Finanzierung der burgenländischen Altenwohn- und Pflegeheime auf neue Basis gestellt
Eisenstadt (blms) - Im Burgenland gibt es in 42 Heimen 2070 Pflegeplätze, mit denen das Land eine Vereinbarung
geschlossen hat. Trotz dieses sehr erfolgreichen Ausbaus war die Finanzierungsstruktur weniger zufriedenstellend.
Bis dato basierten die Tagsatzvereinbarungen mit den einzelnen Heimbetreibern auf individuellen Berechnungen. Die
Verrechnung resultierte aus den Kalkulationsgrundlagen und Bilanzen der Heimbetreiber und führte über
Jahre zu einer uneinheitlichen Tarifstruktur und wenig Transparenz in der Tagsatzgestaltung. Daher wurde nach intensiven
Verhandlungen zwischen dem Land Burgenland und dem Verein ARGE Altenwohn- und Pflegeheime die Finanzierung der
burgenländischen Altenwohn- und Pflegeheime per 1. Jänner 2015 auf eine neue Basis gestellt.
„Als Ergebnis eines Beratungsprojektes, bei dem die Situation der BewohnerInnen und die finanzielle Lage erhoben
und die Heime einem ‚Stresstest‘ betreffend die geplante Neuregelung unterzogen wurden, konnte nun Einigung über
ein neues Finanzierungsmodell erzielt werden. Die Finanzierung erfolgt ausschließlich nach dem Bedarf der
HeimbewohnerInnen - gemäß Pflegestufe - und dem daraus resultierenden Aufwand für die Betreiber.
Dieses neue Tarifmodell bietet mit einem einheitlichen Grundtarif und einem sich an der jeweiligen Pflegestufe
orientierenden Pflegezuschlag die Grundlage für die Aufrechterhaltung der Versorgung mit stationären
Pflegediensten auf hohem Pflegequalitätsniveau. Konkret heißt das, dass für eine Person mit einem
bestimmten Betreuungsaufwand nun im ganzen Burgenland der gleiche Tagsatz bezahlt wird“, so Gesundheits- und Soziallandesrat
Dr. Peter Rezar in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Josef Berghofer, Vorsitzender der ARGE Altenwohn- und
Pflegeheime, und WHR Mag. Gerhard Tschurlovits, Vorstand der Abteilung 6 - Soziales, Gesundheit, Familie, Sport
beim Amt der Burgenländischen Landesregierung.
Mit dieser Reform bewegt sich das Burgenland im Bundesländervergleich der Tarife in etwa in der Mitte. Das
neue Tarifmodell bietet die Grundlage für die Aufrechterhaltung der Versorgung mit stationären Pflegediensten
auf hohem Pflegequalitätsniveau und bietet wesentliche Vorteile gegenüber dem bisherigen Tarifsystem
im Burgenland, nämlich, einen transparenten, nachvollziehbaren und einheitlichen Tarifsatz für alle Pflegeheime,
höhere „Treffsicherheit“ durch eine den tatsächlichen Betriebs- und Pflegeaufwand entsprechende Tagsatzgestaltung
und eine gerechtere Anpassung der Tagsätze. Rezar dazu: „Budgetär sind von diesem neuen Modell kostendämpfende
Effekte zu erwarten. Wie hoch diese genau ausfallen werden, wird natürlich ganz entscheidend davon abhängen,
wie viele Personen in den einzelnen Stufen betreut werden.“
|