum Karlsplarz von 12. Februar bis 17. Mai 2015
Wien (wienmuseum) - Die Ausstellung gibt Einblicke in die Lebenssituation von Roma und Sinti in Österreich
und erzählt deren Geschichte und Geschichten. Phasen der Zwangsassimilierung wechselten mit solchen der Ausgrenzung.
Im Fokus stehen Orte: die seit dem 18. Jahrhundert bestehenden Siedlungen der Burgendland-Roma ebenso wie traditionelle
Plätze in Wien oder Zwangsorte der Verfolgung.
Geschätzte 90% der österreichischen Roma wurden in den Vernichtungslagern der Nationalsozialisten ermordet.
Die wenigen Überlebenden standen nach 1945 vor dem Nichts und wurden systematisch benachteiligt. Etliche zogen
nach Wien, auch in der Hoffnung, nicht erkennbar zu sein. Der überwiegende Teil der heute in Österreich
lebenden Roma und Sinti kam als Arbeitsmigranten aus Ost- und Südosteuropa. Lange Zeit und bis heute lebten
viele „im Verborgenen“.
Darstellungen von Roma und Sinti stammten über Jahrhunderte hauptsächlich von Nicht-Roma. Dazu gehören
romantisierende Vorstellungen ebenso wie Bilder der Verachtung. Es existieren kaum historische Selbstzeugnisse.
Auf diese Weise wurden Stereotypen und Feindbilder festgeschrieben, die letztlich der Legitimation von rassistischer
Verfolgung dienten und weiterhin dienen.
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen als Gegenperspektiven elf Beiträge von Menschen aus der Roma- und Sinti-Community,
die ihrer Familiengeschichte nachgingen, sich mit ihrer Identität auseinandersetzten oder für die Ausstellung
recherchierten, Videointerviews machten oder künstlerische Beiträge lieferten. Solche Geschichten führen
zum Busbahnhof Erdberg wie zu den Roma-Reinigungskräften im Wiener AKH. Welche Folgen hatte das Oberwarter
Attentat von 1995 auf die Menschen in der Roma-Siedlung? Von der schmerzhaften Auseinandersetzung mit dem Holocaust
zeugt eine Gruppe von Gemälden
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