Scheinfirmen: Mindestens 700.000 Euro Schaden

 

erstellt am
27. 02. 15
11.00 MEZ

Wien (bmi) - Polizisten des Stadtpolizeikommandos Donaustadt nahmen am 20.02. in Wien einen mutmaßlichen Serienbetrüger sowie einen Komplizen fest. Er soll seit 2010 zahlreiche Scheinfirmen angemeldet haben und 700.000 Euro Schaden verursacht haben. Ein Hinweis führte die Polizisten des Stadtpolizeikommandos Donaustadt auf die Spur eines 44-jährigen mutmaßlichen Serienbetrügers. Ein Mann meldete sich bei der Wiener Polizei: Er hatte einen Strafzettel für ein Fahrzeug bekommen, das er nicht besaß. Ermittlungen ergaben, dass auf ihn auch eine Firma angemeldet war – ohne dass er davon wusste.

Die Beamten forschten daraufhin einen 44-jährigen Mann aus. Er soll über einen Zeitraum von fünf Jahren zahlreiche Scheinfirmen, hauptsächlich Bau-oder Reinigungsunternehmen, angemeldet und rumänische Staatsbürger als Inhaber eintragen haben lassen. Dies geschah meist mit deren Wissen. "Sie haben Geld erhalten und die Anweisung, das Land zu verlassen, wenn es Schwierigkeiten mit der Firma gibt", erklärt Patrick Maierhofer von der Landespolizeidirektion Wien. "Auf diese Weise hat der 44-Jährige verhindert, dass sein Name mit den Scheinfirmen in Verbindung gebracht wird." Mit den falschen Angaben kaufte der Betrüger zwölf Fahrzeuge und Arbeitsgeräte, unter anderen Streuwägen für die Schneereinigung, einen Range Rover, drei Mulden-Lkws, Kastenwägen sowie einen BMW X5. Er wählte Leasingverträge mit einer sehr geringen Anzahlung und bezahlte die Fahrzeuge nie ab. Eine Mittäterin war bei einer Versicherung tätig und für die Anmeldung der Fahrzeuge verantwortlich. Mit den Scheinfirmen nahm der 44-Jährige Reinigungsaufträge an und stellte Arbeiter an. "Da er keine Steuern gezahlt hat, hat er Dienstleistungen zu sehr günstigen Preisen anbieten können. Die Auftragslage war dementsprechend gut", sagt Maierhofer. Sobald eine Firma trotzdem in Konkurs ging, meldete er die nächste an. Der Schaden beträgt nach derzeitigem Ermittlungsstand mindestens 700.000 Euro.

Die Beamten des Stadtpolizeikommandos Donaustadt nahmen den 44-jährigen Mann sowie einen Komplizen am 20. Februar 2015 in Wien fest. Bei fünf Hausdurchsuchungen mit der Finanzpolizei wurden zwölf Fahrzeuge sowie zahlreiche Aktenordner und Unterlagen von den Scheinfirmen sichergestellt. Die für Versicherungsbetrug mit den Fahrzeugen zuständige Mittäterin wurde angezeigt. Gegen die Verdächtigen wird auch wegen Abgaben- und Sozialbetrugs ermittelt. Bei den derzeit noch laufenden Ermittlungen des Stadtpolizeikommandos Donaustadt und der Finanzpolizei werden die sichergestellten Akten gesichtet. Dem 44-Jährigen konnten mehrere Fälle bis zum Herbst 2014 nachgewiesen werden. Schon 2011 war gegen den rumänischen Staatsbürger ermittelt worden, das Verfahren wurde aus Mangel an Beweisen eingestellt.

 

 

 

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