268.000 Haushalte und Unternehmen wechselten 2014 ihren Strom- oder Gasanbieter – Höchster
Jahreswert seit Liberalisierung – BM Mitterlehner und E-Control sehen weiteres Potenzial
Wien (bmwfw) - Noch nie haben die österreichischen Haushalte und Unternehmen so oft ihren Strom- oder
Gaslieferanten gewechselt wie im vergangenen Jahr. "Rund 268.000 Haushalte und Unternehmen haben sich 2014
einen neuen Strom- bzw. Gaslieferanten gesucht. Das entspricht einem Plus von knapp 90 Prozent im Vergleich zum
Vorjahr", sagt Wirtschafts- und Energieminister Reinhold Mitterlehner zur neuen Marktstatistik der Regulierungsbehörde
E-Control. "Damit wurden die höchsten Wechselzahlen seit der Liberalisierung des Strom- und Gasmarktes
erreicht, was auch den Wettbewerb am heimischen Energiemarkt verstärkt hat. Trotzdem haben wir bei den Wechselraten
im internationalen Vergleich noch Luft nach oben", sieht Mitterlehner weiteres Potenzial, das es zu nützen
gelte.
Bei Strom hat sich die Wechselrate im vergangenen Jahr beinahe verdoppelt - von 1,8 Prozent auf nunmehr 3,5 Prozent.
Die Wechselrate bei Gas stieg 2014 auf 4,6 Prozent, im Jahr zuvor waren es 2,5 Prozent. Insgesamt suchten sich
im vergangenen Jahr 206.206 Stromkunden – darunter 159.476 Haushalte – einen neuen Stromlieferanten. Ihren Gasanbieter
wechselten 61.633 Kunden, darunter 58.514 Haushalte.
Höchstes Einsparpotenzial seit der Liberalisierung
Ein Grund für die positive Entwicklung bei den Wechselzahlen ist für Martin Graf, Vorstand des Strom-
und Gasregulators E-Control, das hohe Einsparpotenzial. "Bis zu 510 Euro kann sich ein durchschnittlicher
Haushalt pro Jahr mit dem Wechsel vom angestammten Versorger zum günstigsten Strom- und Gaslieferanten derzeit
sparen. Das sind die höchsten Einsparungen seit der Liberalisierung", betont Graf. Bedeutend zu den hohen
Wechselzahlen beigetragen habe die Aktion "Energiekosten-Stop" des Vereins für Konsumenteninformation.
Alleine im Rahmen dieser Aktion wechselten rund 100.000 Haushalte im ersten Halbjahr ihren Strom- oder Gaslieferanten.
Graf bewertet es daher als positiv, dass der VKI seine Energieaktion wiederholt "und auch im heurigen Jahr
einen wichtigen Impuls für mehr Wettbewerb setzt".
Österreichische Rekordzahlen im europäischen Vergleich durchschnittlich
Jährliche Wechselraten von 3,5 Prozent bei Strom und 4,6 Prozent bei Gas seien "für österreichische
Verhältnisse sehr erfreulich", betont Boltz. "Im europäischen Vergleich sind aber selbst diese
Rekordzahlen nur durchschnittlich." In Deutschland wechselten 2013 sieben Prozent der Haushalte ihren Stromlieferanten
und 8,6 Prozent ihren Gasanbieter. In Tschechien waren es 2013 bei Strom 5,7 Prozent und bei Gas zehn Prozent (die
Zahlen für 2014 liegen noch nicht vor). Ihren günstigsten Strom- und Gaslieferanten finden Konsumenten
mit dem Tarifkalkulator der E-Control.
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