Tourismusverband Linz packt Thema Zeitgeschichte an
Linz (stadt) - „Zeitgeschichte an der Donau“, wird ein Schwerpunkt im Jahresthema Donau beim Tourismusverband
Linz 2015 sein. Auch das LINZ.VERÄNDERT, Magazin widmet sich in der ersten Ausgabe in diesem Jahr dem Thema
und allem, was darum herum in Linz und Umgebung zu sehen ist.
In der Geschichte Europas wird der Donau eine große Rolle zuteil, sie diente abwechselnd als Trennlinie und
Bindeglied – als Symbol der Hoffnung. Besonders in der Stadt Linz wurde dies immer wieder spürbar: So verliefen
etwa im 20. Jahrhundert nach dem Zweiten Weltkrieg die Grenzen der Besatzungszonen entlang des zweitgrößten
Flusses Europas und machten Linz zur geteilten Stadt. Im Gedenkjahr 2015 hat der Tourismusverband daher den (zeit-)geschichtlichen
Aspekt des zweitgrößten Flusses Europas gemeinsam mit den Museen zum Schwerpunktthema auserkoren.
Heuer wird gleich mehrerer historischer Ereignisse gedacht: dem Ende des zweiten Weltkrieges vor 70 Jahren, der
Unterzeichnung des Staatsvertrages vor 60 Jahren und der 20jährigen Zugehörigkeit Österreichs zur
Europäischen Union. „Mit der Aufarbeitung der Thematik im kulturellen Bereich setzen wir den Kurs von Linz09
fort, gehen mutig an die Historie des 20. Jahrhunderts heran, denn die Zeitgeschichte an der Donau hat durchaus
auch touristische Relevanz“, erklärt der Linzer Vizebürgermeister und Tourismusreferent Bernhard Baier.
Schon im Kulturhauptstadtjahr 2009 hat man dieser Epoche einen großen Programmteil gewidmet: etwa mit
der Ausstellung „Kulturhauptstadt des Führers, Kunst und Nationalsozialismus in Linz und Oberösterreich“
oder dem Kunstprojekt „IN SITU“ das Linz in der NS-Zeit gezeigt hat. Gäste haben in den vergangen Jahren viel
Interesse an den Themen bekundet und sehr dankbar die vom Tourismusverband aufgelegten Geschichte-Broschüren
und Informationen angenommen.
Fundierte Aufarbeitung
Linz war jene Stadt, in der Adolf Hitler seine Jugendjahre verbrachte, mit der er bekanntlich Großes
als Reichskulturstadt vorhatte. Es gehört zu den glücklichen Fügungen der Stadtgeschichte, dass
diese Pläne zu großen Teilen nicht umgesetzt werden konnten. Die Linzer Geschichte ist auch in der Gegenwart
etwa durch Bauten wie die Nibelungenbrücke und das Brückenkopfgebäude – sie stellen bis heute das
bekannteste architektonische Erbe des Nationalsozialismus dar – präsent.
„Es ist uns gelungen, dass wir uns fachlich fundiert mit dieser schwierigen historischen Thematik auseinandersetzen.
Unsere Gäste, aber auch die Linzer selbst können hier auf eine spannende Aufbereitung des Themas Zeitgeschichte
in unseren Medien und den Museen zurückgreifen“, beschreibt Tourismusdirektor Georg Steiner die Zielsetzung.
Konkret geht es dem Tourismusverbandes darum, Linz authentisch zu kommunizieren. Dazu gehört auch, die hochdramatischen,
grausamen und hoffnungsvollen Momente in der Geschichte der Stadt an der Donau zu beleuchten und sich mit ihnen
auseinanderzusetzen.
Friedensstadt Linz
Linz ist die einzige Stadt Österreichs, die sich offiziell als Friedensstadt bezeichnet, seit dem Jahr
1986 hat Linz die Verpflichtung übernommen, die „Friedenssehnsucht und das Friedensengagement der Menschen
in der Stadt aufzugreifen und zu einem Grundprinzip kommunalpolitischen Handelns zu machen.“ In Zeiten, in denen
der Weltfrieden immer gefährdeter erscheint, will der Linz Tourismus mit der Beleuchtung des Themas Zeitgeschichte
aber auch mahnen – nicht nur durch Ausstellungen, sondern durch die Aufarbeitung und damit Weitergabe des Geschehenen
an die nächsten Generationen. Linz macht mit seinen kulturellen Aktivitäten den Wert, die Faszination
und die Schönheit aller Kulturen erlebbar.
Linz wird 2015 zur großen Zeitgeschichte-Ausstellung
Im Schlossmuseum, der Landesgalerie, im Nordico Stadtmuseum und in der voestalpine Stahlwelt werden Ausstellungen
zum Thema Zeitgeschichte angeboten. Die Besucher können ab 25. Februar im Schlossmuseum bei der Schau „befreit
und Besetzt. Oberösterreich 1945-55“ in die Historie der Stadt eintauchen. Die jüngere Geschichte wird
aber auch ab 17. April bei der „Geteilte(n) Stadt. Linz 1945-55“ im Nordico Stadtmuseum und in der Landesgalerie
erlebbar. Zudem erinnert die Dauerausstellung in der voestalpine an die NS-Zwangsarbeiter der Reichswerke Herman
Göring. „Aus dem Nachkriegs-Linz ist eine hoffnungsvolle, pulsierende und visionäre Stadt geworden, die
heute Kulturhauptstadt 2009 und „UNESCO City of Media Arts“ ist“, so der Vorsitzende des Tourismusverbandes Manfred
Grubauer.
SCHLOSSMUSEUM LINZ - BEFREIT UND BESETZT. OBERÖSTERREICH 1945–1955
25. Februar – 8. November 2015, ERÖFFNUNG: Dienstag, 24. Februar 2015, 19.00 Uhr
Eine Kooperation des Oberösterreichischen Landesmuseums mit dem Oberösterreichischen Landesarchiv.
LANDESGALERIE LINZ - BILDENDE KUNST IN OBERÖSTERREICH 1945–1955
17. April – 16. August 2015, ERÖFFNUNG: Donnerstg, 16. April 2015, 18.30 Uhr in der Landesgalerie Linz. Im
Anschluss Eröffnung der Ausstellung im NORDICO Stadtmuseum Linz.
WEHRKUNDLICHE SAMMLUNG SCHLOSS EBELSBERG - DIE B-GENDARMERIE
26. April – 26. Oktober 2015, ERÖFFNUNG: Samstag, 25. April 2015,
Informationen zur Ausstellung
VOESTALPINE STAHLWELT - „Zeitgeschichteausstellung 1938 – 1945“
Information zur Ausstellung
NORDICO STADTMUSEUM - GETEILTE STADT, Linz 1945-55
Information zur Ausstellung
|