Eisenstadt (wkbgld) - Die Gasthäuser sind ein Teil unserer Kultur. Sie sind kulinarische Hotspots und Angelpunkte
für die Nahversorgung und das soziale Leben im Dorf. Damit diese Tradition erhalten bleibt, wurde das Projekt
„Wirtshauskultur“ von der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Burgenland ins Leben
gerufen.
Das Burgenland genießt über seine Grenzen hinaus einen guten Ruf als Kulinarik-Destination. „Herzliche
Gastfreundschaft, prämierte Weine und unsere mit ungarischen und kroatischen Einflüssen gespickte Küche,
prägen die kulinarische Landschaft zwischen Neusiedler See und Weinidylle. So vielfältig wie die Küche
ist auch das Lokalangebot", resümiert Tourismuslandesrätin Mag. Michaela Resetar.
„Die Wirtschaftskammer Burgenland und der Verein zur Förderung des burgenländischen Gastgewerbes möchten
dazu beitragen, dass dieser Ruf auch langfristig und nachhaltig gefestigt wird“, so Spartenobmann Kommerzialrat
Helmut Tury.
Mit dem Projekt „Wirtshauskultur“ wird dazu ein neuer, innovativer Weg bestritten. „Das Projekt soll die klassische
burgenländische Gastronomie stärken, neue Zielgruppen ansprechen und damit noch mehr Gäste ins Land
locken", so Resetar weiter.
Im Projekt involviert sind einerseits Betriebsinhaber, andererseits werden aber auch Gäste nach ihren Bedürfnissen
befragt, wobei nicht nur „Stammgäste“ angesprochen werden, sondern auch potenzielle Gäste, die die heimische
Gastronomie bisher kaum oder gar nicht nützen. Durchgeführt wird das Projekt vom Institut des renommierten
Freizeitforschers, Prof. Peter Zellmann.
„Zielgruppe der repräsentativen Umfrage sind nicht nur Burgenländerinnen und Burgenländer, sondern
auch Besucher aus Niederösterreich und der Steiermark“, führt Martina Wende, Obfrau der burgenländischen
Hotellerie, aus, „damit können wir das Gästeverhalten noch besser analysieren.“
Im Fokus: Vom Angebot bis zum Service
„Die Schwerpunkte der Erhebung liegen sowohl auf dem Speisen- als auch auf dem Getränkeangebot sowie der
Servicequalität, den Öffnungszeiten, der Infrastruktur sowie den verschiedenen Aufgaben von Gasthäusern
als Veranstaltungsort und Kommunikationszentrum“, umreißt Kommerzialrat Ernst Horvath, Obmann der burgenländischen
Gastronomie, die Eckpfeiler des Projekts.
Die Ergebnisse dieser Arbeiten werden schließlich in einem Maßnahmenkatalog präsentiert, der ein
gemeinsames Vorgehen der burgenländischen Gastronomie und ein stärkeres Auftreten nach außen gewährleistet.
In das Projekt, das Ende Juni 2015 abgeschlossen wird, fließen die Meinungen und Einstellungen von 2.000
Personen, Gästen und Gastronomen, ein.
„Mit dieser Studie werden wir die Rahmenbedingungen schaffen, um das Burgenland und seine Gastronomiebetriebe als
kulinarische Hotspots und Angelpunkte für die Nahversorgung und das soziale Leben im Dorf langfristig zu positionieren“,
umreißt Spartenobmann Kommerzialrat Helmut Tury die Ziele des Projekts.
Rückläufige Tendenz: Stirbt das traditionelle Gasthaus aus?
Im Burgenland gibt es derzeit 1.698 Gastronomiebetriebe. Die größte Gruppe sind, die Gasthäuser
(294), gefolgt von Kaffeehäusern (224), Bars, Tanzlokalen und Diskotheken (199) und Buffets (187).
2010 gab es im Burgenland noch 1.768 Betriebe, davon 329 Gasthäuser.
2005 waren es vergleichsweise 1.779 Gastronomiebetriebe, davon 371 Gasthäuser und 2000 1.712 Mitglieder, davon
410 Gasthäuser.
|