Konkursanfällige GesmbHs, hohe Dynamik bei Dienstleistung, Handel und Gewerbe, reife Gründer:
Bisnode D&B präsentiert die Insolvenzen und Neugründungen 2014.
Wien (bisnode) - Trotz der lauen Konjunktur war die Insolvenzentwicklung in Österreich im Jahr 2014
weiterhin rückläufig, wie aktuelle Zahlen von Bisnode D&B belegen. Nachdem die Unternehmenskonkurse
von 2012 auf 2013 um sechs Prozent zurückgegangen waren, reduzierten sie sich gemäß der Analyse
von Europas führendem Wirtschaftsinformationsdienstleister von 2013 auf 2014 erneut um einen Prozent. Im Vorjahr
mussten rund 5.500 Unternehmen in Österreich Insolvenz anmelden. Das entspricht gut einem Hundertstel der
gesamten heimischen Firmenlandschaft. Dass die Anzahl der Unternehmen trotz nach wie vor sehr zurückhaltender
Wirtschaftsprognosen wächst, verdeutlicht die Zahl der Neugründungen 2014, welche mit rund 37.000 die
Zahl der Pleiten bei weitem überwiegt.
Branchen mit hohem Insolvenzrisiko
Keine Überraschungen gibt es bei den für Konkurse anfälligsten Branchen. Wie auch schon 2013
führt der Bereich von Dienstleistung, Handel und Gewerbe das Feld an. Über 24 Prozent der Firmenpleiten
entfielen 2014 auf diese Branchen. Mit Respektabstand folgen das Gast- und Schankgewerbe (17 Prozent) sowie der
Einzelhandel (knapp 15 Prozent). Auch bei den Plätzen zwei und drei des Podests gab es somit keine Veränderung
gegenüber 2013. Als relativ krisensicher erwiesen sich 2014 wie auch schon in den Jahren davor die herstellenden
Branchen, Unternehmen in den Bereichen Finanz, Versicherung, Immobilien und Investments sowie - für einige
sicher überraschend -das Baugewerbe. Diese Bereiche zeichnen für jeweils circa fünf Prozent der
Insolvenzen verantwortlich.
Anfällige GesmbHs
Österreich weist eine sehr stark von Klein- und Kleinstunternehmen geprägte Firmenlandschaft auf.
Demnach scheint es auch auf der Hand zu liegen, dass rund 55 Prozent der gesamten Konkurse auf nicht protokollierte
Einzelfirmen entfallen. Wie aber Bisnode D&B zeigt, ist es mit der GesmbH eine Kapitalgesellschaft, die die
höchste Insolvenzquote hat. Die Quote entsteht aus der Anzahl der insolvent gewordenen GesmbHs in Relation
zur Gesamtanzahl von GesmbHs.
Das verflixte zweite Jahr
Geht man nach der Reife der Unternehmen, überstehen die meisten neu gegründeten Unternehmen das erste
Jahr und weisen dann zwischen den Jahren eins und drei das höchste Risiko auf, zu scheitern. Insbesondere
fallen im zweiten Jahr statistisch die meisten Firmen dem mangelnden wirtschaftlichen Erfolg zum Opfer. Dieser
Trend flacht sich allerdings ab: Nach den Analysen von Bisnode D&B lag noch 2011 die Ausfallswahrscheinlichkeit
im Jahr zwei nach der Unternehmensgründung bei nicht ganz 14 Prozent, und somit deutlich über jener nach
dem ersten und dritten Jahr. 2014 lag dieser Wert für das Jahr zwei nur mehr bei knapp über zehn Prozent.
Neugründungen: am besten in der Lebensmitte
Der Bereich von Dienstleistung, Handel und Gewerbe ist der volatilste Bereich unter Österreichs Unternehmen.
Er weist nicht nur die meisten Konkurse auf, sondern auch die meisten Neugründungen: beinahe die Hälfte
der 2014 neu entstandenen Firmen entfielen auf diesen Bereich. Auch hier verfestigt sich das Muster in der heimischen
Unternehmenslandschaft, lag dieser Bereich doch auch schon 2013 bei weitem an der Spitze, in beiden Jahren gefolgt
vom Handel mit einem weiteren Viertel der gesamten Neugründungen. Interessanterweise braucht es in Österreich
ein gewisses Maß an Lebenserfahrung für den Entschluss, eine Firma aus dem Boden zu stampfen. Nach den
Zahlen von Bisnode D&B ist die Gruppe der 40- bis 49jährigen mit 32 Prozent die mit den meisten Gründungen,
dicht gefolgt von der Gruppe der 30- bis 39jährigen. Die Gruppe der unter 20jährigen macht weniger als
ein Drittel Prozent aus, andererseits wurden beinahe fünf Prozent der Firmen von Personen mit einem Alter
von mindestens 60 gegründet.
Über die Bisnode Austria Gruppe
Die schwedische Bisnode Gruppe, mit Unternehmenssitz in Stockholm, ist mit 2.600 MitarbeiterInnen in 17 europäischen
Ländern der führende Anbieter für digitale Wirtschaftsinformationen. Bisnode Austria beschäftigt
ca. 70 MitarbeiterInnen in Wien. Das Unternehmen verfügt über umfassende Daten zu mehr als 500.000 österr.
und 92 Millionen europäischen Firmen sowie über das D&B Worldwide Network zu über 240 Millionen
internationalen Unternehmen. Weiters betreibt Bisnode eine Bonitätsdatenbank mit jeweils über 7,5 Mio
Privatpersonen aus Österreich und der Schweiz und durch Partner über 49 Mio deutsche Privatpersonen.
In 2013 betrug der Umsatz der Bisnode Gruppe 3,7 Mrd. Schwedische Kronen (ca. 420 Mill. EURO/Stichtag 31.12.).
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