Bozen (lpa) - Gezielte Maßnahmen sind geplant, um die Sicherheit in Südtirol zu gewährleisten.
"Es gilt, die vorhandene Ressourcen gezielt einzusetzen", so Landeshauptmann Kompatscher am 26.02. im
Anschluss an die Sitzung des Sicherheitskomitees im Bozner Regierungskommissariat.
"In Bezug auf die begangenen Straftaten ist Italien weiterhin einer der sichersten Staaten in Europa",
erklärte Regierungskommissärin Elisabetta Margiacchi bei der Pressekonferenz im Anschluss an das Treffen
mit Landeshauptmann Kompatscher, Gerichtsbehörden und Ordnungskräften. Die Daten würden zwar belegen,
dass es bei den Diebstählen in Südtirol im Jahr 2014 einen Zuwachs von 7,5 Prozent im Vergleich zum Jahr
2013 gegeben habe, trotzdem sei die Kriminalitätsrate hierzulande immer noch sehr niedrig, bekräftigte
Margiacchi.
"Auch wenn es einen Zuwachs der Diebstähle und Gewaltanwendungen gegeben hat", erklärte Landeshauptmann
Kompatscher, "könne noch lange keine Rede von einer ‚Explosion' der Straftaten sein. Andere Straftaten
haben sogar abgenommen. Nichtsdestotrotz nehmen wir die Sorgen der Bevölkerung ernst und werden die vorhandenen
Ressourcen gezielt einsetzen, um die Gesetzesübertretungen einzudämmen." Landeshauptmann Kompatscher
merkte auch an, dass aufgrund einiger spektakulärer Straftaten die öffentliche Wahrnehmung gerade in
jüngster Zeit vermehrt auf die Kriminalität im Lande aufmerksam wurde.
Um einem weiteren Anstieg der Straftaten vorzubeugen und das Sicherheitsgefühl zu stärken, streben die
Vertreter der Ordnungskräfte, des Landes und der Stadt Bozen eine engere Zusammenarbeit an. Bereits ab Freitag
dieser Woche sollen insbesondere bei den Diskotheken im Lande, wo es in Vergangenheit schon mehrmals zu Gewalttaten
gekommen ist, verstärkt Kontrollen durchgeführt werden. Auch auf den öffentlichen Verkehrsmitteln
sollen vermehrt Vertreter der Ordnungskräfte - auch in Zivil - im Einsatz sein, um Aggressionen oder Übergriffe
schon im Vorfeld zu verhindern. Ein weiterer neuralgischer Punkt, der Bozner Bahnhofspark, soll ebenfalls noch
stärker kontrolliert werden; außerdem hat die Stadt Bozen zugesagt, die Beleuchtung zu verbessern, um
gerade in den Nachtstunden für mehr Sicherheit zu sorgen.
Der Bozner Quästor Lucio Carluccio berichtete, dass im Jahr 2014 insgesamt 60 Ausweisungen von straffällig
gewordenen ausländischen Staatsbürgern stattgefunden hätten. "Neben einer starken Präsenz
der Ordnungskräfte sind wir bei unserer Arbeit aber auch auf Hinweise vonseiten der Bevölkerung angewiesen",
unterstrich Carluccio. Daneben appellierte er vor allem an das Verantwortungsgefühl jedes einzelnen: "Wer
etwa Wertgegenstände offen im Auto liegen lässt, zieht damit die Aufmerksamkeit von Dieben förmlich
an," so der Quästor.
Landeshauptmann Kompatscher bedankte sich bei den Ordnungskräften und rief dazu auf, das Thema mit Sachlichkeit
zu behandeln. "Die Zahl der Ausweisungen und die Erfolge bei den Ermittlungen zeigen, dass in unserem Lande
jeder, der die bestehenden Regeln missachtet, mit den rechtlich vorgesehenen Konsequenzen zu rechnen hat",
so Landeshauptmann Kompatscher.
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