LR Wilfing: "Hervorragende Gesundheitsversorgung in Niederösterreich"
St. Pölten (nlk) - "Wer sich nicht selbst hinterfragt, wird hinterfragt werden", so Landesrat
Mag. Karl Wilfing. Aus diesem Grund werde alljährlich in den NÖ Landeskliniken eine Patientenbefragung
durchgeführt, bei der es darum gehe, zu hinterfragen, wie sich die Patientinnen und Patienten in den Häusern
aufgenommen fühlen. Oft seien es Kleinigkeiten, die im Alltagsgeschäft nicht mehr bemerkt werden würden,
die die Patienten aber beobachten und deren Verbesserung keinen hohen Aufwand verursachen würde. Die Ergebnisse
der neunten Patientenbefragung, die von Mai bis Oktober 2014 durchgeführt wurde, präsentierte Landesrat
Wilfing am 26,02, gemeinsam mit dem stellvertretenden Geschäftsführer der NÖ Landeskliniken-Holding,
Dr. Markus Klamminger.
"Wir haben in Niederösterreich eine hervorragende Gesundheitsversorgung - im niedergelassenen Bereich
und auch in den Landeskliniken mit drei akkreditierten Universitätskliniken", so Landesrat Wilfing. Die
Übernahme der Kliniken durch das Land Niederösterreich habe durch bessere Abstimmungen und Synergien
zu einer verbesserten medizinischen Qualität geführt. "Außerdem haben wir ein sehr ambitioniertes
Bauprogramm am Laufen", so Wilfing. Was die Diskussionen über die Ärztearbeitszeit in den Bundesländern
betreffe, gebe es diese in Niederösterreich nicht, "weil wir zeitgerecht, sprich 2012, schon eine Einigung
mit den Ärztinnen und Ärzten erreicht haben", so Wilfing. Die Arbeitszeitregelung sei in Niederösterreich
schon umgesetzt worden. Während Ärzte früher 60 Stunden gearbeitet hätten, würden diese
im Schnitt aktuell 44,3 Stunden arbeiten. Seit 1. Jänner 2008 sei die Anzahl der Ärzte in Vollzeitäquivalenten
von 2.779 auf 3.286 erhöht worden, das seien um 507 Ärzte mehr. Dadurch, dass man in Niederösterreich
früh damit begonnen habe, die Zahl der Ärzte zu erhöhen, habe man im Gegensatz zu anderen Bundesländern
nicht das Problem, dass teilweise zu wenige Ärzte am Arbeitsmarkt verfügbar seien.
"Erfahrung ist nicht das, was einem zustößt. Erfahrung ist das, was man aus dem macht, was einem
zustößt", zitierte Wilfing Aldous Huxley und sagte, dass die Patientenbefragung in den Kliniken
eine Diskussion darüber eröffne, wo sich diese verbessern könnten. Es habe einen Rücklauf von
51 Prozent (2013: rund 52 Prozent) gegeben, was bedeute, dass jeder Zweite den Fragebogen zurückgebe. So konnten
2014 insgesamt über 60.000 Fragebögen ausgewertet werden. Von 100 möglichen Punkten liegt die Gesamtbewertung
über alle Häuser in allen Bereichen bei 92,46. Dieser Wert ist damit um 0,22 höher als 2013. Beste
Werte erhielten die Sonder-Krankenanstalten Allentsteig (95,79) und Hochegg (95,51). Die Top 3 Indexwerte bei den
Kliniken unter 300 Betten haben Scheibbs (94,82), Lilienfeld (94,65) und Klosterneuburg (94,51) erzielt, bei den
Kliniken über 300 Betten Horn (93,94), Amstetten (93,51) und Krems (92,90).
Das Pflege- und Ärzteteam in den Kliniken wurde nach den Kriterien Freundlichkeit, Eingehen auf die Bedürfnisse
der Patientinnen und Patienten, Wahrung der Intimsphäre und Miteinbinden von Patientinnen und Patienten bewertet.
Insgesamt wurde mit dem Pflegeteam eine Zufriedenheit von 95,71 Punkten und mit dem Ärzteteam eine Zufriedenheit
von 94,11 Punkten erzielt. Die Top 3 Indexwerte im Bereich Pflegeteam bei den Kliniken unter 300 Betten haben Lilienfeld
(97,75), Klosterneuburg (97,41) und Scheibbs (97,07) erzielt, bei den Kliniken über 300 Betten Horn (96,65),
Amstetten (96,62) und Krems (96,26). Die Top 3 Indexwerte im Bereich Ärzteteam bei den Kliniken unter 300
Betten haben Klosterneuburg (96,33), Scheibbs (95,70) und Waidhofen/Ybbs (95,65) erzielt, bei den Kliniken über
300 Betten Horn (94,91), Amstetten (94,79) und Neunkirchen (94,75). Den besten Wert erzielte die Sonder-Krankenanstalt
Hochegg mit 96,35 Punkten.
