Leitl: Solidarität unter EU-Partnern
 ist keine Einbahnstraße

 

erstellt am
27. 01. 15
11.00 MEZ

Wunsch der Griechen nach Verbleib in Eurozone ist zu begrüßen, erfordert aber Fortführung von Reformen und Schuldenabbau - "ohne Leistung keine Gegenleistung"
Wien (pwk) - "Solidarität innerhalb der Europäischen Union ist keine Einbahnstraße. Das galt vor der griechischen Parlamentswahl vom gestrigen Sonntag und das gilt immer noch", betont Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl am 26.01. Sowohl die Wahlsieger in Athen als auch die europäischen Regierungen seien aufgefordert, nun "mit kühlem Kopf" an die anstehenden Herausforderungen heranzugehen. "Wahlrhetorik ist das eine. Nun geht es darum, dass die künftige Regierung in Athen die ersten Erfolge der Sanierungspolitik - so winkt Griechenland heuer nach jahrelanger Rezession wieder ein Wirtschaftswachstum von fast drei Prozent - verbreitert und nachhaltig absichert."

"Die Wahlsieger der 'Syriza' sagen selbst, dass sie in der Eurozone bleiben wollen. Wenn diese Ankündigung, die ich begrüße, ernst gemeint ist, dann wird Griechenland dafür weiterhin seinen Beitrag leisten müssen. Dazu gehört auch, sich an Vereinbarungen zu halten", so Leitl, der daran erinnert, dass die Griechen in den vergangenen Jahren von den EU-Partnerländern Solidarität in einem noch nie gekannten Ausmaß erfahren haben. "Wer nicht dazu bereit ist, für den wird es früher oder später einen Abschied geben."

In Bezug auf den Abbau des immensen griechischen Schuldenberges erwarte er sich, "dass sich die EU-Partner mit der griechische Regierung letztlich im Gegenzug zu weiteren Reformen in Richtung Rechtssicherheit, Strukturerneuerung und einer effektiveren Steuereintreibung auf Erleichterungen bei der Schuldentilgung einigen könnten. Klar ist: In der EU gilt nicht nur mitgehangen, mitgefangen, sondern auch: ohne Leistung keine Gegenleistung."

 

 

 

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