Gründerland Österreich als "Herzensanliegen"

 

erstellt am
09. 02. 15
11.00 MEZ

Mit besseren Rahmenbedingungen wollen die Wirtschaftskammer und Staatssekretär Mahrer das Land zum Gründerparadies machen.
Klagenfurt (wkk) - Die Wirtschaftskammer Kärnten hat sich nachhaltiges - also dauerhaft erfolgreiches, effizientes und vor allem stabiles - Gründen und Unternehmertum zum Ziel gesetzt. Ein Unternehmen zu gründen bedeutet nämlich viel mehr als nur einen "Gewerbeschein" zu lösen. Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl: "Wir müssen den Unternehmergeist wecken, aber auch dafür sorgen, dass aus Neugründungen stabile Klein- und Mittelbetriebe werden, die den Wirtschaftsstandort Kärnten nachhaltig stützen."

Bessere Finanzierung für Gründer
Ein Anliegen, das die volle Unterstützung von Harald Mahrer, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft findet: "Die Gründerszene ist mir ein Herzensanliegen." Er predigt den "spirit", die Aufbruchstimmung, um Österreich an die Spitze der gründerfreundlichen Regionen in Europa zu bringen. Die Zeiten dafür könnten nicht schlechter - angesichts von 500.000 Arbeitslosen in Österreich - und gleichzeitig nicht besser sein

"Wann, wenn nicht jetzt können wir die richtigen Schritte setzen?" Das im Entstehen befindliche Crowdfundinggesetz, eine verbesserte Mittelstandsfinanzierung, ein steuerlicher Wagniskapitalfreibetrag für private Investoren, Unternehmen und Stiftungen sowie ein neuer Zugang für wachsende Unternehmen zur Wiener Börse sollen laut Mahrer dazu führen, bisher "passives Kapital" zu aktivieren, damit die Märkte agieren können.

Wirtschaft beginnt in der Schule
Auch in Kärnten gibt es bereits zahlreiche Initiativen, um mehr Lust auf Unternehmertum zu machen. Da beginnt schon in der Schule mit Projekten wie "Junior Companies" und "Entrepreneur at School", mit denen Jugendliche für die unternehmerische Selbstständigkeit sensibilisiert werden sollen. Präsident Mandl: "Aber auch das Test-und Ausbildungszentrum TAZ, das bereits 11.000 Schülerinnen und Schüler auf ihre besonderen Talente und Stärken getestet hat, oder das neue Innolab, mit dem wir Produktentwicklungen vom Prototypen bis zur Patentanmeldung begleiten, dienen diesem Zweck." Man brauche aber noch wesentliche Verbesserungen bei den Rahmenbedingungen, vor allem den einfacheren Zugang zu alternativen Finanzierungsformen und Erleichterungen etwa bei der hemmenden Prospektpflicht, die in Österreich schon bei 250.000 Euro ansetze, im EU-Schnitt aber erst bei fünf Millionen. Auch hier signalisierte Mahrer spürbare Erleichterungen.

Startup and stayup
Die braucht es auch, ist die Vorsitzende der Jungen Wirtschaft Kärnten, Brigitte Truppe, überzeugt: "Zu Beginn gibt es viele Baustellen, die oft abschreckend wirken. Deshalb müssen wir noch stärker aufzeigen, dass es Vorteile hat, sein eigener Chef zu sein." Die meisten Fehler würden in der Anfangsphase des Unternehmertums gemacht. Truppe: "Deswegen haben die Junge Wirtschaft und das Gründerservice der Wirtschaftskammer eine Online-Schritt-für-Schritt-Anleitung geschaffen, bei der dem Gründer die einzelnen Unternehmensphasen und die aufeinanderfolgenden Schritte überblicksmäßig dargestellt und in Eigenregie die dazugehörigen ToDos erarbeitet werden." Dieser Leitfaden wird durch die wichtigsten Serviceangebote und Veranstaltungen ergänzt - und das für alle Phasen während eines Unternehmerlebens (http://www.startup-stayup.at).

Die Unternehmerin verwies auch auf das internationale Startup-Weekend "startup live" von 20. bis 22. Februar, bei dem interessierte Gründer und solche, die es werden wollen, aus dem gesamten Alpen-Adria-Raum in Klagenfurt zusammenkommen, um ihre Erfahrungen auszutauschen (http://startuplivealpeadria.com). Eine der zentralen Forderungen der Jungen Wirtschaft für Gründer: Die Abschaffung der Lohnnebenkosten für den ersten Mitarbeiter.

Hard Facts zum Thema "Gründen in Kärnten" 2014

  • 2613 Neugründungen
  • Davon 2.214 Einzelunternehmen
  • Frauenanteil 62%
  • Durchschnittsalter 39,4 Jahre
  • 8,80% Gründungsintensität (=Neugründungen in % des Standes an aktiven Kammermitgliedern
  • Die meisten Gründungen gab es in Klagenfurt Stadt/Land; Villach Stadt/Land; Spittal und Wolfsberg.
  • Branchenranking: Gewerbe & Handwerk, Handel, Information & Consulting

 

 

 

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