Tirol: Regionale Pädagogische Beratungszentren
 bieten Unterstützung

 

erstellt am
06. 02. 15
11.00 MEZ

1.100 SchülerInnen mit einem sonderpädagogischen Betreuungsbedarf oder mit Behinderung werden im heurigen Schuljahr in rund 550 Klassen an Tirols Pflichtschulen integrativ unterrichtet.
Innsbruck (lk) - "Wir bekennen uns ohne Wenn und Aber zu einem integrativen Bildungssystem. Wir stehen aber auch zur gesetzlich geregelten Wahlfreiheit der Eltern bezüglich der Entscheidung ‚Integration oder Sonderschule‘“, schickt Bildungslandesrätin Beate Palfrader voraus. Ziel sei die optimale schulische Ausbildung für alle Kinder Tirols unabhängig ihrer Fähigkeiten, ihrer Herkunft oder ihres sozialen Umfelds. Im Fokus des Landes stehen aber auch die Beratung der Eltern sowie die Unterstützung der LehrerInnen.

Schule für alle
„Wir arbeiten intensiv an der Schule für alle und wollen den Integrationsanteil kontinuierlich steigern. Dabei setzen wir stark auf Qualität“, so LRin Palfrader. Derzeit werden in Tirol 49,15 Prozent der SchülerInnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf integrativ betreut. Im Vergangenen Schuljahr waren es noch 47,16 Prozent. Im Bundesländervergleich liegt Tirol dabei gemeinsam mit Niederösterreich im Schlussfeld. Innerhalb von Tirol gibt es ebenfalls große Unterschiede. Während im Außerfern jedes Kind ins Regelschulwesen integriert ist, beträgt der Integrationsanteil in der Bildungsregion Innsbruck Land Ost 21 Prozent.

Pädagogische Beratungszentren – kompetent und unabhängig
Der Schulbesuch von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf oder mit Behinderungen ist – unabhängig von der Schulwahl – vielfach mit Herausforderungen verbunden. „Wir wollen Eltern, Kindern und Pädagoginnen und Pädagogen kompetente Beratung und unabhängige Unterstützung bieten. Deshalb richten wir in allen Regionen Pädagogische Beratungszentren ein“, verweist Bildungslandesrätin Palfrader auf eine weitere Initiative des Landes. Ein Pilotprojekt in Landeck wurde bereits gestartet.

Kernaufgabe dieser unabhängigen Beratungszentren ist die Feststellung eines allfälligen sonderpädagogischen Förderbedarfs, die Unterstützung der Integration an den Pflichtschulen, die unabhängige Beratung von Eltern und LehrerInnen unter Einbindung außerschulischer Institutionen wie etwa die Erziehungsberatung sowie die Fortbildung im sonderpädagogischen Bereich.

Umfassendes Unterstützungsangebot
Wird eine Schulklasse als Integrationsklasse geführt, kann die Zahl der SchülerInnen gesenkt werden. Für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf werden ZweitlehrerInnen eingesetzt. Im Schuljahr 2013/2014 waren zudem 77 BeratungslehrerInnen des Landes an den Integrationsstandorten tätig. Sie helfen SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen bei der Bewältigung von Lernschwächen oder Verhaltensauffälligkeiten. Für Kinder mit Behinderungen gibt es die Schulassistenz. 230 SchulassistentInnen waren im Vorjahr an Tirols Pflichtschulen im Einsatz, um einen barrierefreien Schulbesuch zu ermöglichen.

Integration braucht Ressourcen
„Qualitätsvolle Integration erfordert Ressourcen. Und genaue diese werden vom Bund nur ungenügend zur Verfügung gestellt“, fordert Palfrader die entsprechenden Mittel für Sonderpädagogik. Mit den derzeit vom Bund zur Verfügung gestellten Planstellen sei eine qualitative Umsetzung der Integration und der sonderpädagogischen Arbeit nicht möglich. „Nur durch die vom Land Tirol bereit gestellten Mittel können wir die Qualität gewährleisten“, verweist LRin Palfrader auf Dutzende Planstellen, die das Land Tirol im Bereich der Sonderpädagogik übernimmt.

Tatsächliche Zahl statt fiktiven Wert
Der Bund geht von einem Anteil an PflichtschülerInnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf von einheitlich 2,7 Prozent aus. Dafür werden auch die finanziellen und personellen Ressourcen zur Verfügung gestellt. Tatsächlich haben aber über vier Prozent der Pflichtschülerinnen sonderpädagogischen Förderbedarf.

 

 

 

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