Bozen (lpa) - Im März starten die Bauarbeiten zum neuen Technologiepark auf dem
Ex-Alumix-Gelände in Bozen Süd. Der Park wird innovative Unternehmen, Forschungsinstitutionen und Bildungseinrichtungen
beherbergen. Landeshauptmann Arno Kompatscher stellte am 02.02. den "NOI-Techpark" gemeinsam mit den
Direktoren von Business Location Südtirol (BLS) und TIS innovation park vor.
"Der Technologiepark wird Südtirol und seine Unternehmen nach vorn bringen", betonte Landeshauptmann
Arno Kompatscher heute (02.02.) bei der Vorstellung des Namens und des Konzepts des Technologieparks, das in Zusammenarbeit
mit den Wirtschaftsverbänden entstanden ist. "Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen uns: Eine solche
Einrichtung ist Impulsgeber und Innovationsmotor für die Wirtschaft. Der Südtiroler Technologiepark wird
ein Ort sein, wo Unternehmen und Forschungseinrichtungen zusammenwirken, sich gegenseitig inspirieren und wo somit
für jeden einzelnen, aber auch für den gesamten Wirtschaftsstandort Wissen und Wettbewerbsfähigkeit
gesteigert werden."
Der Landeshauptmann teilte mit, dass nach Monaten der Verzögerungen aufgrund von Rekursen dieser Tage der
Zuschlag an die Bietergemeinschaft Volcan erfolge und daher mit dem ersten Baulos im März begonnen werde.
Dieses Baulos beinhalte die Sanierung des ersten Zentralgebäudes (Ex-Alumix) und die Errichtung des Neubaus,
der als schwarzer Monolith eine architektonische Brücke zu den denkmalgeschützten ehemaligen Elektrizitätszentralen
der Aluminiumwerke im Bauhausstil herstelle. "Eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft" nannte
das Architekt Josef March, der die Arbeiten für den Gesamtbauherrn BLS koordiniert. Die Arbeiten sowohl für
dieses Baulos als auch für das nächste, das die Sanierung des angrenzenden zweiten Zentralgebäudes
zur Unterbringung des Großteils der Labors beinhaltet, sollen spätestens Ende 2017 abgeschlossen sein.
Bis dahin wird auch das erste Erweiterungsgebäude zur Unterbringung von Unternehmen als dritter wesentlicher
Baukörper fertig gestellt sein.
Der Name NOI, der heute der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, ist das Akronym der Positionierung "Nature
of Innovation". Eine mehrköpfige Arbeitsgruppe hat diese Positionierung erarbeitet, um den Technologiepark
klar von anderen zu unterscheiden. "Innovation nach dem Vorbild der Natur war der Leitgedanke", erklärte
BLS-Direktor Ulrich Stofner. Somit seien die Ausrichtung und Services im NOI-Techpark angepasst an die spezifischen
Bedürfnisse der Unternehmen, unabhängig von ihrer Größe oder ihrem Sektor. "Der Name
NOI trägt neben der Positionierung ‚Nature of Innovation‘ noch zwei südtirolspezifische Lesearten in
sich", erläuterte Stofner, „das verbindende ‚Wir‘ in der italienischen Bedeutung und das ‚Neue‘ in der
deutsch-dialektalen Bedeutung."
Die vier Forschungsinstitutionen Freie Universität Bozen, Europäische Akademie Bozen (EURAC), Fraunhofer
Innovation Engineering Center (IEC) und die KlimaHaus Agentur werden im Technologiepark unternehmensnah forschen
und entwickeln. Auch das TIS wird im Technologiepark beheimatet sein. Das Land- und forstwirtschaftliche Versuchszentrum
Laimburg und die Eco Research GmbH werden jeweils eine Repräsentanzniederlassung im Technologiepark haben.
"Fix geplant ist auch der Bau von 21 Labors für die Forschung in Südtirols Forschungsschwerpunkten:
den grünen Technologien vor allem in der Energie, den Alpinen Technologien, den Lebensmitteltechnologien und
der Automation", sagte TIS-Direktor Hubert Hofer. Untergebracht sind diese Labors in den Zentralgebäuden
des Technologieparks, die circa 190.000 Kubikmeter umfassen. Darin befinden sich auch die gemeinsamen Serviceeinrichtungen
des Parks. Über die 21 Labors hinaus werden weitere Labors des Landes im Technologiepark konzentriert, vor
allem im Bereich der Umwelt, Gesundheit und Biomedizin.
Der weitaus größte Bereich von NOI umfasst aber die Erweiterungsmodule, für die eine maximale Kubatur
von nochmals circa 750.000 Kubikmetern möglich ist. Gebaut wird hier allerdings nur streng nach Bedarf: "Das
Bebauungskonzept setzt stark auf die private Initiative: Die zusätzlichen Erweiterungsmodule werden nur errichtet,
wenn die Initiative dazu von privater Seite ausgeht", so der Landeshauptmann. Wer sich als privates Unternehmen
im NOI-Tech-Park niederlassen will, muss bestimmten Aufnahmekriterien entsprechen: "Der Betrieb muss sich
das Thema Innovation auf die Fahnen geheftet haben und wird dann beurteilt: nach Art und Nachhaltigkeit der Tätigkeit,
nach Innovationsgrad, Reputation und der Auswirkung auf das territoriale Umfeld", erklärte Hubert Hofer.
In der Tat ist es beispielsweise für Global Player wie Maccaferri oder Senfter bereits beschlossene Sache,
dass sie im Südtiroler Technologiepark forschen und entwickeln werden. Zudem wird der Technologiepark das
Gründerzentrum des heutigen TIS beherbergen. Von über 20 weiteren Unternehmen liegen bereits schriftliche
Interessensbekundungen für die Ansiedlung im Technologiepark vor.
Die Entwürfe für den neuen Technologiepark Bozen stammen aus der Schmiede des Wettbewerbsgewinners aus
dem Jahr 2007, Chapman Taylor Mailand - CLEAA Claudio Lucchin & architetti associati Bozen. Die Architekten
waren bei der Vorstellung anwesend.
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