Wien (bmi) - Polizisten des Stadtpolizeikommandos Donaustadt nahmen am 20.02. in Wien einen mutmaßlichen
Serienbetrüger sowie einen Komplizen fest. Er soll seit 2010 zahlreiche Scheinfirmen angemeldet haben und
700.000 Euro Schaden verursacht haben. Ein Hinweis führte die Polizisten des Stadtpolizeikommandos Donaustadt
auf die Spur eines 44-jährigen mutmaßlichen Serienbetrügers. Ein Mann meldete sich bei der Wiener
Polizei: Er hatte einen Strafzettel für ein Fahrzeug bekommen, das er nicht besaß. Ermittlungen ergaben,
dass auf ihn auch eine Firma angemeldet war – ohne dass er davon wusste.
Die Beamten forschten daraufhin einen 44-jährigen Mann aus. Er soll über einen Zeitraum von fünf
Jahren zahlreiche Scheinfirmen, hauptsächlich Bau-oder Reinigungsunternehmen, angemeldet und rumänische
Staatsbürger als Inhaber eintragen haben lassen. Dies geschah meist mit deren Wissen. "Sie haben Geld
erhalten und die Anweisung, das Land zu verlassen, wenn es Schwierigkeiten mit der Firma gibt", erklärt
Patrick Maierhofer von der Landespolizeidirektion Wien. "Auf diese Weise hat der 44-Jährige verhindert,
dass sein Name mit den Scheinfirmen in Verbindung gebracht wird." Mit den falschen Angaben kaufte der Betrüger
zwölf Fahrzeuge und Arbeitsgeräte, unter anderen Streuwägen für die Schneereinigung, einen
Range Rover, drei Mulden-Lkws, Kastenwägen sowie einen BMW X5. Er wählte Leasingverträge mit einer
sehr geringen Anzahlung und bezahlte die Fahrzeuge nie ab. Eine Mittäterin war bei einer Versicherung tätig
und für die Anmeldung der Fahrzeuge verantwortlich. Mit den Scheinfirmen nahm der 44-Jährige Reinigungsaufträge
an und stellte Arbeiter an. "Da er keine Steuern gezahlt hat, hat er Dienstleistungen zu sehr günstigen
Preisen anbieten können. Die Auftragslage war dementsprechend gut", sagt Maierhofer. Sobald eine Firma
trotzdem in Konkurs ging, meldete er die nächste an. Der Schaden beträgt nach derzeitigem Ermittlungsstand
mindestens 700.000 Euro.
Die Beamten des Stadtpolizeikommandos Donaustadt nahmen den 44-jährigen Mann sowie einen Komplizen am 20.
Februar 2015 in Wien fest. Bei fünf Hausdurchsuchungen mit der Finanzpolizei wurden zwölf Fahrzeuge sowie
zahlreiche Aktenordner und Unterlagen von den Scheinfirmen sichergestellt. Die für Versicherungsbetrug mit
den Fahrzeugen zuständige Mittäterin wurde angezeigt. Gegen die Verdächtigen wird auch wegen Abgaben-
und Sozialbetrugs ermittelt. Bei den derzeit noch laufenden Ermittlungen des Stadtpolizeikommandos Donaustadt und
der Finanzpolizei werden die sichergestellten Akten gesichtet. Dem 44-Jährigen konnten mehrere Fälle
bis zum Herbst 2014 nachgewiesen werden. Schon 2011 war gegen den rumänischen Staatsbürger ermittelt
worden, das Verfahren wurde aus Mangel an Beweisen eingestellt.
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