70.800 Personen profitieren von Unterstützungsmaßnahmen – Oberösterreich setzt
weiterhin auf aktive Arbeitsmarktpolitik – 256,3 Mio. Euro für Kampf gegen Arbeitslosigkeit und Fachkräftemangel
Linz (lk) - Auch für heuer wurde wieder ein umfassendes Maßnahmenpaket für den Kampf gegen
Arbeitslosigkeit und den Fachkräftemangel geschnürt: Der „Pakt für Arbeit und Qualifizierung 2015“
wurde am 24.02. von Wirtschafts-Landesrat Dr. Michael Strugl, Sozial-Landesrätin Mag.ª Gertraud Jahn,
AMS-Landesgeschäftsführerin Birgit Gerstorfer, der Leiterin der Landesstelle OÖ des Sozialministerium-Service,
Dr.in Christa Aistleitner sowie Vertretern der oö. Sozialpartner und des Oö. Landesschulrates unterzeichnet.
Der Pakt umfasst heuer ein Budgetvolumen von 256,3 Millionen Euro.
"Neben Jugendlichen und Frauen stehen insbesondere ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Focus
der Maßnahmen des diesjährigen Paktes für Arbeit und Qualifizierung. Schwerpunkt bleibt auch weiterhin
die Qualifizierung von Fachkräften für die oö. Wirtschaft. Insgesamt werden heuer 70.800 Personen
von der Angebotspalette des Paktes profitieren. Die aktive Arbeitsmarktpolitik hat auch heuer absolute Priorität
in der Landespolitik, daher wurde das Gesamtbudget für den Pakt um 16,3 Millionen Euro erhöht",
betont Wirtschafts-Landesrat Michael Strugl. Zugleich bedankt er sich bei allen Pakt-Partnern für die Zusammenarbeit.
“Immer mehr Menschen können mit den höher werdenden Anforderungen am Arbeitsmarkt nicht mehr mithalten.
Das oberösterreichische Sozialressort setzt hier an und unterstützt Menschen, die aus unterschiedlichen
Gründen am ‚ersten Arbeitsmarkt‘ nicht unterkommen und deshalb vom Ausschluss aus der Gesellschaft bedroht
sind. Das Angebot richtet sich vorwiegend an Jugendliche und Menschen mit Beeinträchtigungen. Darüber
hinaus werden die Ausbildungen im Sozial- und Gesundheitsbereich weiter forciert. Dieses Angebot richtet sich insbesondere
auch an Wiedereinsteigerinnen“, erklärt Sozial-Landesrätin Mag.a Gertraud Jahn.
"Das Jahr 2015 wird uns weiterhin sehr stark mit der Demografie und im AMS insbesondere mit der Zielgruppe
der über 50-Jährigen beschäftigen", betont AMS-Landesgeschäftsführerin Birgit Gerstorfer.
"Die Herausforderungen sind groß, denn diese Gruppe wächst rasant. Oft sind diese Menschen noch
zusätzlich von gesundheitlichen Einschränkungen betroffen. Besondere Förderangebote und Einstellungsbeihilfen
werden sicher zur erfolgreichen Integration von älteren Arbeitsuchenden beitragen."
„Der Schwerpunkt der Aktivitäten des Sozialministeriumservice liegt an der Schnittstelle der Lebensübergänge
von der Schule in den Beruf, aber auch vom Beruf in die Pension. Ziel ist es, junge Menschen, die nicht sofort
eine Arbeitsstelle finden können oder ältere Menschen, die drohen aus dem Arbeitsmarkt gedrängt
zu werden, zu unterstützen, um so für sie bestmögliche Angebote und Perspektiven zu generieren“,
unterstreicht Dr.in Christa Aistleitner, Leiterin der Landesstelle OÖ des Sozialministerium-Service.
