BIO AUSTRIA: Mit Qualität punkten, durch gemeinsame Initiativen und gezielte Maßnahmen
die Bio-Branche stärken.
Wien (bio-austria) - Österreich, Europas Bio-Land Nummer eins, hat sich auf der am Samstag zu Ende
gegangenen BioFach, der Weltleitmesse für Bio in Nürnberg, erfolgreich präsentiert. Der weltweite
Bio-Markt setzt seinen Wachstumskurs ungebremst fort. Der Einzelhandelsumsatz des europäischen Bio-Marktes
lag laut OrganicDataNetwork 2013 bei 24,3 Milliarden Euro, das Marktwachstum betrug gegenüber dem Vorjahr
ca. 6 Prozent. Den weltweiten Bio-Markt im Jahr 2013 beziffert Organic Monitor mit 72 Milliarden USD. Die Zahlen
spiegeln wider, was Umfragen und Monitoring bestätigen: Das wachsende attraktive Angebot lässt immer
mehr Konsumenten zu Bio greifen. BIO AUSTRIA Obmann Rudolf Vierbauch: "Das anhaltende Marktwachstum und die
Bandbreite der Bio-Konsumentinnen und -Konsumenten zeigen, dass das Potenzial von Bio noch lange nicht ausgeschöpft
ist. Am internationalen Markt nimmt Bio aus Österreich eine herausragende Stellung ein. Punkto Qualität
und Sicherheit setzen wir einen Maßstab, der die Basis unseres Erfolges ist. Um die heimische Bio-Branche
nachhaltig zu stärken, braucht es neben günstigen politischen Rahmenbedingungen aber auch begleitende
Maßnahmen, die auf die Absicherung bestehender und die Erschließung neuer Märkte abzielen. Die
Chancen im Export gilt es durch gezielte Initiativen zu nutzen. Die Bio-Produktion selbst braucht Preisfindungsmechanismen,
die Stabilität und eine weitgehende Entkoppelung vom konventionellen Markt gewährleisten. Das würde
Produktionsvoraussetzungen und -anreize schaffen, die für die heimischen Bäuerinnen und Bauern, die österreichische
Wirtschaft und nicht zuletzt für unsere Umwelt einen enormen Gewinn bedeuten."
Wachsender Bio-Markt, Chancen im Export
Deutschland, Österreichs wichtigster Handelspartner, ist mit einem Umsatzanteil von 31 Prozent der mit
Abstand größte Absatzmarkt von Bio-Produkten in Europa, gefolgt von Frankreich mit 18 Prozent. Der "Arbeitskreis
Biomarkt" beziffert das deutsche Marktvolumen von Bio-Lebensmitteln und -Getränken im Jahr 2014 mit 7,91
Mrd. Euro, das Umsatzplus mit 4,8 Prozent. Wie Frankreich und weitere EU-Länder kann auch Deutschland den
steigenden Bedarf an Bio-Produkten nicht aus eigener Produktion decken.
Vierbauch: "Wir sind in der glücklichen Situation, einen hohen Anteil an heimischer Bio-Produktion in
Verbindung mit einem hohen biobäuerlichen Organisationsgrad und damit gesicherter, hoher österreichischer
Bio-Qualität zu haben. Gemeinsame Initiativen und Wege mit Kooperationspartnern in der Produktion - z.B. durch
gezieltes Rohstoffmanagement und die Entwicklung von Spezialprodukten wie der Bio-Wiesenmilch - sowie mit der AMA
Marketing im Export sind der Schlüssel für eine erfolgreiche Markterschließung und -absicherung."
Vierbauch weiter: "Die Dynamik unter Bio-Konsumentinnen und -Konsumenten ändert sich zunehmend. Nicht
nur "Heavy User" greifen regelmäßig zu Bio. Bio erreicht Konsumentinnen und Konsumenten, die
für ein breites Themenfeld aufgeschlossen sind - von Gesundheit, Umwelt- und Tierschutz, Biodiversität
bis hin zu sozialen Standards. Auch am heimischen Markt eröffnet sich viel Wachstumspotenzial durch gezielte
Ansprachen.
Stabilität als Voraussetzung für Produktion
Die derzeitige direkte Koppelung der Bio-Preise an die konventionelle Produktion setzt die Biobäuerinnen
und -bauern, vor allem im Milchbereich, ungerechtfertigt stark unter Druck. Es ist deshalb notwendig, die Preisfindung
auf den Bio-Markt abzustimmen. Vierbauch:
"In Österreich beklagen sich Verarbeitungsbetriebe derzeit über zu wenig Bio-Milch. Gleichzeitig
ist durch die starke Koppelung an den konventionellen Markt der Bio-Milch Preis für die Bio-Milcherzeuger
in den letzten Monaten um bis zu 6 Cent abgesenkt worden. Das entspricht nicht dem Prinzip von Angebot und Nachfrage.
Hier müssen rasch Regelungen gefunden werden, die diesen Umstand beheben."
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