Linz bereitet den Boden für Gemeinschaftsgärten

 

erstellt am
25. 02. 15
10.00 MEZ

Unterstützungs-Konzept für Urban Gardening liegt vor
Linz (stadt) - Der Urban Gardening-Boom hat auch in Linz Wurzeln geschlagen. Engagierte GemeinschaftsgärtnerInnen haben bereits mehrere Projekte im Stadtgebiet erfolgreich gestartet. Das Interesse am Mitmachen ist groß. Um die gärtnerischen Initiativen im öffentlichen Raum gezielt zu fördern, haben die Stadtgärten Linz mit Unterstützung des Klimabündnisses OÖ ein Konzept erarbeitet. Es liegt dem Gemeinderat am 5. März 2015 zur Beschlussfassung vor.

„Die Idee des Urban Gardening fällt bei uns auf fruchtbaren Boden. Der vorliegende Aktionsplan zeigt Möglichkeiten auf, wie interessierte BürgerInnen unkompliziert und kostengünstig auf stadteigenen Flächen gärtnerisch aktiv werden können“, so die Linzer Grünreferentin Stadträtin Susanne Wegscheider.

Grünflächen leisten einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung des Kleinklimas in der Stadt. Ebenso für die Erholung und Freizeitgestaltung der BewohnerInnen. Dabei wird eine besondere Form der Grünflächennutzung –das „urbane Gartln“ – immer beliebter.

Um die Möglichkeiten für Urban Gardening in Linz zu unterstützen und das Angebot für interessierte BürgerInnen weiter auszubauen, wurde von den Stadtgärten ein Konzept ausgearbeitet. Im Vorfeld machten sich die StadtgärtnerInnen bei der Stadt Wien schlau, die Erfahrung auf diesem Gebiet hat. Wertvolle Tipps und Anregungen steuerten auch VertreterInnen des Klimabündnisses OÖ bei.

Der Weg zum urbanen Gärtnern
Ziel des neuen Aktionsplans ist es, Urban Gardening- Initiativen möglichst effizient zu unterstützen und ihnen den Weg für unkompliziertes und kostengünstiges Gemeinschaftsgärtnern auf städtischen Flächen zu ebnen. Voraussetzung ist nur, dass sich die InteressentInnen als Verein oder vereinsähnlich organisieren und eine/n Ansprechpartner/-in für die Stadt Linz namhaft machen. Dann kann der Garten – vorerst für eine Saison – zum Quadratmeterpreis von 50 Cent gemietet werden. Für alles Weitere ist gesorgt: Die Stadt Linz bietet sozusagen als Basisausstattung das passendes Grundstück, sogar für das Pflanzen ist schon alles vorbereitet. Auch die Wasserversorgung und Kompostiermöglichkeiten sind inbegriffen. Darüber hinaus ist der Gemeinschaftsgarten mit einer Tafel als solcher gekennzeichnet. Bei Pflege und Ausstattung ist – in Absprache mit den Stadtgärten – die Eigeninitiative der Neo-GärtnerInnen gefragt.

Mit städtischer Unterstützung
Die Begeisterung für das gemeinsame Gärtnern hat auch Linz ergriffen und so haben Urban Gardening-Projekte schon an vielen Stellen Wurzeln geschlagen. Die gezielte städtische Unterstützung hat im Vorjahr eingesetzt.

Vorschau 2015
Voraussichtlich werden alle im Jahr 2014 gegründeten Gärten weiter geführt. Der Naturbunte Löwenfeldgarten wird auf Wunsch der sehr engagierten BetreiberInnen sogar erweitert: mit einem ca. 12 Quadratmeter großen Beet der Vielfalt, einer Blumenwiese, zwei Obstbäumen, einer rund fünf Meter langen Obsthecke und einem zwei Quadratmeter großen Gemeinschaftsblumenbeet.

Ein neues Vorhaben soll beim Seniorenzentrum Dornach-Auhof an der Sombartstraße umgesetzt werden. Die zwei bestehenden, bisher mit Sommerblumen bepflanzten Hochbeete in der Nähe des Teichs werden für urbanes Gärtnern umfunktioniert. Bei Bedarf werden zusätzlich ebenerdige Beete angelegt.

Dann sind auch noch auf der Terrasse im 3. Stock des Neuen Rathauses zwei neue Hochbeete vorgesehen.

Es sprießt und gedeiht – laufende Aktionen der Stadtgärten
In den Stadtgärten wird dem Bedürfnis nach gemeinsamem Gartln schon seit längerem Rechnung getragen. Und so werden immer wieder Schwerpunktaktionen gesetzt. Beispielsweise werden in Schulgärten Obstgehölze gepflanzt (wie zuletzt im November 2014 in der Freinbergschule) und Gemüsebeete für die SchülerInnen bereitgestellt. Auch die meisten städtischen Kindergärten sind mit Beerensträuchern, Obstbäumen und Gemüsebeeten ausgestattet, um den Kindern einen Bezug zu manueller Arbeit und natürlicher Ernährung zu vermitteln.

Obstbäume stehen nicht nur in Schulgärten und Kindergärten, sondern sind auch in vielen Parkanlagen. Das Beste daran ist, dass die Früchte von der Bevölkerung geerntet werden können. Auf der Internetseite „Linz pflückt“ (auch als App verfügbar) sind die mehr als 2.000 öffentliche Obstbäume der Stadt Linz mit Standort, Baumart und Reifezeit eingetragen. Diese Bäume wurden im Laufe vieler Jahre durch die Stadtgärten gesetzt und gepflegt. Fünf Prozent der von den StadtgärtnerInnen jährlich gepflanzten Gehölze sind Obstbäume. Damit sind der Erhalt und die Ausweitung des Bestandes gesichert.

Der erste Linzer Obstbaumgarten wurde übrigens 1998 am Freinberg gepflanzt. Mittlerweile bestehen acht solcher Gärten, ein neunter soll jetzt im Frühjahr 2015 angelegt werden.

Erwähnenswert ist auch die seit rund zehn Jahren laufende Aktion, bei der die StadtgärtnerInnen gemeinsam mit Schulklassen Blumenzwiebel in Linzer Parks pflanzen. Damit sind die Kinder eingeladen, den öffentlichen Raum mitzugestalten. Gleichzeitig wird ihnen die Natur näher gebracht und gärtnerisches Wissen vermittelt.
Fruchtbare Initiativen

In Linz sind in den vergangenen Jahren auch außerhalb der städtischen Flächen zahlreiche Gemeinschaftsgartenprojekte entstanden. Eine Auflistung bereits bestehender Gärten ist auf den Internetseiten des Klimabündnisses unter http://www.bodenbuendnis.or.at

 

 

 

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