LH-Stv. Sobotka: „Alle ziehen an einem Strang“
St. Pölten (nlk) - Der Territoriale Beschäftigungspakt ist eine Partnerschaft des Landes Niederösterreich
mit dem Arbeitsmarktservice (AMS) Niederösterreich, dem Sozialministeriumservice Niederösterreich, der
Gemeindevertreterverbände, der Industriellenvereinigung Niederösterreich, der Arbeiterkammer Niederösterreich,
dem Landesschulrat für Niederösterreich und der Wirtschaftskammer Niederösterreich, um zur Verbesserung
der Arbeitsmarktlage in Niederösterreich beizutragen.
Die neuen Verträge wurden am 18.02. im Rahmen eines Pressegesprächs von Landeshauptmann-Stellvertreter
Mag. Wolfgang Sobotka, Mag. Karl Fakler, Landesgeschäftsführer des AMS NÖ, Mag. Manfred Rötzer,
Leiter der Landesstelle des Sozialministeriumservice NÖ, der Vertreter der Gemeindevertreterverbände
Mag. Alfred Riedl und Günter Kraft, Mag. Michaela Roither, Geschäftsführerin der Industriellenvereinigung
Niederösterreich, Doris Wagner vom Landesschulrat für Niederösterreich, Arbeiterkammer-Präsident
Markus Wieser und Wirtschaftskammer-Präsidentin KommR Sonja Zwazl unterzeichnet.
Seit 1999 gebe es den Territorialen Beschäftigungspakt, der als Netzwerk angelegt und in Niederösterreich
"eine gute Tradition" habe. "Danke für die Partnerschaft", so Landeshauptmann-Stellvertreter
Sobotka. Er betonte, dass "alle in der Frage der Ausrichtung an einem Strang ziehen". Verlängert
wurde daher der neue Vertrag gleich bis zum Jahr 2020. "Wir setzen drei Schwerpunkte: Menschen in Beschäftigung
halten, Arbeitslose wieder in den Arbeitsmarkt integrieren und Jugendliche bei ihrem Einstieg in das Arbeitsleben
qualifizieren", so Sobotka. Seitens des Landes habe man die Studie "Arbeitsland NÖ" in Auftrag
gegeben, "um alle Maßnahmen zu evaluieren, wie treffsicher sie sind und ob sie bei den Menschen auch
ankommen", so der Landeshauptmann- Stellvertreter.
Die wirtschaftliche Situation sei eine durchwachsene und so sei man in der Situation, dass "wesentlich mehr
Menschen auf den Arbeitsmarkt drängen, als dieser durch das Wirtschaftswachstum aufnehmen könnte",
so Sobotka. Was den Schwerpunkt der Jugend betreffe, so gehe es darum, "die Menschen arbeitsfähig und
ausbildungsfähig" zu machen. Depression und psychische Erkrankungen seien die Auswirkungen, wenn Jugendliche
keine Perspektive hätten.
Die Maßnahmen werden nun intensiviert, was man auch daran sehe, dass es für 2015 beträchtlich mehr
Mittel gebe. "2014 waren es 191 Millionen Euro, für das Jahr 2015 werden wir 282,5 Millionen Euro an
Mitteln für den Beschäftigungspakt aufbringen", so Sobotka. Das seien um über 90 Millionen
mehr, die konzentriert dafür verwendet werden, mehr Menschen in Beschäftigung zu halten oder zu integrieren
und diese auch mehr auszubilden und zu beraten. Insgesamt würden 70.000 Förderfälle für das
Jahr 2015 ermöglicht werden. Investiert werden vom AMS Niederösterreich 206,6 Millionen Euro, vom Sozialministeriumservice
39,1 Millionen Euro und vom Land Niederösterreich 36,8 Millionen Euro. Durch diese Zusammenarbeit schaffe
man "Rahmenbedingungen, die Stabilität signalisieren", so Sobotka.
AMS-Landesgeschäftsführer Fakler sprach von einer "gut funktionierenden Sozialpartnerschaft"
und davon, "die Mittel zu bündeln". Das Wirtschaftswachstum sei nicht so gut, dass man die Arbeitslosigkeit
abschaffen könne, die Maßnahmen könnten aber dazu führen, dass diese sinke. Die weltwirtschaftliche
Entwicklung gebe derzeit "kein Signal", dass sich die derzeitige Situation so rasch ändern werde.
Das Wirtschaftswachstum werde sich zwischen 0,4 und 0,7 Prozent bewegen, die Unterschiede in dieser Bandbreite
merke man als Arbeitsmarktvermittler aber nicht. Was die Zahl der älteren Beschäftigten betreffe, so
sei diese um 5,2 Prozent gestiegen. Besonders zu spüren bekämen die älteren Personen, dass Betriebe
aufgrund der Wirtschaftslage bei der Auswahl einer Arbeitskraft viel selektiver geworden seien.
Rötzer, Leiter der Landesstelle des Sozialministeriumservice NÖ, betonte, dass er sich immer wieder freue,
wenn der Beschäftigungspakt abgeschlossen werde. Das Sozialministeriumservice habe seinen Personenkreis erweitert
und speziell auch junge Menschen im Fokus. So gehe es darum, Jugendlichen vor Augen zu halten, was passiert, wenn
sie ihre Grundqualifikationen nicht erreichen.
|