Österreichische Biolebensmittel haben weltweit einen guten Ruf
Wien (ama) - Österreich ist Weltmeister in Sachen Biolandwirtschaft. Rund 20% der Agrarfläche
wird biologisch bewirtschaftet. Heimische Lebensmittel stehen für Natürlichkeit mit Tradition und sind
daher im Export gefragt. Bei der Biofach in Nürnberg, die von 11. bis 14. Februar stattfand, wollten die rot-weiß-roten
Bioproduzenten auf diese hohe Qualität aufmerksam machen.
Die Biofach in Nürnberg ist mit 2.500 Ausstellern und 41.000 Fachbesuchern eine der weltweit größten
Messen für Bioprodukte. Bei der österreichischen Gruppenausstellung der WKÖ waren 46 Firmen auf
rund 800 m2 vertreten. Am Stand der AMA konnten interessierte Einkäufer aus aller Welt Biolebensmittel österreichischer
Produzenten verkosten und Gespräche mit den Herstellern führen. "Wir wollen damit die hohe Qualität
unserer Biowaren erlebbar machen. Denn über Bio kann man zwar reden, am überzeugendsten ist es aber,
den besonderen Genuss zu schmecken", erklärte AMA-Biomarketing-Managerin Barbara Köcher-Schulz den
Messeauftritt.
Österreichs Agrarwirtschaft ist es im vergangenen Jahr - trotz schwierigem wirtschaftlichen Umfeld - gelungen,
ihre Stärke im Export erneut unter Beweis zu stellen. "Heimische Lebensmittel stehen weltweit für
Natürlichkeit und Genuss mit langer Tradition. Zusätzlich ist das Angebot durch hervorragende Qualität
und strenge Kontrollen hinterlegt. Wir dürfen also auf rot-weiß-rote Biolebensmittel stolz sein",
erklärte Michael Blass, Geschäftsführer der AMA Marketing.
Eier, Erdäpfel und Milch sind die Biorenner in Österreich
Rund 7% aller Frischeprodukte im österreichischen Lebensmittelhandel werden in Bioqualität gekauft.
Sowohl mengen- als auch wertmäßig legen Bioprodukte im langfristigen Trend zu. Das Plus von 19% beziehungsweise
40% seit 2009 beweist den Erfolg. Die umsatzstärksten Biowaren sind Milch und Milchprodukte sowie Eier.
Der höchste Bioanteil im österreichischen Lebensmittelhandel entfällt auf Eier mit rund 17%, gefolgt
von Milch und Erdäpfeln. Bei Joghurt, Butter, Obst und Gemüse wird eines von zehn Produkten in Bioqualität
gekauft. Käse liegt mit einem Bioanteil von rund 8% im Durchschnitt aller Warengruppen, Fleisch und Wurst
halten bei 3% beziehungsweise knapp 2%.
Jeder sechste österreichische Landwirt ist Biobauer
Rund 21.000 Bauern in Österreich sorgen dafür, dass Bio einen Platz in der Mitte der Gesellschaft
eingenommen hat. Die biologische Landwirtschaft hat hierzulande eine besonders lange Tradition. 1927 wurde der
erste Biolandwirt offiziell registriert, rund 400 "Bioniere" sorgten in den 80er-Jahren des vergangenen
Jahrhunderts dafür, dass die ersten Naturkostläden bestückt werden konnten. Die große Bio-Umstiegswelle
folgte in den 1990er-Jahren, als eine heimische Supermarktkette in allen Filialen Biolebensmittel in die Regale
aufnahm. Dadurch konnten Angebot und Nachfrage besser aufeinander abgestimmt werden und die Biolandwirte hatten
sichere, langfristige Abnahmequellen. Der Erfolg gab dem ambitionierten Versuch recht: Nur wenige Jahre später
führte jede Handelskette eine eigene Biomarke im Sortiment.
Mit Österreichs EU-Beitritt 1995 veränderten sich die Rahmenbedingungen für die biologische Landwirtschaft,
bundesweite Förderungen ergänzten die bis dahin regionalen Zuschüsse. Dass sich Bio in Österreich
so gut entwickelte, hat auch mit den topografischen Gegebenheiten zu tun. 70% des Landes liegen im Berggebiet,
das intensive landwirtschaftliche Strukturen kaum zulässt. Dies kommt der Biolandwirtschaft zugute.
Mit der Gründung der AMA Marketing wurde ab 1995 schließlich konzertiertes Biomarketing betrieben. Es
hat die Aufgabe, die hohe Qualität der Biolebensmittel abzusichern, die Vermarktung zu unterstützen und
die Konsumenten über die Qualität und die Kennzeichnung der Produkte objektiv zu informieren.
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