Global Entrepreneurship Monitor (GEM)
Monterrey/Wien (bmwfw) - Am 03.02. wurde in Monterrey, Mexiko die weltweite Vergleichsstudie des Global
Entrepreneurship Monitor (GEM) zum Jahr 2014 präsentiert. In diesem weltweit größten Benchmark
zur unternehmerischen Aktivität von derzeit 70 Ländern wird Österreich nach 2012 ein anhaltend hohes
Niveau an Gründungsaktivität bestätigt.
?"Österreich hat eine lebendige und innovative Start-Up-Szene, die weiter unterstützt werden muss.
Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten muss die Finanzierung junger Unternehmen sichergestellt werden",
sagt Reinhold Mitterlehner, Vizekanzler und Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft. In
diesem Sinne läuft bei der Förderbank aws eine Start-Up-Offensive mit höheren Zuschüssen und
günstigen Garantien. Zudem wird die Gründungsaktivität an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft
und Wirtschaft stärker unterstützt. "Gute Rahmenbedingungen für akademische Spin-Offs sind
ein zunehmend wichtiger Faktor für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Österreich.
Daher etablieren wir neue Wissenstransferzentren an den Universitäten und wollen die Verfügbarkeit von
Risikokapital ausbauen, zum Beispiel durch Erleichterungen für Crowdfunding als Ergänzung zur klassischen
Kreditfinanzierung", betont Mitterlehner.
„Österreich liegt bei Vorgründungen und neuen Unternehmen in der vorderen Hälfte des Vergleichs
mit anderen innovationsbasierten Ländern an 13. Stelle. So sind etwa 8,7% der erwachsenen Bevölkerung
– also über 470.000 Personen – in Start-Up Initiativen oder jungen Unternehmen engagiert", erläutert
Thomas Schmalzer, Leiter des GEM Österreich Teams vom Institut „Internationales Management" der FH JOANNEUM,
die mit ihrem Institut „Internationales Management" als Partner des GEM seit 2005 für die Erhebung von
Start-Ups und etablierten Unternehmen in Österreich verantwortlich ist.
„Die hohe Dynamik, die wir bereits im Jahr 2012 feststellen konnten, wurde erfreulicherweise gehalten. Auch im
europäischen Vergleich der innovationsbasierten Länder liegt Österreich auf dem guten aber sicherlich
auch ausbaufähigen 6. Platz", hebt WKÖ-Präsident Christoph Leitl hervor. Besonders erfreulich
laut Leitl: Vier von zehn neu gegründeten Unternehmen sind inzwischen weiblich. Handlungsbedarf ortet Leitl
im Finanzierungsbereich: Hier drängt der WKÖ-Präsident auf neue Finanzierungsmodelle wie Crowdfunding,
die Schaffung von Mittelstandsfinanzierungsgesellschaften oder aber eines Business Angels-Freibetrag zur Eigenkapitalstärkung.
„GEM erlaubt es im Rahmen eines profunden internationalen Vergleichs über den österreichischen Tellerrand
zu blicken. Erst durch solche Vergleiche schaffen wir wirklich eine Basis für evidenz-basierte Politik zur
Verbesserung der unternehmerischen Rahmenbedingungen in Österreich", ergänzt Wolfgang Polt, Direktor
POLICIES und Experte für Wissenschafts-, Technologie- und Innovationspolitik des JOANNEUM RESEARCH.
Durch die gemeinsame Initiative der wesentlichen Stakeholder im Rahmen des GEM 2014 unter Beteiligung der FH JOANNEUM,
des BMWFW, BMVIT und BMF, der WKÖ, der Austria Wirtschaftsservice, des Rates für Forschung und Technologieentwicklung,
der Wirtschaftskammer Steiermark, des Landes OÖ sowie des JOANNEUM RESEARCH, wurden speziell für Österreich
im vergangenen Jahr zahlreiche weitere Aspekte erhoben, die im Mai diesen Jahres im Zuge der Vorstellung des Österreichberichtes
des GEM veröffentlicht werden.