Die Prozesse in den Kliniken wurden nach Aufnahme, Orientierung, Wartezeiten, Terminabstimmung und Entlassung bewertet.
Insgesamt wurde ein Zufriedenheitswert von 90,86 Punkten erreicht, beste Werte haben die Sonder-Krankenanstalten
Allentsteig (95,43) und Hochegg (95,00). Die Top 3 Indexwerte im Bereich Prozess bei den Kliniken unter 300 Betten
haben Klosterneuburg (94,92), Gmünd (94,16) und Lilienfeld (93,83) erzielt, bei den Kliniken über 300
Betten Horn (92,39), Neunkirchen (91,76) und Amstetten (91,63).
Das Service in den Kliniken wurde nach Zimmerausstattung, Sauberkeit, Geschmack des Essens und Essensausgabezeiten
bewertet. Der Zufriedenheitswert liegt holdingweit bei 89,69 Punkten, beste Werte haben die Sonder-Krankenanstalten
Allentsteig (96,19) und Hochegg (95,03). Die Top 3 Indexwerte im Bereich Service bei den Kliniken unter 300 Betten
haben Waidhofen/Ybbs (94,52), Scheibbs (93,90) und Gmünd (93,76) erzielt, bei den Kliniken über 300 Betten
Horn (93,64), Amstetten (92,12) und Tulln (90,35).
Die Information in den Kliniken wurde nach den Bereichen Tagesablauf, Visite, Aufklärung, Gespräch mit
dem Arzt/der Ärztin und Verhaltensmaßnahmen nach dem Krankenhausaufenthalt bewertet. Der Zufriedenheitswert
liegt holdingweit bei 91,37 Punkten, den besten Wert hat die Sonder-Krankenanstalt Allentsteig mit 94,88 Punkten.
Die Top 3 Indexwerte im Bereich Information bei den Kliniken unter 300 Betten haben Klosterneuburg (94,42), Scheibbs
(93,38) und Waidhofen/Ybbs (93,13) erzielt, in den Kliniken über 300 Betten Krems (92,77), Horn (92,15) und
Amstetten (92,01).
Das Image der Landeskliniken wurde insgesamt mit 89,81 Punkten bewertet, am höchsten wurde dieses in den Sonder-Krankenanstalten
Allentsteig (97,56) und Hochegg (96,60) bewertet. Die Top 3 Indexwerte im Bereich Image bei den Kliniken unter
300 Betten haben Lilienfeld (94,98), Scheibbs (94,21) und Korneuburg (93,33) erzielt, bei den Kliniken über
300 Betten Horn (91,66), Amstetten (90,83) und Krems (90,26).
Verbesserungen, die in den NÖ Landeskliniken aufgrund der Ergebnisse der letzten Patientenbefragung durchgeführt
wurden sind beispielsweise die Verbesserung des Entlassungsmanagements, die Umstellung auf drei Wahlmenüs
für die Patientinnen und Patienten (UK Krems), die Neugestaltung der Visiten (Unfall LK Horn), die Staffelung
der geplanten Aufnahmen, um Wartezeiten zu verringern (Chirurgie LK Zwettl), die kostenlose TV-Nutzung (LK Hollabrunn),
zusätzliche Kontrollen durch Reinigung am Nachmittag (LK Korneuburg), Informationsfolder für Hinterbliebene
(LK Baden), die Erweiterung der Physiotherapie für orthopädische Patientinnen und Patienten auf Samstag
(LK Scheibbs) und die Reduktion der Bettenzahl im Zimmer von sechs auf vier (Urologie UK St. Pölten).
"Derzeit laufen die Ergebnispräsentationen in den Häusern. Wir werten die Ergebnisse der Patientenbefragung
bis auf Abteilungs- und Stationsebene hinunter aus", ergänzte der stellvertretende Geschäftsführer
der NÖ Landeskliniken-Holding, Dr. Klamminger. Es gebe bei der Patientenbefragung auch sechs bis sieben offene
Fragen. "Aus diesen Antworten bekommen wir sehr viele Informationen über die einzelnen Stationen und
Abteilungen", so Klamminger. Daraus leite man die Maßnahmen bis auf Stationsebene hinunter aus.
Fortgesetzt wird die Patientenbefragung von Mai bis Oktober 2015. Für 2016 ist erstmals eine Befragung des
Bundes geplant.
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