Zweite Jahreshälfte 2014 geprägt von Stagnation
 der österreichischen Wirtschaft

 

erstellt am
09. 02. 15
11.00 MEZ

Wien (wifo) - Die Weltwirtschaft entwickelt sich zwar uneinheitlich, jedoch erwies sich die Konjunktur zuletzt vor allem in großen Volkswirtschaften wie den USA und Großbritannien als robust. Im Euro-Raum war die Dynamik dagegen verhalten. Die österreichische Wirtschaft stagnierte im 2. Halbjahr 2014. Aufgrund der etwas günstigeren Konjunkturlage im Frühjahr sowie eines Wachstumsüberhanges aus dem Jahr 2013 ergibt sich für das Jahr 2014 insgesamt ein Anstieg des BIP von 0,3%. Das Bild der Vorlaufindikatoren ist weiterhin trüb. Vor diesem Hintergrund dürfte trotz der aktuell vorteilhaften Entwicklung der Rohölpreise und des schwächeren Euro-Kurses auch das I. Quartal 2015 von einem trägen Konjunkturverlauf geprägt sein.

Die Schwäche der Binnennachfrage, der Rückgang der Exporte sowie der Wertschöpfung in der Sachgütererzeugung, im Handel und im Bauwesen prägten die Entwicklung der österreichischen Wirtschaft im IV. Quartal 2014. Die träge Entwicklung der Vorquartale setzte sich damit zum Jahresende fort. Im Vorjahresvergleich sank die gesamtwirtschaftliche Produktion im IV. Quartal um 0,1%. Für das Jahr 2014 ergibt sich insgesamt ein Wirtschaftswachstum von 0,3%.

Die der Wirtschaftsentwicklung vorlaufenden Indikatoren zeigen für die kommenden Monate eine anhaltend flaue Entwicklung an. Noch liegen kaum Anzeichen für eine Belebung der Dynamik vor. Im Gegensatz dazu verläuft die internationale Konjunktur günstiger. Die Weltwirtschaft entwickelt sich zwar uneinheitlich, jedoch erwies sich die Konjunktur zuletzt vor allem in großen Volkswirtschaften wie den USA und Großbritannien als robust. In der Eurozone war die Dynamik dagegen eher verhalten, jedoch besser als im Frühjahr 2014.

Dem europäischen Trend folgend verlangsamte sich der Preisauftrieb auch in Österreich weiter. Die Inflationsrate betrug im Dezember 2014 auf Basis des VPI 1,0%. Die durchschnittliche Inflationsrate für das gesamte Jahr 2014 war mit 1,7% niedriger als in den Vorjahren. Auf die Jahresinflation übten die Wohnungsmieten mit einer Preissteigerung von 4,0% großen Einfluss aus. Der Anstieg der administrierten Preise (2014 insgesamt +2,9%) lag ebenfalls deutlich über der allgemeinen Inflationsrate des Jahres 2014. Gemessen am HVPI war der Preisauftrieb 2014 trotz der schwächeren Konjunkturdynamik in Österreich deutlich stärker als im Durchschnitt des Euro-Raumes (rund +1 Prozentpunkt).

Die Konjunkturschwäche stand bislang in Österreich einer anhaltenden Ausweitung des Arbeitskräfteangebotes nicht im Weg. Die Zahl der unselbständig aktiv Beschäftigten stieg 2014 kontinuierlich und lag im Jänner 2015 um knapp 26.000 über dem Vorjahresniveau (auf Basis vorläufiger Daten). Wie aus einer Erhebung von Statistik Austria hervorgeht, waren im Jahresdurchschnitt 2014 mit 62.400 um rund 4% weniger offene Stellen verfügbar als im Jahr zuvor (2013: 65.000). 54% der erhobenen offenen Stellen waren auch dem AMS gemeldet. Im Jänner registrierte das AMS 406.200 Arbeitslose. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote betrug damit 8,6%.

 

 

 

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