Am Abend des 26.02. vergab LR Rudi Anschober bereits zum 11. Mal die „Energie Stars“ an engagierte
Vorreiter/innen und Projekte in den Minoriten in Wels.
Linz (lk) - Der Energie Star 2015 ist der oberösterreichische Landesenergie-Preis für die besten
Energielösungen. Mit diesem Preis werden erfolgreich umgesetzte Beispiele in den Bereichen Energie-Effizienz
und erneuerbare Energie vom Land Oberösterreich ausgezeichnet, durchgeführt wurde der Wettbewerb vom
OÖ Energiesparverband.
Ob Einfamilienhaus, öffentliches oder gewerblich genutztes Gebäude, ob Ökoenergie-Anlagen, innovatives
Produkt, Schulprojekt, Informationsprojekt, Gemeinde-Projekt oder technologische Innovation – zum Energie STAR
2015 haben sich über 100 Projekte beworben. Besonders erfolgversprechend waren Projekte, die Energiesparen
und die Nutzung von Ökoenergie sinnvoll verbinden.
And the winners are:
Kategorie Wohnen
Miteinander im Niedrigstenergiehaus
Die Familie Muggenhumer aus Grieskirchen hat sich ihr Traumhaus gebaut und dabei viele Innovationen umgesetzt.
Neben der Energieeffizienz wurde besonderes Augenmerk auf die Regionalität der verbauten Produkte gelegt und
auf Styropor als Dämmung komplett verzichtet. Natürlich ist das neue Einfamilienhaus barrierefrei, hat
LED-Beleuchtung, die effizientesten Elektrogeräte, eine Komfortlüftung, nutzt Umgebungswärme und
die Solarenergie doppelt (Strom- und Wärmeerzeugung), hat eine Regenwassernutzung und Regeltechnik vom Feinsten.
Da die Familie beruflich im Installateursgewerbe tätig ist, hat sie sich selbst das gebaut, was auch an ihre
Kund/innen verkauft wird – sozusagen als gelebtes Beispiel.
Kategorie Schulen
5 x Sonnenstrom für das Schulzentrum der Kreuzschwestern Linz
Die Kreuzschwestern Linz haben für jede Schule am Standort, und das sind immerhin fünf, eine Photovoltaikanlage
errichtet und rundherum ein umfassendes Kooperationsprojekt zum Thema Sonnenenergie gestaltet. Ein PV-Anlagenkonzept
wurde erstellt, viele Fragen mit dem Denkmalschutz geklärt, das Dach umgebaut und die Anlagen errichtet. Die
fünf Anlagen wurden bewusst – um unterschiedliche Einflüsse auswerten zu können – nach drei Himmelsrichtungen
ausgerichtet, mit zwei Neigungwinkeln montiert und zwei verschiedene Modultypen (monokristallin und polykristallin)
verwendet. Die Ergebnisse können auf einer großen Anzeigetafel im Schuleingangsbereich abgelesen werden.
Im Juni 2014 wurden die Anlagen mit einem großen Schulfest eröffnet. Neben der Verankerung des Sonnenenergiethemas
im Unterricht wird jetzt sogar eine vorwissenschaftliche Arbeit über die Sonnenstromanlagen geschrieben.
Kategorie Unternehmen
Riesige solare Luftkollektorenanlage zur Biomassetrocknung
Die Fa. Wührer Holz GmbH aus Kirchheim i.I. ist auf die Herstellung von Hackgut spezialisiert. Und dabei gilt:
je trockener, umso besser. Dazu wurde mit der Fa. Cona eine 500 Quadratmeter große Solaranlage errichtet,
mit der Heißluft für den Trocknungsprozess erzeugt wird. Die warme Luft wird dabei zur Trocknungsbox
geblasen, in der das Hackgut auf Schräg- und Flachrosten getrocknet wird (Trocknungsleistung ca. 10.000 Schüttraummeter).
Durch den Bau eines unterirdischen Wärmespeichers aus Stein kann die Solarenergie auch dann genutzt werden,
wenn die Sonne nicht scheint. Der Heizwert der getrockneten Biomasse wird deutlich erhöht – und das mit der
Kraft der Sonne. Inzwischen interessieren sich Menschen aus der ganzen Welt für dieses Prinzip.
Kategorie Gemeinden/öffentliche Unternehmen
Wärme für Asten aus Biomasse und Kläranlage
Asten wird mit Naturwärme versorgt. 1.400 Wohnungen und die öffentlichen Gebäude bekommen über
das Fernwärmenetz der Linz AG jetzt Wärme, die einerseits als Abwärme bei der Regionalkläranlage
anfällt, die andere Hälfte der Wärme wird im neuen Biomasseheizwerk umweltfreundlich aus Holz erzeugt.
In den Monaten Mai bis September kommt die Wärme fast ausschließlich aus der Abwärme der Kläranlage,
die sonst ungenutzt verpuffen würde. Viele Wohnungen der naheliegenden Siedlungen wurden von Gas auf den umweltfreundlichen,
erneuerbaren Heizenergieträger umgestellt. 3.700 Tonnen CO2 werden dadurch eingespart. Etwa die Hälfte
der Astener Wohnungen werden jetzt mit Ökowärme beheizt, auch alle öffentlichen Gebäude.
LR Anschober: „Es ist eine Freude, die Vorreiterinnen und Vorreiter der oö. Energiewende vor den Vorhang zu
holen und ihre tollen Projekte, ihr riesiges Engagement einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.“
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