LH Niessl und LR Dunst präsentieren Schwerpunkte der Familienpolitik 2015
Eisenstadt (blms) - Aktuelle Vorhaben und Schwerpunkte in der Familienpolitik des Landes präsentierten
Landeshauptmann Hans Niessl und Frauenlandesrätin Verena Dunst am 26.01. bei einem gemeinsamen Pressegespräch.
Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der weitere Ausbau der Kinderbetreuung und die
Frühförderung stehen im besonderen Fokus unter vielen Maßnahmen, die den hohen Standard des Burgenlandes
als Familienland festigen und ausbauen sollen. „Gute Familienpolitik bedeutet, dass burgenländische Familien
bestmöglich unterstützt werden, dass Förderungen bedarfsgerecht und zukunftsorientiert eingesetzt
werden, und dass Eltern und Kinder gleichermaßen profitieren“, erklärten Niessl und Dunst. Im Hinblick
auf Reformen im Schulwesen und die bedarfsgerechte Gestaltung von Angeboten soll im Frühjahr die größte
jemals im Burgenland durchgeführte Elternbefragung starten.
Familienpolitik ein Baustein zur Integration
Familienpolitik habe auch sehr viel mit Integration zu tun, betont Niessl. Förderungen und Maßnahmen
im Bereich der Familienpolitik seien ein wesentlicher Beitrag dazu. „Wir wollen möglichst allen ein gutes
Angebot machen“, so der Landeshauptmann. „Wer sich integriert, soll auch die gleichen Chancen haben – bei der Bildung,
bei der Ausbildung und in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Wer sich nicht integriert, verliert“.
Weiterhin Ferienbetreuung
Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sei die Voraussetzung für die Ausübung eines Berufs. „Deshalb
wird dieses Thema auch einer der Schwerpunkte im heurigen ‚Jahr der Beschäftigung‘ sein“, kündigte Dunst
an. Die im Vorjahr gestartete Ferienbetreuung sei „ein voller Erfolg“ gewesen und werde 2015 fortgesetzt. Gemeinden
und Vereine, die eine Kinderbetreuung durch pädagogisch geschultes Personal anbieten, erhalten vom Land eine
Förderung. Weiter ausgebaut werde auch die Kinderbetreuung; dazu zählen die volle Förderung des
Kindergartens und die Kinderkrippenförderung.
Größere Flexibilität bei Tageseltern
Im Hinblick auf größere Flexibilität in der Betreuung werde derzeit die „Richtlinie Tageseltern“
angepasst: „Tageseltern sollen künftig bis zum Ende der Schulpflicht betreuen können, und die Betreuungszeit
soll ausgedehnt werden. Das stellt eine deutliche Entlastung für viele berufstätige Eltern oder AlleinerzieherInnen
dar, da damit auch der Bereich der 6 bis 14-Jährigen abgedeckt werden kann“, ist Dunst überzeugt. Ein
Schwerpunkt soll heuer auch die Lernförderung und –begleitung sowie die Lesefrühförderung sein.
Die Tagesmütter sollen auch für die Lernbetreuung herangezogen werden können. „Gemeinsames Lernen
entlastet die Eltern und schafft mehr gemeinsame Zeit für Eltern mit ihren Kindern“, so die Familienlandesrätin.
Mit einer Nachhilfeförderung sollen künftig einkommensschwache Familien unterstützt werden; an den
Details dieses Projekts werde derzeit gearbeitet.
Schwerpunkt Frühförderung, Mini-Philipp und neues Projekt „LesepatInnen“
Ein weiterer Schwerpunkt wird die Frühförderung für Kinder sein, wobei der Leseförderung
besondere Bedeutung zukomme. Mit dem neuen Projekt „LesepatInnen“ will Dunst die Lesemotivation der SchülerInnen
erhöhen. Ehrenamtliche HelferInnen unterstützen dabei in Absprache mit den LehrerInnen die Kinder beim
Lesen – in der Schule oder in der Nachmittagsbetreuung. Weitergeführt wird das langjährige Erfolgsprojekt
„Mini-Philipp“, bei dem jedes Kind bei der Schuleinschreibung ein Gratis-Vorlese- und -Spielebuch erhält.
Auf der Basis der am 1.1.2015 in Kraft getretenen Förderrichtlinie wird das Eltern-Kind-Zentrum ausgebaut:
Die Altersbeschränkung fällt, womit das Zentrum Kindern jeden Alters offen steht. Es gelten Mindestöffnungszeiten
von 120 Stunden pro Jahr, und die Fördersumme wird auf 2.000 Euro im Jahr erhöht. Insgesamt 27 Projekte,
darunter die Dokumentenmappe, so Dunst, laufen auch 2015 weiter.
Größte Elternbefragung des Burgenlandes
Um die Angebote für Eltern und Familien noch bedarfsgerechter und effizienter gestalten zu können,
soll im Frühjahr die größte jemals im Burgenland durchgeführte Elternbefragung stattfinden.
„Rund 30.000 Eltern werden dabei befragt, zu Themen wie ganztägige Schulformen oder Schulautonomie. Ich halte
es für wichtig, dass die Eltern bei diesen wichtigen Themen einbezogen werden. Das Ergebnis dieser Befragung
wird in die weiteren Reformen im Schulwesen einfließen“, erklärt Niessl.
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