Verleihung des Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst an Leander
Petzoldt
Innsrbuck (lk) - Im Rahmen einer kleinen Feierstunde an der Universität Innsbruck wurde am 04.02. einer
verdienten Persönlichkeit des wissenschaftlichen Lebens in Tirol, em. Univ.-Prof. Leander Petzoldt, im Beisein
des Rektors Tilmann Märk von Landtagspräsidenten Herwig van Staa stellvertretend für den Bundespräsidenten
das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst verliehen. „Ich kenne und schätze Professor
Petzoldt schon seit vielen Jahren als herausragenden Ethnologen und Literaturwissenschaftler, der vor allem im
Bereich der Märchen- und Sagenforschung internationale Anerkennung erfahren hat“, so LTP van Staa in seiner
Laudatio. „Das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst ist ein Zeichen des Dankes der Republik Österreich
für das langjährige und verdienstvolle Wirken von Leander Petzoldt und für sein gesamtes Lebenswerk“.
Leander Petzoldt wurde am 28. August 1934 in Rennerod, Westerwald, geboren. Er studierte Germanistik, Anglistik,
Geographie und Volkskunde in Frankfurt /Main, Berlin und Mainz, wo er im Jahr 1964 promovierte. Nach Jahren als
wissenschaftlicher Assistent am damals neu gegründeten Institut für Volkskunde in Freiburg/Br. wurde
er 1973 Professor für Literaturwissenschaften und Volkskunde an der PH Weingarten. Ein Jahr später habilitierte
er an der Universität Gießen. Im Jahr 1984 erhielt Leander Petzoldt den Ruf als Ordinarius für
europäische Ethnologie/Volkskunde an die Universität Innsbruck. Er lehrte als Visiting Professor 1986
an der University of Los Angeles (UCLA), an der Eötvös Loránd Universität Budapest (1994,
2000) und 1995 an der Pennstate University (PSU) Pennsylvania. Weiters wurde er mit dem „Premio Pitré“ (International
Price for Ethnoanthropological Studies) ausgezeichnet. Er ist gewähltes Mitglied der „Folklore Fellows“ (Finnische
Akademie der Wissenschaften) und Ehrenmitglied der „Ungarischen Ethnographischen Gesellschaft“. Im Jahr 2002 wurde
Leander Petzoldt emeritiert.
Das Hauptinteresse Petzoldts gilt nach wie vor der internationalen komparatistischen Erzählforschung, besonders
der Stoff- und Motivgeschichte sowie den Interdependenzen von Literatur und Volkserzählung. Er ist Herausgeber
zahlreicher wissenschaftlicher Editionen von Volkserzählungen sowie Autor von Grundlagenliteratur zur vergleichenden
Erzählforschung, Magieforschung, Volkskunst und Volksliteratur. In Innsbruck rief Petzoldt die Publikationsreihe
„Beiträge zur Europäischen Ethnologie und Folklore“ mit bisher 20 Bänden und das „Interdisziplinäre
Brunnenburg-Symposion zur vergleichenden Erzählforschung“ ins Leben.
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