Außenminister Sebastian Kurz eröffnet Europäisches Jahr für Entwicklung
gemeinsam mit dem EU-Kommissar für Internationale Zusammenarbeit und Entwicklung Neven Mimica in Österreich.
Wien (bmei) - „Österreich leistet Hilfe mit Herz und Hirn: Sowohl aus solidarischer Verantwortung als
auch deshalb, weil wir uns nicht zuletzt selbst helfen, wenn wir dafür sorgen, dass in anderen Teilen der
Welt Friede und Sicherheit herrscht", betonte Außenminister Sebastian Kurz am 26.01. bei der offiziellen
Eröffnung des Europäischen Jahres für Entwicklung in Österreich. Gemeinsam mit EU-Entwicklungskommissar
Neven Mimica diskutierte der Bundesminister mit Jugendlichen globale Herausforderungen wie Armut, Hunger, Klimawandel
und Konflikte.
Entwicklung geht uns alle an
„Entwicklungszusammenarbeit ist eine Verantwortung der gesamten Bundesregierung und eine gesamtgesellschaftliche
Aufgabe für die Politik, die Zivilgesellschaft, die Wirtschaft und die Bürger.“ Das Ziel des ´Europäischen
Jahres für Entwicklung´ ist es den Bürgern noch besser zu vermitteln, was in der Entwicklungszusammenarbeit
getan wird. „Unser Ziel ist es auch, vor allem junge Menschen zu ermutigen, einen Beitrag zu leisten“, erklärt
Außenminister Sebastian Kurz beim Auftaktevent der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit in der
Einsatzzentrale des Österreichischen Roten Kreuzes nach der Ankündigung, dass die ADA in Zukunft zusätzlich
für bis zu 50 junge Menschen pro Jahr ein Auslandsengagement im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit durch
Zuschüsse zu Reise- und Aufenthaltskosten ermöglichen wird. Damit wird die Anzahl der geförderten
jungen Menschen mehr als verdoppelt.
Rund 900 Millionen Euro hat die Austrian Development Agency, die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit,
in den letzten 10 Jahren umgesetzt um die Lebensbedingungen in Entwicklungsländern zu verbessern.
"Die große Mehrheit der Europäerinnen und Europäer befürwortet Entwicklungszusammenarbeit,
aber viele wissen nur wenig über konkrete Projekte oder die positiven Ergebnisse, die bereits erzielt wurden“,
gibt Kommissar Mimica zu bedenken. Dabei konnte Entwicklungszusammenarbeit in den letzten Jahrzehnten große
Fortschritte verzeichnen. „Die Anzahl von Armut betroffener Menschen ist um die Hälfte gesunken. 9 von 10
Kindern haben heute Zugang zu einer Grundschulausbildung. Als weltweit größter Geber hat Europa maßgeblich
dazu beigetragen, aber die gemeinsamen Herausforderungen bleiben groß", so Mimica.
Jugendliche diskutierten Entwicklung
Im Anschluss an das Gespräch mit den Politikern hatten die Jugendlichen Gelegenheit mehr über Entwicklungszusammenarbeit
zu erfahren. Bei Erlebnisstationen der Austrian Development Agency, Caritas, Young Caritas, dem Österreichischen
Roten Kreuz, von Licht für die Welt, C3 – Centrum für Internationale Entwicklung und Baobab, SOS-Kinderdorf,
Südwind, WWF und den Roten Nasen International wurde Entwicklungszusammenarbeit ausprobiert und besprochen.
Ideen und Fragen der 15 bis 17-Jährigen wurden diskutiert.
Im Anschluss an die Auftaktveranstaltung tauschte sich Kommissar Mimica auch mit jenen Organisationen aus, die
in der Entwicklungszusammenarbeit Österreichs eine wichtige Rolle spielen.
Das Europäische Jahr für Entwicklung #EYD2015
Unsere Welt, unsere Würde, unsere Zukunft: Unter dem Motto des Europäischen Jahres für Entwicklung
macht 2015 auch Österreich auf die vielseitigen Effekte von Entwicklungszusammenarbeit aufmerksam. Die Österreichische
Entwicklungszusammenarbeit informiert gemeinsam mit ihren Partnern - unterstützt durch die Europäische
Kommission - über Entwicklungspolitik und fordert zum Mitmachen auf. Auch Sie können etwas beitragen!
#EYD2015AUT
Mehr Informationen zum Europäischen Jahr für Entwicklung 2015: http://www.entwicklung.at/eyd2015
Österreichische Entwicklungszusammenarbeit
Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit unterstützt Länder in Afrika, Asien, in Südost-
und Osteuropa sowie die Karibik bei ihrer nachhaltigen Entwicklung. Das Außenministerium plant die Strategien
und Programme, die Austrian Development Agency setzt diese gemeinsam mit öffentlichen Einrichtungen, zivilgesellschaftlichen
Organisationen und Unternehmen um.
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Umfrage zeigt größere Unterstützung der EU-Bürgerinnen und -Bürger
für die Entwicklung
Brüssel (ec) - Neue Daten der am 26.01. veröffentlichten Eurobarometer-Umfrage zeigen, dass die
Zahl der Befürworter einer Erhöhung der Entwicklungshilfe erheblich gestiegen ist und die Europäerinnen
und Europäer dem Thema Entwicklungszusammenarbeit weiterhin sehr positiv gegenüberstehen. 67 % der Befragten
in Europa sind der Meinung, dass die Entwicklungshilfe erhöht werden sollte. Trotz der angespannten Wirtschaftslage
ist dieser Prozentsatz höher als in den letzten Jahren. 85 % halten es für wichtig, den Menschen in den
Entwicklungsländern zu helfen.
