Vier Experten für den Aufbau des Sicherheitssektors - Auch österreichisches Kontingent
in Mali wird aufgestockt
Wien (bmlvs) - Das Österreichische Bundesheer wird sich mit vier Experten an einer EU-Beratermission in der
Zentralafrikanischen Republik beteiligen. Die Mission EUMAM RCA (Military Advisory Mission in the Central African
Republic) hat den Aufbau eines funktionierenden Sicherheits- und Verteidigungssektors zum Ziel. "Wir wollen
den Verantwortlichen vor Ort das Rüstzeug an die Hand geben, Verantwortung für die eigene Sicherheit
zu übernehmen", sagte Verteidigungsminister Gerald Klug. Der entsprechende Ministerratsbeschluss wird
am 24.02. erfolgen. Auch das österreichische Kontingent in Mali wird aufgestockt, statt der Sanitätsversorgung
werden künftig Trainings- und Ausbildungsaufgaben übernommen.
Außenminister Sebastian Kurz betonte die Bedeutung der EU-Mission für die Bevölkerung in Zentralafrika:
"Wir wollen mit unserer Teilnahme den Menschen in dem krisengeschüttelten Land ein Signal der Hoffnung
auf eine friedvolle Zukunft senden. Die Gewalt der letzten Monate und Jahre hat Hunderttausende gezwungen, ihre
Häuser und Dörfer aber auch das Land zu verlassen. Wir wollen dazu beitragen, insbesondere den jungen
Menschen in Zentralafrika eine Zukunftsperspektive in ihrem Heimatland zu geben. Das liegt in unserem gemeinsamen
Interesse", unterstrich Kurz.
Primär sieht die Mission in der Zentralafrikanischen Republik die Beratung von Militärs in den Bereichen
Ressourcenmanagement, Militärreform sowie in sicherheitstechnischen- und rechtsstaatlichen Angelegenheiten
vor. Dazu sollen 60 Experten der EU-Mitgliedsstaaten eingesetzt werden. Die Tätigkeiten der Mission und das
Hauptquartier werden in der Hauptstadt Bangui eingerichtet. Die Mission ist auf 12 Monate befristet. Österreich
hatte sich bereits an der Vorgängermission (EUFOR RCA) mit Stabsoffizieren im Missions-Hauptquartier in Larissa
(Griechenland) beteiligt.
"Unsere österreichischen Soldaten werden ihr Know-how vor allem in den Bereichen Informationsauswertung,
Krisenfrüherkennung und Entwicklung von tauglichen Ausbildungsstrukturen einbringen", erläuterte
Klug. Neben Österreich nehmen auch Frankreich und die Niederlande an der Mission teil. Weitere Truppensteller
sollen bis zum Beginn der Mission im März dazukommen.
Auch das österreichische Kontingent bei der EU-Trainingsmission in Mali (EUTM MALI) wird aufgestockt. Ab August
werden bis zu 20 Bundesheer-Soldaten (bisher neun) im Einsatz sein. Statt der Sanitätsversorgung der Mission
sollen österreichische Soldaten nach Bedarf dann Stabsfunktionen sowie Ausbildungs- und Trainingsaufgaben
für die malischen Streitkräfte wahrnehmen.
"Die EU verfolgt mit beiden Missionen einen nachhaltigen Ansatz. Zuerst stabilisieren wir die Lage und schaffen
sichere Zonen. Dann beginnen wir mit den Verantwortlichen vor Ort staatliche Strukturen aufzubauen", so Klug.
Beide Missionen fußen auf einem Mandat der Vereinten Nationen.
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