Gesamtbudget wurde um 16,3 Millionen Euro erhöht
Das Budgetvolumen von 256,3 Millionen Euro für den „Pakt für Arbeit und Qualifizierung 2015“ setzt sich
wie folgt zusammen: Das AMS OÖ bringt 141,7 Millionen Euro in die Programme des Paktes ein, das Land Oberösterreich
investiert 85,9 Millionen Euro und Sozialministerium-Service 28,7 Millionen Euro. Das Gesamtbudget ist damit um
16,3 Millionen Euro höher als im Jahr 2014. Die Steigerung ist insbesondere auf Maßnahmen für Wiedereinsteigerinnen,
vor allem im Kinderbetreuungsbereich, zurückzuführen. Der „Pakt 2015“ ist im Rahmen der Strategie "Arbeitsplatz
Oberösterreich 2020" auch heuer wieder der operationelle Leitfaden für die aktive Arbeitsmarktpolitik
in Oberösterreich.
Sechs zentrale Handlungsfelder für ältere Arbeitnehmer
Das Potenzial der Generation 50+ bildet aufgrund ihrer Erfahrung und des erworbenen Wissens ein wichtiges Potenzial
für die oberösterreichische Wirtschaft. Die Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit und die Erhöhung
der Erwerbstätigkeit älterer Menschen sind zentrale arbeitsmarktpolitische Hebel für den Wirtschaftsstandort
Oberösterreich. Zur Umsetzung der Ziele wurden sechs zentrale Handlungsfelder definiert, die insgesamt zur
Verbesserung der Beschäftigungs- und Qualifizierungschancen von Älteren beitragen sollen:
- Beschäftigungssicherung (Eingliederungsbeihilfen und Transitarbeitsplätze)
- Förderung der Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit (Trainingsangebote)
- Berufsbegleitendes Lernen (Qualifizierungsförderung für Beschäftigte)
- Motivierung (Informationen und Bewusstseinsbildung)
- Altersgerechtes Arbeitsumfeld (Arbeitsbewältigungscoaching) und
- Gestaltung des Übergangs in Pension (Wissensmanagement)
Breites Maßnahmenbündel im „Pakt 2015“
Die Angebotspalette des „Paktes 2015“ reicht von Lehrgängen für Jugendliche über Facharbeiter/innen-Kurzausbildungen,
Teilqualifizierungen, Zielgruppenstiftungen, Produktionsschulen, Angeboten für Menschen mit Beeinträchtigungen
bis hin zu Kinderbetreuungsprojekten, Beratungen für Wiedereinsteiger/innen sowie Förderung von Betriebsgründungen
und finanzielle Unterstützungen von Jungunternehmer/innen aus dem Bereich der Arbeitslosen.
13.700 Jugendliche können unterstützt werden
In die Qualifizierung und Beschäftigung von Jugendlichen investieren AMS OÖ, Land OÖ und Sozialministerium-Service
OÖ heuer 47 Mio. Euro. Damit können rund 13.700 Jugendliche unterstützt werden. Somit kann auch
2015 wieder die Erfüllung der Ausbildungsgarantie für Jugendliche im Alter zwischen 15 und 18 Jahren
gesichert werden: Jede/r ausbildungswillige Jugendliche hat die Sicherheit, auch eine Ausbildung absolvieren zu
können.
Lage am Arbeitsmarkt bleibt weiter angespannt
Der Arbeitsmarkt in Oberösterreich ist insgesamt hoch dynamisch und war trotz der schwierigen wirtschaftlichen
Situation 2014 aufnahmefähig. Mit 72.800 offenen Stellen im Jahresdurchschnitt lag das AMS OÖ im Vorjahr
um 0,6 Prozentpunkte und damit nur geringfügig unter dem Niveau von 2013.
Mittelfristige Arbeitsmarktprognosen gehen von einem Beschäftigungswachstum in den nächsten Jahren aus.
Für 2015 und 2016 ist dennoch keine Entlastung des Arbeitsmarktes zu erwarten. Es ist vielmehr davon auszugehen,
dass die Arbeitslosenrate noch steigen wird. Erst in den Folgejahren soll sich die betriebliche Nachfrage nach
Arbeitskräften wieder deutlich beschleunigen.
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