Fast die Hälfte der Befragten wären bereit, für Lebensmittel und Produkte aus diesen Ländern
mehr zu bezahlen, und fast zwei Drittel sind der Auffassung, dass die Bekämpfung der Armut in den Entwicklungsländern
zu den obersten Prioritäten der EU gehören sollte.
Kommissar Mimica kommentierte dies mit folgenden Worten: „Das Ziel des Europäischen Jahrs für Entwicklung
besteht darin, die EU-Bürgerinnen und -Bürger über die Entwicklungszusammenarbeit und die Ergebnisse,
die die EU zusammen mit den Mitgliedstaaten als weltweit größter Geber von Entwicklungshilfe erreicht,
zu informieren.
Ich finde es äußerst erfreulich, dass unsere Bürgerinnen und Bürger trotz der unsicheren Wirtschaftslage
in der EU einem starken entwicklungspolitischen Engagement Europas weiterhin sehr positiv gegenüberstehen.
Darauf aufbauend bietet das Europäische Jahr uns die Chance, die Menschen über die Herausforderungen
und Ereignisse zu informieren, die in diesem für die Entwicklung wichtigen Jahr anstehen. Dies wird es uns
erleichtern, gemeinsam eine Debatte mit ihnen zu führen.“
Wichtigste Ergebnisse des Spezial-Eurobarometers zum Thema Entwicklung:
Die Zahl derer, die sich für eine Erhöhung der Entwicklungshilfe aussprechen, ist signifikant gestiegen.
Der Anteil der Europäer, die dies befürworten, hat sich seit 2013 um 6 Prozentpunkte auf 67 % erhöht.
Ähnlich hoch war dieser Prozentsatz zuletzt im Jahr 2010.
Jeder zweite Europäer (50 %) hält auch das Engagement des Einzelnen zur Bekämpfung der Armut in
den Entwicklungsländern für wichtig. Ein Drittel der EU-Bürgerinnen und -Bürger engagieren
sich persönlich für die Bekämpfung der Armut (34 %), in erster Linie durch Geldspenden an Hilfsorganisationen
(29 %).
Die meisten Europäer sind der Meinung, dass es Europa auch Vorteile bringt, andere zu unterstützen: 69
% sind der Auffassung, dass die Bekämpfung der Armut in den Entwicklungsländern auch positive Auswirkungen
für die Bürgerinnen und Bürger der EU hat. Rund drei Viertel sind der Ansicht, dass dies im Interesse
der EU ist (78 %) und zu mehr Frieden und Gerechtigkeit in der Welt beiträgt (74 %).
Nach Auffassung der Europäerinnen und Europäer ist ehrenamtliches Engagement die wirksamste Art und Weise,
um zur Verringerung der Armut in den Entwicklungsländern beizutragen (75 %). Aber eine große Mehrheit
glaubt auch, dass die staatliche Entwicklungshilfe (66 %) und Spenden für Organisationen (63 %) nützlich
sind.
Das Europäische Jahr für Entwicklung (2015)
Das Europäische Jahr für Entwicklung 2015 wurde von der Europäischen Kommission vorgeschlagen und
vom Europäischen Parlament und vom Rat einstimmig beschlossen. Auf diese Weise können die EU und ihre
Mitgliedstaaten ihre feste Entschlossenheit demonstrieren, die Armut in der Welt zu beseitigen. Es handelt sich
um das erste Europäische Jahr überhaupt, das den Außenbeziehungen gewidmet ist.
Die entwicklungspolitische Bedeutung dieses Jahres dürfte ganz erheblich sein. In der Entwicklungs-, Umwelt-
und Klimapolitik stehen große Entscheidungen an, in die eine Vielzahl von Akteuren eingebunden sein werden.
2015 ist das Jahr, das als Frist für die Verwirklichung der Millenniums-Entwicklungsziele (MDG) festgesetzt
worden war und in dem die weltweite Debatte über die Agenda für die Zeit nach 2015 auf der Generalversammlung
der Vereinten Nationen im September in einen einheitlichen Rahmen für Armutsbekämpfung und nachhaltige
Entwicklung münden soll. 2015 soll außerdem ein neues internationales Klimaübereinkommen in Paris
beschlossen werden.
Das Europäische Jahr für Entwicklung 2015 soll es jungen Menschen, politischen Entscheidungsträgern,
der Zivilgesellschaft, der Privatwirtschaft, akademischen Einrichtungen und Einzelakteuren ermöglichen, sich
zusammen für ihre gemeinsamen Entwicklungsziele zu engagieren.
Der Präsident der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker, hat den Startschuss für das Europäische
Jahr für Entwicklung 2015 auf einer Eröffnungsfeier am 9. Januar in Riga vor hochrangigem Publikum gegeben.
Im Rahmen des Europäischen Jahrs für Entwicklung 2015 sind zahlreiche Veranstaltungen auf europäischer,
nationaler, regionaler und lokaler Ebene vorgesehen, an denen sich jeder beteiligen kann.
Dabei wird in den einzelnen Mitgliedstaaten ein breites Spektrum an kreativen Mitwirkungsmöglichkeiten geboten.
Sie reichen von Kunst- und Entwicklungsprojekten über Aktivitäten mit Schulen und Hochschulen bis hin
zu großen Sportveranstaltungen. Jeder Monat des Jahres wird einem bestimmten Thema gewidmet sein: Im Januar
liegt der Schwerpunkt auf der Rolle Europas in der Welt, im Februar auf Bildung, im März geht es um Fragen
der Gleichstellung der Geschlechter und im April um Gesundheit.
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