„Ein strategisches Ziel der Bundesregierung ist unter anderem auch, die forschungs-, technologie- und innovationsbasierten
Gründungen zu fördern. Aus solchen Start-Ups heraus ist besonderes Wachstumspotenzial für die heimische
Wirtschaft zu erwarten. Erstmals konnte nun im Rahmen des GEM 2014 der Status Quo dieser Unternehmensgründungen
in Österreich erhoben werden. Die dabei festgestellte gute Dynamik ist erfreulich, darf aber nicht darüber
hinwegtäuschen, dass in jedem Fall noch Verbesserungspotential besteht, um das Ziel der Bundesregierung zu
erreichen", sagt Karin Schaupp vom Rat für Forschungs- und Technologieentwicklung.
„Besonders die technologieorientierte österreichische Wirtschaft braucht eine dynamischen Gründungslandschaft,
um auch in Zukunft Marktnischen für High-Tech Produkte zu schaffen und zu erobern. Dadurch kann unsere Wirtschaft
im internationalen Wettbewerb bestehen und Einkommen sichern. So zeigen erste Ergebnisse des GEM auch, dass besonders
die jungen und in Gründung befindlichen Unternehmen mit Innovationsgeist auf diese Herausforderung zugehen",
meint Alois Stöger, Minister für Verkehr, Innovation und Technologie.
„An den Themen Finanzierung und Bürokratie kommt keine Studie vorbei. Besonders für innovative forschungs-
oder technologiegetriebene Start-Ups ist die Förderlandschaft gut ausgebaut. Der Abbau der bürokratischen
Lasten aber auch die nachhaltige Stärkung des Wirtschaftsstandortes Österreich bei der Besteuerung sind
mir besondere Anliegen", sagt Finanzminister Schelling.
„Dass die österreichische Förderlandschaft bereits sehr gut aufgestellt ist, bestätigt die ExpertInnenbefragung
des GEM. Wir sind natürlich sehr stolz darauf mit unserem Start-Up Schwerpunkt dabei einen wesentlichen Beitrag
zu leisten. Denn jedes zehnte heimische Start-up und junge Unternehmen wird von der aws unterstützen. Ziel
der kommenden Jahre ist es, diesen erfolgreichen Kurs beizubehalten und das Potenzial an Innovation und Entrepreneurship
in Österreich weiter zu heben", fügt Bernhard Sagmeister, Geschäftsführer der Austria
Wirtschaftsservice Gesellschaft, hinzu.
„Eine große Zahl an Unternehmerinnen und Unternehmern ist aber auch regional in ihrem lokalen Markt tätig.
So ist die Bedeutung eines internationalen Benchmarks sicher zu unterstreichen, gleichzeitig erlaubt GEM aber auch
einzelne Bundesländer in Bezug auf unternehmerische Aktivität und die Einstellung der Bevölkerung
zu diesen Themen hin zu vergleichen", so Karl-Heinz Dernoscheg, Direktor der Wirtschaftskammer Steiermark.
„Innovationen sind entscheidend für die Weiterentwicklung eines Wirtschaftsstandortes. Daher fördern
wir in Oberösterreich Start-ups und die Gründerszene besonders intensiv, z.B. durch Inkubatoren-Programme,
Risikokapital oder Hightech-Gründerfonds. Regionale Benchmarks ermöglichen wertvolle Rückschlüsse
über die Unterstützungsmaßnahmen für Start-ups in den einzelnen Bundesländern. Daher
bietet der Österreich-Bericht auch die Chance, von guten Beispielen in anderen Bundesländern zu lernen",
unterstreicht Oberösterreichs Wirtschafts-Landesrat Michael Strugl.
Der GEM 2014 - Bericht zur Lage des Unternehmertums in Österreich wird im Mai 2015 in Wien vorgestellt.
Der GEM Global Report 2014
http://www.gemconsortium.org/docs/cat/1/global-reports
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