Familienministerin Karmasin und UBIT-Obmann Harl starten Initiative
digi4family zur besseren Bewältigung von Medien-Alltagsherausforderungen für Familien
Wien (bmfj) - Medien bestimmen unseren Alltag, Medien sind immer und überall, oft parallel. Dass sich
die Internet-Reichweitenentwicklung in den letzten 15 Jahren verdreifacht hat und nun bei knapp 90% liegt sowie
60% aller Jugendlichen täglich das Internet nutzen zeigen, dass Medien in all ihren Formaten nicht mehr aus
dem Familienalltag wegzudenken sind. "Medienkompetenz wird zur Grundlagenkompetenz, um angemessen in allen
Gesellschaftsbereichen teilnehmen zu können. Kompetenzverhältnisse drehen sich um: Kinder sind medienkompetenter
als ihre Eltern und Lehrer; Familien müssen die Chancen und Risiken der (digitalen) Informationsgesellschaft
gemeinsam erlernen", erklärte Familien- und Jugendministerin Sophie Karmasin am 25,02, bei der Präsentation
von "digi4family", einer neuen Initiative des Bundesministeriums für Familien und Jugend und des
WKO-Fachverbandes Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT (UBIT).
"Medienkompetenz ist längst zu einer Frage der Fortentwicklung und Zukunftsfähigkeit eines Landes
geworden, daher möchte ich unsere Familien bei der Bewältigung von Medien-Alltagsherausforderungen unterstützen.
Aus aktuellen Studien wissen wir, dass 79% der Eltern Interesse am Medienverhalten ihrer Kinder zeigen, sich jedoch
oft überfordert fühlen. Hier möchten wir mit digi4family ansetzen, denn digi-fitte Kinder brauchen
digi-fitte Eltern", erläuterte Karmasin. Im Vordergrund dieser Initiative sollen die NutzerInnen von
digitalen Medien stehen und nicht die Technologie.
UBIT-Obmann Alfred Harl betonte, dass Informations- und Kommunikationstechnologien bei mehr als 250 Millionen europäischen
Internetnutzern nicht mehr aus dem Alltagsleben wegzudenken seien: ob in der Schule, im täglichen Leben, beruflich
oder privat. Gemeinsames Ziel sei es daher, Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Vernetzung der Generationen
zu schaffen, um Kindern und Eltern die Möglichkeit zu geben digitale Kompetenzen gemeinsam zu erwerben. "Insbesondere
bei den älteren Generationen gibt es großes Ausbaupotenzial, es nutzen beispielsweise nur 36% der 65-74-Jährigen
mobiles Internet. Digitale Kompetenzen schaffen gegenseitiges Vertrauen, Offenheit und Transparenz und verbessern
die Kommunikation der Generationen", so Harl weiter.
Medienkompetenz heiße aber auch Erlernen von Medienabstinenz, denn 33,6% der Jugendlichen sind Digital Natives
und können sich daher ein Leben ohne Handy kaum vorstellen. Auch nur 58% der Eltern vereinbaren Regeln für
die Internetnutzung ihrer Kinder. "Während ein kompetenter Umgang mit neuen Medien das Leben erleichtert,
ist es gleichzeitig wichtig auch die Risiken zu kennen. So wurden bereits 51% der Jugendlichen mit "Sexting"
konfrontiert, 28% der österreichischen Kinder hatten bereits Kontakt zu schädlichen benutzergenerierten
Inhalten wie Selbstmordforen oder Pro-Anorexia-Seiten und 20% aller Jugendlichen sind bereits online gemobbt worden",
so die Familienministerin und weiter "mit einer breiten Palette an Maßnahmen möchten wir durch
Aufklärung und Beratung solchen Negativtrends entgegen wirken".
Gemeinsam mit Safer Internet und werdedigital.at bietet das BMFJ eine Vielzahl an Workshops und Publikationen für
Jugendliche, Eltern, Erziehende, Multiplikator/-innen zu den Themen Chancen und Risiken von Computerspielen an.
Die Bundesstelle für die Positivprädikatisierung von Computer- und Konsolenspielen bietet unabhängige
Information zu digitalen Spielen, und digitale Schulbücher sollen künftig vermehrt forciert werden.
Österreichs Digital Champion, Meral Akin-Hecke, begrüßt die Initiative von Familienministerin Sophie
Karmasin: "Digitale Kompetenzen müssen Familiensache werden", so Akin-Hecke, die das Thema mit ihrer
Plattform werdedigital.at intensiv forciert. "Innerhalb von Familien muss damit ein generationenübergreifender
Dialog entstehen. Digitale Kompetenz muss aktiv von allen Generationen gelebt werden: von Kindern und Eltern, von
Jugendlichen und Senioren", so Akin-Hecke.
Auch Saferinternet.at, die österreichische Informationsstelle für die sichere und verantwortungsvolle
Nutzung digitaler Medien, freut sich über die Initiative digi4family des Jugendministeriums. Unter diesem
Dach wird die bisherige Zusammenarbeit rund um Internetsicherheit und Medienkompetenz weiter ausgebaut mit einem
speziellen Fokus auf die Bedürfnisse von Familien.
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