Moderne Struktur wie in Privatwirtschaft – Umsetzung erfolgt mit 1. Juli 2015 – 10 Mio. Euro
Einsparung bis 2019
Linz (stadt) - Schlanker, straffer, effizienter – so soll sich die Linzer Stadtverwaltung nach einer grundlegenden
Reorganisation präsentieren. Drei Gründe sind für die Veränderungen ausschlaggebend.
Erstens: der Magistrat tritt über weite Strecken als Dienstleister auf, nur mehr 25 Prozent aller MitarbeiterInnen
sind mit klassischen Verwaltungsaufgaben betraut. Dies bedarf einer anderen Organisationsform als der eines reinen
Verwaltungsbetriebs.
Zweitens: die MitarbeiterInnen, vor allem in der operativen Ebene, sollen mit mehr Verantwortung betraut werden.
Sie haben das Know-how, sind ExpertInnen in ihren Bereichen.
Drittens: angesichts der angespannten finanziellen Lage liegt es auch in der Verantwortung einer Stadt, in der
Verwaltung Sparpotenziale zu heben. Aus diesem Grund bestand das vorrangige Ziel des vergange-nen Jahres darin,
durch eine Verwaltungsreform die organisatorische Grundlage für eine effizientere Struktur zu schaffen.
Am 23. Jänner 2014 fiel der Startschuss für die Neustrukturierung des Linzer Magistrats. Genau ein Jahr
später konnte dieser Prozess nun abgeschlossen werden. Die dafür vorgesehenen Umstrukturierungsmaßnahmen
wurden in intensiven Verhandlungen in den letzten Wochen festgelegt. Der erforderliche Beschluss soll in der Gemeinderatssitzung
am 5. März 2015 eingeholt werden. Zumindest SPÖ und FPÖ werden die Magistratsreform ermöglichen.
Die Umsetzung erfolgt mit 1. Juli 2015. Dies präsentierten heute Bürgermeister Klaus Luger und Stadtrat
Detlef Wimmer gemeinsam mit Magistratsdirektorin Martina Steininger im Rahmen einer Pressekonferenz.
Gravierende Neuerung wird die Verschlankung der Aufbauorganisation unter der Devise „weniger Overhead und mehr
Verantwortung in den Abteilungen“ sein. An der Spitze des Magistrats wird zukünftig ein Dreiervorstand, bestehend
aus Magistratsdirektion, Finanz- und Personalvorstand stehen. Der Magistrat NEU wird aus insgesamt drei Ebenen
– dem Vorstand, den Geschäftsbereichen sowie den Abteilungen – bestehen. Eine Führungsebene fällt
weg. Die derzeitigen Dienststellen werden sich von insgesamt 24 auf 12 Geschäftsbereiche halbieren. Des Weiteren
reduzieren sich die Abteilungen von 92 auf 81 um 12 Prozent. Zusammen mit einer Aufgabenoptimierung und einem effektiven
Controlling lässt die Neustrukturierung ein beträchtliches Rationalisierungs- und Einsparungspotenzial
von 10 Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren erkennen. Gleichzeitig ist der Prozess auf eine Steigerung
der KundInnenorientierung und BürgerInnennähe ausgerichtet. Schließlich sollen sie vom effizienten
Dienstleistungsangebot profitieren.
„Trotz Zeitverzögerung meines ursprünglichen Planes bin ich erfreut, dass wir nun die Reform des Magistrates
umsetzen können. Ich setze darin große Erwartungen. Wichtig sind für mich vor allem drei Punkte.
Erstens: eine moderne, an der Betriebswirtschaft orientierte Führungsebene, eben der Dreier-Vorstand. Zweitens:
mehr Eigenverantwortung für die MitarbeiterInnen in den Abteilungen, damit auch mehr Arbeitszufriedenheit.
Drittens: Entbürokratisierung und Einsparungen, die nicht zu Lasten der Bevölkerung gehen“, setzt Bürgermeister
Klaus Luger seine Hoffnungen in den Reformprozess.
„Schon seit Jahren fordern wir Freiheitliche eine umfassende Reform der Verwaltung. Sparen hat Vorrang vor Belastungen
der Bevölkerung! Jetzt ist es soweit: Mit dem Beginn der Reform des Linzer Magistrats gelingt uns ein wichtiger
erster Schritt, indem viele unserer Forderungen enthalten sind. Für mich ist es ein positives Zeichen, dass
gerade auch im Wahljahr ein Fortschritt möglich ist und sich nicht alle Parteien trotzig-wahlkämpferisch
einzementieren“, ergänzt Stadtrat Detlef Wimmer.
„Ein Rationalisierungspotenzial hat sich vor allem im strukturellen Aufbau des Magistrates gezeigt. Die gesamte
Stadtverwaltung wurde einer aufgabenkritischen Analyse unterzogen, die Kompetenzen gebündelt und auf dieser
Basis die hierarchische Gliederung gänzlich neu aufgebaut“, so Magistratsdirektorin Martina Steininger zum
vorgesehenen Maßnahmenpaket.
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