Pfuscher-Kontrollnetz wird engmaschiger

 

erstellt am
20. 02. 15
10.00 MEZ

Eine Hotline gegen den Pfusch, ein engmaschiges Kontrollnetz und Präventivmaßnahmen durch Aufklärungskampagnen an den Grenzen
Eisenstadt (wkbgld) - Viele Betriebe klagen über ungleiche Wettbewerbsbedingungen und Missbrauch im grenzüberschreitenden Dienstleistungsverkehr. In mehreren Arbeitsgesprächen mit Vertretern von Behörden, Polizei, Finanzpolizei und Wirtschaftskammer wurde über zielführende Maßnahmen für mehr fairen Wettbewerb gesprochen. „Das ist ein Thema, mit dem wir uns täglich konfrontiert sehen und wo wir gemeinsam mit den Behörden Antworten brauchen“, erklärt der Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk, Franz Rumpolt. „Dem Staat gehen Millionen an Steuergeldern verloren, Betriebe und Arbeitsplätze sind massiv bedroht, Kaufkraft fließt ab. Aber die hartnäckige Aufklärungsarbeit seitens der Wirtschaftskammer Burgenland trägt endlich Früchte, wie die jüngsten Maßnahmen der Finanzpolizei (Aktion scharf) an den Ostgrenzen zeigen“, so Rumpolt.

„Zu den Aufgaben der Polizei gehört die Bekämpfung von strafbaren Handlungen. Daher wirken die Polizistinnen und Polizisten im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrags – das heißt ihrer Zuständigkeiten in den einzelnen Gesetzen - an der Aufklärung von Übertretungen mit. Diesbezüglich gibt es eine enge Kooperation mit der Finanzpolizei,“ erklärt Landespolizeidirektor Mag. Hans-Peter Doskozil.

Tatsächlich kämpft die Wirtschaftskammer seit Jahren unermüdlich an mehreren Fronten. Eine eigene Koordinierungsstelle als erste Anlauf- und Schnittstelle zu den Behörden wurde eingerichtet. Bei mehreren Kontrollgipfeltreffen wurde eine bessere Vernetzung aller befassten Behörden und Organisationen vereinbart.

Pfuscher-Hotline
Nun wurden die Maßnahmen nachgeschärft. Konkret gibt es ab sofort eine Pfuscher-Hotline mit ausgeweiteten Service-Zeiten auch am Wochenende.

Unter der Telefonnummer 05/90907-1234 können – auch anonym - Hinweise zu Pfuscheraktivitäten – gemeldet werden. Alle Meldungen werden überprüft und an die Finanzpolizei weitergeleitet. Vereinbart wurde auch, dass - wenn vom Anrufer gewünscht (und er nicht anonym bleiben möchte) – es eine Rückmeldung gibt, sobald die Finanzpolizei eine Vorort-Kontrolle vorgenommen hat. Die Hotline ist von Montag bis Freitag von 7 bis 19 Uhr sowie am Samstag von 7 bis 16 Uhr besetzt. Natürlich können Meldungen auch per Email unter pfusch@wkbgld.at rund um die Uhr gemeldet werden.

Schwerpunkt-Kontrollen
„Als weitere abschreckende Maßnahme haben wir mit der Finanzpolizei eine Aktion scharf im ersten Quartal 2015 vereinbart“, erklärt Rumpolt. Konkret werde man den Fokus auf ausländische Firmen richten, die Kontrollen werden sich deshalb vor allem an den Hauptverkehrsrouten aus Ungarn und der Slowakei orientieren.

Aufklärungsarbeit
Aber nicht nur mit Kontrollen will die Wirtschaftskammer der Thematik begegnen, sondern auch mit Aufklärungsarbeit über die Pflichten. „Wir werden an Aktionstagen an den Grenzen – gemeinsam mit Finanzpolizei und Polizei - mehrsprachige Infoblätter verteilen, in denen wir über die gesetzlichen Bedingungen für das Arbeiten in Österreich aufklären“, sagt Rumpolt.

Außerdem werde es Informationen für die burgenländischen Konsumenten geben, damit auch sie sich der Konsequenzen bei der Beschäftigung von Pfuschern ausländischen Scheinfirmen bewusst sind, kündigt Rumpolt an, der verspricht, „dass diese Aktivitäten nicht eher beendet werden, bis faire Wettbewerbsbedingung für alle Marktteilnehmer herrschen.“

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at