Firmeninsolvenzen 2014: Weiterhin rückläufiger Trend

 

erstellt am
12. 02. 15
11.00 MEZ

Konkursanfällige GesmbHs, hohe Dynamik bei Dienstleistung, Handel und Gewerbe, reife Gründer: Bisnode D&B präsentiert die Insolvenzen und Neugründungen 2014.
Wien (bisnode) - Trotz der lauen Konjunktur war die Insolvenzentwicklung in Österreich im Jahr 2014 weiterhin rückläufig, wie aktuelle Zahlen von Bisnode D&B belegen. Nachdem die Unternehmenskonkurse von 2012 auf 2013 um sechs Prozent zurückgegangen waren, reduzierten sie sich gemäß der Analyse von Europas führendem Wirtschaftsinformationsdienstleister von 2013 auf 2014 erneut um einen Prozent. Im Vorjahr mussten rund 5.500 Unternehmen in Österreich Insolvenz anmelden. Das entspricht gut einem Hundertstel der gesamten heimischen Firmenlandschaft. Dass die Anzahl der Unternehmen trotz nach wie vor sehr zurückhaltender Wirtschaftsprognosen wächst, verdeutlicht die Zahl der Neugründungen 2014, welche mit rund 37.000 die Zahl der Pleiten bei weitem überwiegt.

Branchen mit hohem Insolvenzrisiko
Keine Überraschungen gibt es bei den für Konkurse anfälligsten Branchen. Wie auch schon 2013 führt der Bereich von Dienstleistung, Handel und Gewerbe das Feld an. Über 24 Prozent der Firmenpleiten entfielen 2014 auf diese Branchen. Mit Respektabstand folgen das Gast- und Schankgewerbe (17 Prozent) sowie der Einzelhandel (knapp 15 Prozent). Auch bei den Plätzen zwei und drei des Podests gab es somit keine Veränderung gegenüber 2013. Als relativ krisensicher erwiesen sich 2014 wie auch schon in den Jahren davor die herstellenden Branchen, Unternehmen in den Bereichen Finanz, Versicherung, Immobilien und Investments sowie - für einige sicher überraschend -das Baugewerbe. Diese Bereiche zeichnen für jeweils circa fünf Prozent der Insolvenzen verantwortlich.

Anfällige GesmbHs
Österreich weist eine sehr stark von Klein- und Kleinstunternehmen geprägte Firmenlandschaft auf. Demnach scheint es auch auf der Hand zu liegen, dass rund 55 Prozent der gesamten Konkurse auf nicht protokollierte Einzelfirmen entfallen. Wie aber Bisnode D&B zeigt, ist es mit der GesmbH eine Kapitalgesellschaft, die die höchste Insolvenzquote hat. Die Quote entsteht aus der Anzahl der insolvent gewordenen GesmbHs in Relation zur Gesamtanzahl von GesmbHs.

Das verflixte zweite Jahr
Geht man nach der Reife der Unternehmen, überstehen die meisten neu gegründeten Unternehmen das erste Jahr und weisen dann zwischen den Jahren eins und drei das höchste Risiko auf, zu scheitern. Insbesondere fallen im zweiten Jahr statistisch die meisten Firmen dem mangelnden wirtschaftlichen Erfolg zum Opfer. Dieser Trend flacht sich allerdings ab: Nach den Analysen von Bisnode D&B lag noch 2011 die Ausfallswahrscheinlichkeit im Jahr zwei nach der Unternehmensgründung bei nicht ganz 14 Prozent, und somit deutlich über jener nach dem ersten und dritten Jahr. 2014 lag dieser Wert für das Jahr zwei nur mehr bei knapp über zehn Prozent.

Neugründungen: am besten in der Lebensmitte
Der Bereich von Dienstleistung, Handel und Gewerbe ist der volatilste Bereich unter Österreichs Unternehmen. Er weist nicht nur die meisten Konkurse auf, sondern auch die meisten Neugründungen: beinahe die Hälfte der 2014 neu entstandenen Firmen entfielen auf diesen Bereich. Auch hier verfestigt sich das Muster in der heimischen Unternehmenslandschaft, lag dieser Bereich doch auch schon 2013 bei weitem an der Spitze, in beiden Jahren gefolgt vom Handel mit einem weiteren Viertel der gesamten Neugründungen. Interessanterweise braucht es in Österreich ein gewisses Maß an Lebenserfahrung für den Entschluss, eine Firma aus dem Boden zu stampfen. Nach den Zahlen von Bisnode D&B ist die Gruppe der 40- bis 49jährigen mit 32 Prozent die mit den meisten Gründungen, dicht gefolgt von der Gruppe der 30- bis 39jährigen. Die Gruppe der unter 20jährigen macht weniger als ein Drittel Prozent aus, andererseits wurden beinahe fünf Prozent der Firmen von Personen mit einem Alter von mindestens 60 gegründet.

Über die Bisnode Austria Gruppe
Die schwedische Bisnode Gruppe, mit Unternehmenssitz in Stockholm, ist mit 2.600 MitarbeiterInnen in 17 europäischen Ländern der führende Anbieter für digitale Wirtschaftsinformationen. Bisnode Austria beschäftigt ca. 70 MitarbeiterInnen in Wien. Das Unternehmen verfügt über umfassende Daten zu mehr als 500.000 österr. und 92 Millionen europäischen Firmen sowie über das D&B Worldwide Network zu über 240 Millionen internationalen Unternehmen. Weiters betreibt Bisnode eine Bonitätsdatenbank mit jeweils über 7,5 Mio Privatpersonen aus Österreich und der Schweiz und durch Partner über 49 Mio deutsche Privatpersonen. In 2013 betrug der Umsatz der Bisnode Gruppe 3,7 Mrd. Schwedische Kronen (ca. 420 Mill. EURO/Stichtag 31.12.).

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.bisnode.at

 

 

 

 

 

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