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Proteine verändern die Benetzbarkeit von Oberflächen |
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erstellt am |
An der TU Wien stieß man auf ein Protein, das Oberflächen wasserabweisend oder benetzbar
macht. Proteine, die von Schimmelpilzen produziert werden um sich an ihre Umgebungsbedingungen anzupassen, können
die Benetzungseigenschaften von Oberflächen drastisch verändern - das wurde in einer Forschungsarbeit
herausgefunden, bei der drei verschiedene Chemie-Institute der TU Wien zusammenarbeiteten. Untersucht wurden zwei
verschiedene Gruppen von Proteinen, die sich an der Oberfläche von Flüssigkeiten oder an der Grenze zwischen
Feststoff und Flüssigkeit ganz von selbst zu einer Schicht zusammensetzen. Durch interessante Wechselwirkungen
zwischen den Proteinen kann man nun Schichten mit besserer Stabilität und bemerkenswerten Benetzungseigenschaften
herstellen. Eine andere Proteinfamilie sind die sogenannten Hydrophobine, die in der Forschungsgruppe von Irina Druzhinina
(ebenfalls TU Wien) untersucht werden. Hydrophile Oberflächen lassen sich von Wasser leicht benetzen, hydrophobe
Oberflächen (etwa Fette oder Wachse) lassen Wasser abperlen. Hydrophobine bestehen typischerweise aus einem
hydrophilen und einem hydrophoben Anteil. Je nach der Art der Oberfläche docken sie sich mit der hydrophoben
oder hydrophilen Seite an die Oberfläche an, die andere Seite der Proteine wendet sich der Flüssigkeit
zu. So machen Hydrophobine aus einer wasserabweisenden eine benetzbare Oberfläche und umgekehrt. Nicht nur als Oberflächenbeschichtung lassen sich die Proteine nutzen. In einer wässrigen Lösung
senkt EPL1 die Oberflächenspannung, dadurch lässt dich die Flüssigkeit extrem fein zerstäuben.
"Mögliche Anwendungen für die Veränderung von Oberflächenspannung und Benetzungseigenschaften
gibt es viele", sagt Verena Seidl-Seiboth. "Man könnte Oberflächen herstellen, die nicht nass
werden, man könnte Pflanzenschutzmittel dazu bringen, sich feiner zu verteilen, man könnte vielleicht
sogar Bio-Putzmittel herstellen." |
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