LR Benger: Einheitliches, transparentes, nachvollziehbares Fördermodell auch für
die Freie Szene in Kärnten in Ausarbeitung
Klagenfurt (lpd) - „Die Zeit der Willkür ist vorbei. Wir erarbeiten für alle Bereiche und mit
den jeweiligen Beteiligten, einheitliche, transparente und nachvollziehbare Förderrichtlinien“, bekräftigte
am 18.02. Kulturlandesrat Christian Benger. Beispiele dafür liegen laut Benger bereits auf dem Tisch, wie
in der Volkskultur oder im Tourismus. Es sei Bengers Überzeugung, dass gute und nachhaltig wirkende langfristige
Konzepte nur gemeinsam erarbeitet werden können. Das sei auch ein Ergebnis der Basisdatenerhebung der IG KIKK
– der Wunsch nach Langfristigkeit ist eindeutig. Die Basisdatenerhebung, die von Seiten des Kulturreferates finanziell
unterstützt wurde, sei Anlass, auch für die Freie Szene in Kärnten dem Anspruch auf Transparenz
gerecht zu werden.
Daher solle nun mit den Vertretern der IG KIKK gemeinsam an einem neuen, klaren Fördermodell für die
Freie Szene gearbeitet werden. „In einer Zeit, in der der finanzielle Rahmen ohne viel Spielraum vorgegeben ist,
bedarf es kreativer und praktikabler Lösungsansätze“, so Benger. Aber nicht nur ein transparentes, nachhaltiges
Modell soll die Freie Szene absichern. „Auch mehrjährige Verträge schaffen Planungssicherheit und Kontinuität.
Der entsprechende Antrag für dieses Mehrjahres-Modell wird in der kommenden Regierungssitzung beschlossen“,
teilte Benger mit.
Die letzte Basisdatenerhebung erfolgte im Jahr 1996. „Mein Herz schlägt von der Freien Szene bis hin zur Volkskultur.
Alles hat seine Berechtigung und für alles ist Platz“, erkärte Benger.
Für ihn stelle die Freie Szene eine der wichtigsten Säulen in der Kulturentwicklung und für die
gesellschaftliche Entwicklung dar. Sie zeichne sich vor allem durch ihre dynamische, innovative und flexible Ausrichtung
aus. „Die Freie Szene leistet einen wichtigen Beitrag für den gesellschaftlichen Diskurs. Und vor allem für
unseren künstlerischen Nachwuchs ist die Freie Szene unerlässlich, sie ist der Nährboden für
Kunst und Kultur“, sagte Benger.
Die Freie Szene leiste erwiesenermaßen einen Beitrag gegen die „Landflucht“. „Dazu braucht es aber auch Räumlichkeiten
vor Ort. Wir haben Fördermodelle im Gemeindereferat eingerichtet, damit leerstehende öffentliche Gebäude
vor Ort entsprechend adaptiert werden können. Die Kreativwirtschaftsinitiative sowie die kommunale Bauoffensive
stehen den Kommunen zur Verfügung“, informierte Benger.
Insgesamt wurden im Zuge der Basisdatenerhebung der IG KIKK 82 Kulturinitiativen kontaktiert, von denen 65 an der
Befragung teilgenommen haben. Dies bedeutet einen Rücklauf von 79,3 %. Die Befragung fand von Juni bis Oktober
2014 statt. Es ist in der Erhebung gelungen, wichtige Daten zu Rechts- und Organisationsformen, Arbeitsfelder,
Veranstaltungs- und Besucherzahlen sowie Beschäftigungsverhältnisse und vieles mehr zu erhalten. „Auch
hier würde ohne das ehrenamtliche und eigenverantwortliche Engagement nichts laufen“, betonte Benger. Denn
auf einen bezahlten Beschäftigten kommen drei ehrenamtlich Tätige in der Freien Szene.
Fakten zur Freien Szene in Kärnten:
- Der Kreis, der durch die IG KIKK befragt wurde, erhielt 2014 eine Fördersumme
von rd. 730.000 Euro aus dem Kulturbudget.
- In Summe erzielte die Freie Szene 2013 rund 3,2 Mio. Euro.
- Rund 1,6 Mio. Euro davon sind Landes-, Bundes- und EU-Gelder sowie Gemeindeförderungen
- Rund 1,58 Mio. Euro sind Eigenleistungen der Freien Szene
- Im Jahr 2013 wurden vom befragten Kreis 3.732 Veranstaltungen durchgeführt
- Bei 52 freien Kulturinitiativen wird die Arbeit von 2.672 Mitgliedern unterstützt
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